Apache Cochise Staffel 1 – Western. Diverse Autoren
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Название: Apache Cochise Staffel 1 – Western

Автор: Diverse Autoren

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Apache Cochise Staffel

isbn: 9783740912239

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СКАЧАТЬ ist das, Latein?«

      John machte eine vage Handbewegung.

      »Eine Sprache unserer Gelehrten. Naiche, hol den Heilkundigen deines Volkes.«

      Der junge Krieger ging vor das Wickiup, sprach draußen mit jemand und kam sofort darauf zurück. John setzte sich auf Tlainas Lager und hielt die kranke Hand in seinen Händen.

      »Wir kriegen das schon wieder hin, keine Angst«, sagte er in spanischer Sprache.

      »Ich habe keine Angst, wenn du in meiner Nähe bist«, flüsterte das Mädchen.

      Cochise saß beim Feuer und drehte die Astgabel mit dem Fleisch. Er warf einen seltsamen Blick herüber, schwieg sich jedoch aus. Was er dachte, darüber war sich John klar.

      Die Klappe beim Eingang wurde zur Seite geschlagen. Ein alter Apache trat ein und murmelte einen Gruß. Naiche erklärte ihm, worum es

      ging.

      Der alte Mann setzte sich ans Feuer, zog ein Rohledersäckchen aus den Falten seines Jagdrocks, öffnete es und nahm eine Prise grauen Pulvers heraus. Er schüttete das Zeug in ein Tongefäß und gab Wasser zu. Langsam verrührte er das Ganze über dem Feuer zu einem Brei.

      Die Mischung stank bestialisch. John hätte sich am liebsten die Nase zugehalten, wagte es aber nicht. Die schmale Hand in der seinen zuckte. Aber kein Klagelaut kam über die Lippen des Mädchens. Endlich war der Schamane fertig, kam mit dem Gefäß herüber.

      Während er die heiße Salbe auf die Wunde strich, beachtete er den Weißen nicht. Als er fertig war, sagte er etwas in seiner Sprache zu Naiche, der die Worte übersetzte.

      »Büffelhorn sagt, die Wunde muß wieder verbunden werden, Weißauge. Hast du noch Stoff?«

      John nickte, stand auf und ging zu seinen Satteltaschen, die unbeachtet in einer Ecke des Wickiups lagen. Er nahm das Leinen heraus, riß einen langen Streifen ab und machte sich daran, die kranke Hand des Mädchens frisch zu verbinden. Dann stand er auf und warf den alten Verband ins Feuer.

      Der Medizinmann murmelte etwas Unverständliches, packte sein Pflanzenpulver ein und verließ die Behausung. John setzte sich zu Cochise und Naiche ans Feuer. ›Regenbogen‹ schnitt von der Antilope Scheiben ab und servierte sie auf kleinen Brettern. Jeder zerteilte sein Fleisch mit dem Messer und benutzte die Spitze als Gabel. Es gab frisch gebackene Brotfladen dazu, Tortillas.

      Nach dem Essen reichte der Häuptling kleine Holzschalen mit Tizwin herum, einem gegorenen Getränk aus Agave. John nippte daran und fand das Zeug nicht einmal schlecht.

      »Ich habe Washaki besiegt«, sagte John Haggerty auf spanisch. »Wann werde ich gemartert?«

      Die tönernen Wasserspeiergesichter des Häuptlings und seines Sohnes starrten ihn ausdruckslos an.

      »Morgen. So verlangt es das Gesetz der Chiricahuas«, antwortete Cochise mit tiefem Ernst.

      »Morgen«, wiederholte John Haggerty und nickte zu seinen Worten. »Morgen also? Okay, Jefe, dann eben morgen. Ein guter Tag zum Sterben, wie jeder andere.«

      Cochise und Naiche warfen sich einen langen Blick zu. Naiche schüttelte leicht den Kopf, aber Cochise ignorierte das Zeichen. Tlaina sprach zu ihrem Bruder, doch John verstand sie nicht. Er hörte lediglich den drängenden Ton in ihrer Stimme.

