Apache Cochise Staffel 1 – Western. Diverse Autoren
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Apache Cochise Staffel 1 – Western - Diverse Autoren страница 11

Название: Apache Cochise Staffel 1 – Western

Автор: Diverse Autoren

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Apache Cochise Staffel

isbn: 9783740912239

isbn:

СКАЧАТЬ der Stadt dulden.«

      Mort hielt ihn fest.

      »Laß mich’s machen«, sagte er. »Besser noch, wenn Howard hingeht.«

      Lee erhob sich sofort, ging mit wiegendem Schritt zum Tresen. Urplötzlich schien sich eine düstere Wolke in der Kneipe auszubreiten und sich beklemmend auf die Gemüter aller Anwesenden zu legen. Mit dem feinen Instinkt aufmerksamer Beobachter ahnten sie, daß es hier Stunk geben mußte. Karten fielen klatschend auf die Tische. Gläser standen leer und unbeachtet in Lachen verschütteten Alkohols.

      Der Stranger stand an der Theke und beobachtete Howard im Spiegel über dem Gläserschrank. Lee tippte ihm auf die Schulter, aber der Fremde drehte sich nicht um. Howard Lee tippte noch einmal.

      »Ist was? Spuck’s aus und verschwinde, Mann!«

      »Auf ein Wort, Fremder.«

      Langsam drehte sich der Mann um.

      »Ja?«

      »In dieses Kaff verirren sich selten Fremde. Wir wollen wissen, wer du bist.«

      »Wer – wir?«

      »Die Gentlemen am letzten Tisch in der Ecke.«

      Der Fremde warf einen gleichgültigen Blick nach hinten.

      »Interessieren mich nicht. Verschwinde!«

      Howard Lee machte den ersten Fehler.

      Er legte gönnerhaft die rechte Hand auf die Schulter des kleineren Mannes und drückte leicht zu. Der andere wirbelte zur Seite. Seine Faust schoß hoch und landete auf dem Punkt, der alle geschwungenen Fäuste magisch anzuziehen schien.

      Lee wurde nach hinten geschleudert und landete zwischen den Ti­schen. Im Saloon wurde es so still wie in einer Kirche vor dem Vaterunser. Gil und Mortimer Gale sprangen gleichzeitig auf und rissen ihre Revolver aus den Halftern.

      Aber sie waren bei weitem nicht schnell genug. Der Fremde zog und schoß. Drei Schüsse krachten. Drei Lampen zersplitterten an der Decke und gossen brennendes Kerosin über die Gäste. Es wurde dunkel, und als schließlich die Hintertür klappte, wußte jeder, daß der Fremde entkommen war.

      Der Keeper brachte neue Zylinder und zündete die Lampen wieder an. Als das gelbliche Licht den Raum mehr schlecht als recht ausleuchtete, kam Lee langsam in die Senkrechte. Er bedachte Gil, Mortimer und die anderen mit einem wütenden Grunzen.

      Mortimer schrie:

      »Los, hinter ihm her! Alle Mann! Worauf wartet ihr Holzböcke? Der Kerl ist ein Spitzel, und wenn wir ihn entwischen lassen, bricht uns der Boß alle Knochen im Leib.«

      Sechs Männer verließen in aller Eile den Saloon durch die Vorder- und Hintertür. Alle redeten aufgeregt durcheinander.

      Die Gemüter erhitzten sich, aber niemand war da, der sich hätte einen Reim auf das Geschehene machen können.

      *

      Eine Stunde vor Mittag.

      Sie starrten sich an, als hätten sie sich nie im Leben gesehen. Cochises Gesichtsausdruck wirkte unsicher, verursacht durch die Schuld, die er neuerdings John Haggerty gegenüber empfand.

      Im Hintergrund kauerten Shoshuli, seine Squaw und seine Schwester. Das Mädchen lag mit verbundener Hand auf dem Lager und ließ keinen Blick von den beiden Weißen. John Haggerty machte einen erschöpften und ausgebrannten Eindruck. Die Operation hatte ihn mehr mitgenommen, als er sich zugestehen wollte.

