Название: DAS VERGESSENE TAL
Автор: William Meikle
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783958355040
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»Schön, dass ihr auch mal vorbeischaut«, begrüßte sie Noble, woraufhin ihm Mike den Mittelfinger entgegenstreckte, obwohl ihn das Anheben des Unterarms offenbar einige Mühe kostete.
Dannys Rücken und Beine schmerzten ebenfalls, aber er hatte noch keinen Feierabend, denn er musste jetzt ihr Zelt komplett allein aufstellen, da weder Erik noch Mike fit genug waren, um ihm dabei helfen zu können. Gus lachte, als Danny ihm einen bittenden Blick zuwarf und Noble ignorierte ihn kurzerhand. Jess hingegen erhob sich, um ihm zu helfen, als er die Zeltteile auswickelte.
»Danke.«
»Kein Thema. Ich danke eher dir, dass du unsere beiden Schäfchen sicher hier raufgebracht hast.«
Als sie mit dem Aufbau fertig waren, beanspruchten die vier Zelte fast die gesamte Fläche der Gesteinsplatte. Danny teilte sich eines mit Gus, Noble und Jess hatten ein eigenes, und das Letzte war für die anderen zwei Männer reserviert.
Mike und Erik erweckten den Anschein, als hätten sie die erforderliche Nachtschwere bereits in den Gliedern und als könnten sie eine Woche ohne Pause durchschlafen, dabei war es erst sieben Uhr. Sobald sie gegessen und getrunken hatten, krochen die beiden tatsächlich in ihre Schlafsäcke. Die restlichen vier kauerten sich das letzte Mal um den tragbaren Ofen herum, denn so weit oberhalb der Baumgrenze würde es bald kein Holz mehr geben, um ihn schüren zu können.
»Höher als hier war ich noch nie«, verkündete Gus. »Mein alter Herr hat mich vor dreißig Jahren genau an diesen Ort gebracht. Soviel ich weiß, war seitdem keiner außer mir mehr hier, geschweige denn weiter oben.«
»Genauer gesagt, seit hundertfünfzig Jahren nicht mehr«, ergänzte Noble. »Wie hart wird es morgen werden?«
»Noch wesentlich härter als heute«, erklärte Gus.
Danny war froh, dass Erik und Mike gerade wie Tote schliefen und ihn nicht hörten. Auch so würde er morgen schon genug Schwierigkeiten haben, sie in die Puschen zu kriegen.
»Die beiden hier sind ganz ordentlich geklettert«, meinte Gus widerwillig. »Besonders sie … und das ohne irgendwelche Klagen. Nicht so, wie unsere zwei Spezialisten da drüben.«
»Danke auch noch mal dafür, dass ich ihre Händchen halten darf«, antwortete Danny, während Gus aus seinem Rucksack eine Flasche Rum fischte. »Ich habe keine Ahnung, wie es mit denen weitergehen soll.«
»Wir sind schon viel zu hoch oben«, erwiderte Gus, öffnete die Flasche und goss einen großen Schuss in seinen Kaffeebecher. »Allein können sie schlecht zurückfinden und hierbleiben können sie auch nicht einfach. Das ist zu riskant. Also werden sie mitkommen müssen.«
Danny hatte gerade keine Lust auf eine Diskussion, also beschränkte er sich darauf, so viel Kaffee mit Rum wie nur möglich runter zu kippen. Deshalb saßen sie, unter einem Himmel voller Sterne, Wolken und einem Dreiviertelmond, stumm da.
Danny hielt Gus gerade seinen Becher hin und wollte einen neuen Schuss Rum in Empfang nehmen, als ein schrilles Kreischen die Stille zerriss. »Was zur Hölle …?«, fragte er erschrocken, ohne zu bemerken, dass der Rum gerade hauptsächlich über seinen Handrücken und dann auf den Boden anstatt in den Becher rann.
»Ein Adler. Das muss ein Adler gewesen sein«, antwortete Gus.
»Es klang aber riesig.«
Gus nippte an seinem Becher.
»Oder etwa nicht?«, fragte Danny nach.
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