H. G. Wells – Gesammelte Werke. Herbert George Wells
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Название: H. G. Wells – Gesammelte Werke

Автор: Herbert George Wells

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962813628

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СКАЧАТЬ Mus­ter von Be­hän­dig­keit er­schie­nen wäre. Ihre ge­schäf­ti­gen, sich win­den­den, kau­en­den Mäu­ler und ihre ge­schlos­se­nen Au­gen er­ga­ben zu­sam­men mit dem ap­pe­ti­ter­re­gen­den Geräusch ih­res Kau­ens ein Bild tie­ri­schen Ge­nus­ses, das un­se­re lee­ren Mä­gen merk­wür­dig an­reiz­te.

      »Schwei­ne!«, sag­te Ca­vor mit un­ge­wöhn­li­cher Lei­den­schaft. »Ekel­haf­te Schwei­ne!«, und nach ei­nem Blick zor­ni­gen Nei­des kroch er durch die Bü­sche nach rechts hin fort. Ich blieb lan­ge ge­nug, um noch zu se­hen, dass die fle­cki­ge Pflan­ze als mensch­li­che Nah­rung ganz hoff­nungs­los war, und kroch ihm dann nach, in­dem ich ein Stück da­von zwi­schen den Zäh­nen kau­te.

      Bald dar­auf wur­den wir wie­der durch die Nähe ei­nes Se­le­ni­ten auf­ge­hal­ten, und dies­mal wa­ren wir im­stan­de, ihn ge­nau­er zu be­ob­ach­ten. Jetzt konn­ten wir se­hen, dass die Be­de­ckung des Se­le­ni­ten wirk­lich Klei­dung war und nicht eine Art Schal­tier­über­zug. Er war in sei­nem Ko­stü­me dem ers­ten, den wir flüch­tig ge­se­hen hat­ten, ganz gleich, nur, dass ihm die En­den von ei­ner Art Wat­tie­rung aus dem Na­cken rag­ten, und er stand auf ei­nem Fels­vor­sprung und dreh­te den Kopf hier­hin und dort­hin, als über­bli­cke er den Kra­ter. Wir la­gen ganz still, aus Furcht, sei­ne Auf­merk­sam­keit auf uns zu len­ken, wenn wir uns be­weg­ten, und nach ei­ner Zeit lang dreh­te er sich um und ver­schwand.

      Wir tra­fen auf eine wei­te­re Her­de von Mond­käl­bern, die eine Schlucht hin­auf­brüll­ten, und dann ka­men wir über einen Ort der Schal­le, Schal­le schla­gen­der Ma­schi­nen, als käme hier eine rie­si­ge In­dus­trie­hal­le der Ober­flä­che nahe. Und wäh­rend die­se Töne noch um uns schwan­gen, ka­men wir an den Rand ei­nes wei­ten of­fe­nen Raums, der etwa zwei­hun­dert Me­ter im Durch­mes­ser hat­te und völ­lig eben war. Ab­ge­se­hen von ein paar Flech­ten, die vom Ran­de her über­grif­fen, war die­ser Raum nackt, und er zeig­te eine pul­ve­ri­ge Ober­flä­che von stau­big gel­ber Far­be. Wir fürch­te­ten uns, die­se Flä­che zu durch­que­ren, da sie aber un­serm Krie­chen we­ni­ger Hin­de­rung ent­ge­gen­setz­te als das Ge­strüpp, stie­gen wir dar­auf hin­ab und be­gan­nen sehr vor­sich­tig an ih­rem Ran­de ent­lang zu lau­fen.

      Auf eine klei­ne Wei­le hör­ten die Geräusche von un­ten her auf, und al­les war, ab­ge­se­hen von dem lei­sen Re­gen der wach­sen­den Ve­ge­ta­ti­on, sehr still. Dann be­gann un­ver­mit­telt ein Aufruhr, lau­ter, hef­ti­ger und nä­her als ir­gend et­was, was wir bis­lang ge­hört hat­ten. Ganz si­cher kam er von un­ten. In­stink­tiv kau­er­ten wir uns, so flach wir konn­ten, zu­sam­men, be­reit, rasch ins Dickicht ne­ben uns zu tau­chen. Je­der Schlag und Stoß schi­en durch un­se­re Kör­per zu schwin­gen. Die­ses Po­chen und Schla­gen wur­de lau­ter, und dies un­re­gel­mä­ßi­ge Schwin­gen stei­ger­te sich, bis die gan­ze Mond­welt zu ru­cken und zu pul­sie­ren schi­en.

      »Ver­ste­cken«, flüs­ter­te Ca­vor und ich wand­te mich zu den Bü­schen.

      In dem Mo­ment er­folg­te ein Knall, wie der Knall ei­ner Ka­no­ne, und dann ge­sch­ah et­was – es ver­folgt mich noch in mei­nen Träu­men. Ich hat­te den Kopf ge­wen­det, um nach Ca­vors Ge­sicht zu se­hen, und streck­te die Hand da­bei vor mich hin. Und mei­ne Hand traf auf nichts! Tauch­te plötz­lich in ein bo­den­lo­ses Loch!