      Stille herrschte im Jacale. Die anderen Squaws waren nach draußen gegangen und tuschelten hier und da. Nicht ein einziger Krieger ließ sich sehen.

      »Am Abend muß ich den Verband erneuern«, sagte Haggerty mit schwerer Zunge. »Einverstanden?«

      Cochise blickte ihn ernst und sehr nachdenklich an.

      »Wird Tlaina nicht wieder ohne deine Hilfe gesund?«

      John zuckte mit den Achseln.

      »Ich weiß es nicht. Der Verband muß regelmäßig erneuert werden, sonst tritt eine Blutvergiftung ein. Kein Mensch könnte deine Schwester dann noch retten.«

      »Wakashi ist ein großer und starker Krieger, Bleichgesicht. Er wird dich besiegen und töten.«

      Ein leiser Schreckensruf ertönte hinter dem Häuptling. Bevor John Haggerty antworten konnte, schlug die Decke beim Eingang zurück. Ein junger Krieger betrat den Raum. Seine Ähnlichkeit mit Cochise war verblüffend. Die gleiche Adlernase, den gewölbten Brustkorb, die hochgewachsene Gestalt…

      Cochise drehte sich zu ihm um, deutete auf John Haggerty und sagte in spanischer Sprache:

      »Das ist der weiße Mann, der die zweite Tochter meines Vaters vor dem Stich der Peitschenspinne rettete. Mein Sohn Naiche.«

      Der junge Krieger, höchstens 18 Jahre alt, trat mit ernstem Gesicht vor und reichte John nach europäischer Sitte die Hand.

      »Ich bin Naiche«, sagte er, drückte die dargebotene Rechte und wies auf die ältere Squaw. »Meine Mutter Shoshuli. In deiner Sprache heißt das ›Regenbogen‹. Wir alle stehen in deiner Schuld, Weißauge.«

      Haggerty sagte:

      »Niemand schuldet mir etwas, Naiche. Was in meinen bescheidenen Kräften steht, werde ich tun, um ›Sanfter Wind‹ zu retten.«

      Cochises Miene drückte Zweifel aus.

      »Vielleicht bist du in einer Stunde tot, Bleichgesicht.«

      In seinen Worten lag etwas, das Antwort von Haggerty forderte.

      John erwiderte:

      »Ich fürchte den Mimbrenjo nicht, und er wird mich auch nicht besiegen. – Was meinst du, Bill? Schafft er es?«

      »Du bist im Gebrauch ihrer Waffen ungeübt, mein Junge. Nimm dich in acht. Zu große Selbstsicherheit ist hier nicht angebracht.«

      Naiche ließ den Scout keine Sekunde aus den Augen. Wenn er nach einem Anzeichen von Furcht in Johns Zügen suchte, sah er sich getäuscht. Dieser weiße Mann war so furchtlos wie ein Apache. Er legte Haggerty eine Hand auf die Schulter und sagte leise:

      »Ich schulde dir das Leben Tlainas, Weißauge. Ich werde für dich kämpfen.«

      Wieder ein erstickter Schreckensruf aus dem Hintergrund. ›Sanfter Wind‹ richtete sich auf dem Ellbogen auf und suchte den Blick Cochises. Der Häuptling stand mit gesenktem Kopf und wiegte leicht seinen Oberkörper. Mit belegter Stimme sagte er:

      »Ein Chiricahua kämpft nicht mit einem Mimbrenjo, kein Apache kämpft gegen einen anderen Apachen. Das wäre der Untergang unseres Volkes.«

      Nach diesen Worten verließ er den Jacale. Die beiden Frauen und Naiche starrten ihm nach. Nach einer Weile wandte sich der Häuptlingssohn wieder an John.

      »Mein Vater hat entschieden. Ich werde dem Großen Geist ein Opfer bringen und für dich beten, Weißauge.« Er schien nachzudenken СКАЧАТЬ