      Naiche übersetzte die Worte des Mädchens, und in jedes Wort, das er sagte, legte er ein besonderes Gewicht.

      »›Sanfter Wind‹ bat soeben um dein Leben, Hellauge, aber der Jefe verschließt sein Ohr gegen ihre Stimme. Wir werden sehen…«

      Naiche ließ den letzten Satz ausklingen und beschäftigte sich mit einer zweiten Fleischportion, die er sich von dem Wildbret abschnitt. War es eine Verlegenheitsgeste?

      »Was tut Wakashi?« fragte John Haggerty interessiert. »Sinnt er auf Rache?«

      Cochise nickte.

      »Sein Haß wird ihn eines Tages töten – oder der Stachel einer Peitschenspinne.«

      »Oder der Biß einer Klapperschlange dich, der einer Sandviper deinen zweiten Sohn«, entgegnete John gefühllos. Er mußte deutlicher werden, um den Chiricahua aus der Reserve zu locken.

      »Ich rieche Schlangen«, sagte Cochise düster. »Keinem wird es gelingen, mich umzubringen.«

      »Der Mimbrenjo?«

      »Ich habe nicht behauptet, daß Washaki ein Mörder ist.« Naiche fügte hinzu: »Ich bin der zweite Sohn. Tonka, der Erstgeborene, fiel im Kampf gegen die Gelbhäutigen.«

      Gemeint waren Mexikaner.

      Naiche sprach noch einmal den Weißen an:

      »Du meintest mich?« Unglauben lag in seiner Stimme.

      John antwortete:

      »Dich, Naiche. Der Jefe hat keine weiteren Söhne mehr.«

      Der junge Krieger erhob sich, strich sich die Leggins glatt und wandte sich schweigend ab. Als er das Wickiup verlassen hatte, herrschte Stille beim Feuer.

      »Du hast ihn verletzt«, sagte Cochise.

      »Das wollte ich nicht, bei Gott, das wollte ich wirklich nicht. Es war nur als Warnung gemeint, Jefe.«

      »Ich weiß es, und Naiche weiß es morgen auch.«

      Als John den Kopf einmal wandte, sah er den flehenden Blick des jungen Indianermädchens. Er verstand nicht, was sich abspielte, was die Rothäute dachten und fühlten. Er wischte sich die fettigen Hände an den Hosenbeinen ab und ging zum Ausgang. Niemand hielt ihn auf.

      *

      Durch die Gran Desierto schleppte sich mühsam ein Zug von vier hochbeladenen Murphis. Flaniert wurde er von drei blau gekleideten Reitern auf jeder Seite, angeführt von einem Sergeant, dem ein Scout in Zivil voranritt.

      Der ständige Kampf gegen Hitze, Treibhausluft, Reptilien und wehenden Sandteufeln hatte die Männer zermürbt und bis auf die Knochen ausgelaugt. Am meisten aber machten ihnen die Fata Morganen zu schaffen, die während der größten Tageshitze um die Mittagszeit auftauchten, sie narrten, ihnen Trugbilder vorgaukelten und schließlich hinter den nächsten Sanddünen verschwanden.

      Sergeant Bill McCleff hielt sein stolperndes Pferd an und wartete. Auch der Scout konnte nicht mehr weiter. Er glitt vom Sattel, ließ sich in den Schatten sinken. Seine haarige Hand fuhr sich über das heiße, verschwitzte Gesicht.

      Langsam näherten sich die schwerbeladenen Fahrzeuge. Von je sechs stämmigen Gäulen gezogen, mahlten sich ihre Räder durch den pulverfeinen Sand und ließen lediglich zwei breite Reifenspuren zurück.

      Sergeant McCleff ritt noch die wenigen Yards bis zu dem Scout und ließ sich ebenfalls wie tot aus dem Sattel fallen.

      »Hast du schon mal solch eine Hitze erlebt, Horus?«

      »Nein«, erwiderte der Scout. »Die Hölle kann nicht schlimmer sein. Wieviel Wasser haben wir noch?«

      »So СКАЧАТЬ