      Mei­ne Brust stieß auf et­was Har­tes, und ich sah, ich lag mit dem Kinn auf dem Ran­de ei­nes un­er­mess­li­chen Ab­grunds, der sich plötz­lich un­ter mir ge­öff­net hat­te, die Hand rag­te steif in die Lee­re. Jene gan­ze kreis­run­de Flä­che war nur ein rie­sen­haf­ter De­ckel, der jetzt nach der Sei­te hin von dem Lo­che, das er be­deckt hat­te, in einen da­für ge­bau­ten Schlitz ab­glitt.

      Wäre Ca­vor nicht da­ge­we­sen, ich glau­be, ich wäre starr über die­sem Ran­de hän­gen ge­blie­ben und hät­te in den un­ge­heu­ren Ab­grund dar­un­ter ge­st­arrt, bis mich schließ­lich die Rän­der des Schlit­zes ab­ge­streift und in sei­ne Tie­fe hin­un­ter­ge­schleu­dert hät­ten. Aber Ca­vor hat­te den Stoß, der mich lähm­te, nicht mit­be­kom­men. Er war eine klei­ne Stre­cke vom Ran­de ent­fernt ge­we­sen, als der De­ckel sich zu­erst öff­ne­te, und als er die Ge­fahr sah, die mich hilf­los ge­packt hielt, fass­te er mich an den Bei­nen und zog mich zu­rück. Ich kam in sit­zen­de Stel­lung, kroch auf al­len Vie­ren eine Stre­cke vom Ran­de weg, tau­mel­te dann em­por und lief ihm quer über die don­nern­de, be­ben­de Me­tall­plat­te nach. Sie schi­en mit ste­tig be­schleu­nig­ter Ge­schwin­dig­keit auf zu schwin­gen, und die Bü­sche vor mir glit­ten seit­lich weg, als ich auf sie zu­lief.

      Ich kam nicht zu früh. Ca­vors Rücken ver­schwand im stach­li­gen Dickicht, und als ich nach ihm hin­auf­klet­ter­te, schlug der rie­si­ge De­ckel mit ei­nem Klir­ren in sein Schloss. Eine lan­ge Zeit la­gen wir atem­los da und wag­ten nicht, uns dem Lo­che zu nä­hern.

      Aber schließ­lich kro­chen wir sehr vor­sich­tig und Stück für Stück an eine Stel­le, von wo aus wir hin­un­ter­spä­hen konn­ten. Die Bü­sche um uns krach­ten und schwank­ten un­ter der Ge­walt ei­nes Win­des, der in den Schacht hin­un­ter­blies. Erst konn­ten wir nichts se­hen als glat­te, senk­rech­te Wän­de, die schließ­lich in un­durch­dring­li­ches Dun­kel ver­san­ken. Und dann be­merk­ten wir sehr all­mäh­lich eine An­zahl sehr blas­ser und klei­ner Lich­ter, die hin und her gin­gen.

      Eine Wei­le hielt uns die­ser stu­pen­de Ab­grund des Ge­heim­nis­ses ge­bannt, so­dass wir so­gar un­se­re Sphä­re ver­ga­ßen. Mit der Zeit, als wir uns mehr an die Dun­kel­heit ge­wöhn­ten, konn­ten wir sehr klei­ne, dunkle, flüch­ti­ge Ge­stal­ten zwi­schen die­sen Na­del­kno­pflich­tern her­um­zie­hen se­hen. Wir späh­ten er­staunt und un­gläu­big hin­ab und be­grif­fen es so we­nig, dass wir kei­ne Wor­te fin­den konn­ten. Wir konn­ten nichts er­ken­nen, was uns einen An­halts­punkt für die Be­deu­tung der blas­sen Ge­stal­ten ge­ben konn­te, die wir sa­hen.

      »Was kann das sein?«, frag­te ich, »was kann das sein?«

      »Die Ma­schi­ne­rie! … Sie müs­sen wäh­rend der Nacht in sol­chen Höh­len le­ben und tags­über her­aus­kom­men.«

      »Ca­vor!«, sag­te ich. »Kön­nen sie – das – es war et­was wie – Men­schen?«

      »Das war kein Mensch.«

      »Wir dür­fen nichts ris­kie­ren!«

      »Wir dür­fen nichts un­ter­neh­men, bis wir die Sphä­re fin­den!«

      »Wir kön­nen nichts tun, bis wir die Sphä­re fin­den!«

      Er stimm­te mit ei­nem Seuf­zer bei und mach­te eine Be­we­gung zum Ge­hen. Er starr­te eine Zeit lang um sich, seufz­te und zeig­te eine Rich­tung. Wir bra­chen durch den Dschun­gel. Eine Wei­le kro­chen wir ent­schlos­sen vor­wärts, dann mit ge­rin­ger wer­den­der Kraft. Plötz­lich er­dröhn­te un­ter großen Ge­stal­ten schlott­ri­gen Pur­purs der Lärm von Ge­stram­pel und Ge­schrei um uns. Wir la­gen still, und eine lan­ge Zeit gin­gen die Töne in großer Nähe hin und her. Aber dies­mal sa­hen wir nichts. Ich ver­such­te Ca­vor zu­zu­flüs­tern, ich kön­ne ohne zu es­sen kaum СКАЧАТЬ