Mami Staffel 9 – Familienroman. Stephanie von Deyen
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Название: Mami Staffel 9 – Familienroman

Автор: Stephanie von Deyen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740946593

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СКАЧАТЬ mich erkundigen, welche Formalitäten erfüllt werden müssen, wenn ich das Kind mit nach Deutschland nehme.«

      »Vielleicht kann ich Ihnen eine Vollmacht geben.«

      »Sie werden doch nicht schon wieder leichtsinnig sein, Anna?« meinte Cramer besorgt.

      »Sie werden mich nicht betrügen, das weiß ich«, antwortete sie mit fester Überzeugung.

      *

      Weinerlich verzog Emely das Gesichtchen, als Katja sie ins Gitterbett legte und ihr das weiße Häschen in die Hände drückte.

      »Morgen kommt Mike zu dir«, versprach Katja tröstend. »Dann verbringt ihr beide sicher wieder einen tollen Tag. Du magst ihn doch, den Mike. Ich mag ihn auch«, vertraute Katja der Kleinen an. Es war ja niemand in der Nähe, der sie hören konnte, und Emely würde das kleine Geheimnis niemandem erzählen. »Du hast es sogar besser als ich. Dich nimmt er in den Arm, und dir gibt er Küßchen, mir nicht.« Katja schmunzelte, und auch Emely verzog den kleinen Mund. Sie war müde, denn Katja hatte lustige Spiele mit ihr gemacht. Keinen Augenblick lang war es langweilig gewesen. Zur Mittagszeit hatten sie im Club gegessen und in Katjas Apartment geschlafen.

      Im geheizten Hallenbad war Emely rasch zum Liebling aller Gäste geworden. Es war sehr kurzweilig. Bei der Rückkehr ins Heim fütterte Katja der Kleinen Gemüsebrei und zum Nachtisch etwas Pudding. Sie machte die Kleine für die Nacht fertig und wollte nun noch warten, bis das Kind eingeschlafen war.

      Leise summte sie ein Wiegenlied. »Schlaf, Prinzeßchen, schlaf ein…«

      Die Äuglein fielen Emely zu. Die langen, dichten Wimpern berührten die dicken Bäckchen. Der Atem des Kindes ging gleichmäßig, die geballten Fäustchen lagen in Kopfhöhe.

      Noch eine ganze Weile betrachtete Katja ihren schlafenden Schützling. Und je länger sie das tat, um so sicherer wußte sie, daß sie dafür sorgen würde, daß Emely niemals traurig war.

      Das sagte sie auch Mike, der sie später an der Plaza Cueva abholte, um sie in den Club zurückzufahren. »Das mit den privaten Heimen ist bestimmt eine bessere Lösung als Santa Monica, aber ideal ist auch das nicht, denn auch dort wird man Emely die Eltern nicht ersetzen können.«

      »So denke ich auch«, stimmte Mike zu. Er steuerte seinen Leihwagen über die Strecke, die er inzwischen schon recht gut kannte. »Deshalb werden wir Emely mitnehmen, wenn wir nach Hause fliegen.«

      »Wir?« fragte Katja mit klopfendem Herzen.

      »Sie und ich, Katja.« Mike sah seine Beifahrerin nicht an, weil er fand, daß es für weitere Erklärungen noch zu früh war. Zuerst mußte er sein Verhältnis zu Maurena ordnen. Nach der gestrigen Unterhaltung gab es keinen Zweifel mehr daran, daß Maurena die Hochzeit platzen lassen wollte… Es hing wohl von einem Treffen ab, das sie heute mit einem Freund hatte, den sie lieber mochte als ihn. Mike war traurig darüber, aber nicht verzweifelt. Was er bisher nicht wußte und nun durch den Zwischenfall am Flughafen erfuhr, waren Maurenas Egoismus, ihre Hartherzigkeit, Rücksichtslosigkeit und ihre Falschheit. Er hatte sich von ihrer Schönheit blenden lassen.

      »Fliegen wir denn zusammen zurück nach Frankfurt?« fragte Katja hoffnungsvoll

      »Wenn alles klappt zusammen mit Emely. Ihre Mutter möchte unbedingt, daß ich das Kind adoptiere. Doch dabei werden die Behörden ein Wort mitzureden haben.«

      »Wie kann eine Mutter nur so herzlos sein«, empörte sich Katja.

      Mike schüttelte den Kopf. »Das ist sie nicht. Im Gegenteil. Anna ist selbstlos. Sie liebt ihr Kind so innig, wie das jede gute Mutter tut. Gerade deshalb denkt sie nur an Emelys Wohl, nicht an das eigene. Sie glaubt, daß sie die sechzehn Jahre Haft nicht überleben wird, und deshalb will sie ihre Kleine versorgt wissen. Der Verzicht fällt ihr unheimlich schwer, und wahrscheinlich wird der Trennungsschmerz die Ursache für die zunehmende körperliche Schwäche sein. Übrigens halte ich diese Frau für unschuldig.« Bekümmert seufzte Mike, denn was ihm Anna erzählte, belastete ihn sehr.

      »Ein Justizirrtum?«

      »Nicht direkt. Mehr ein Urteil, das sich auf Indizien stützt. Aber die sind vermutlich gefälscht, was allerdings nicht zu beweisen ist.«

      »Das müssen Sie mir erzählen«, bat Katja interessiert. »Im Club gibt es eine gemütliche kleine Bar. Vielleicht können wir dort noch etwas zusammensitzen.«

      »Mit Vergnügen. Ich hätte nie den Mut gehabt, Sie darum zu bitten.«

      »Und warum nicht?« fragte Katja herausfordernd.

      »Weil sie schon zuviel für mich tun. Sie kümmern sich um Emely, um ein Heim und, und…«

      »Es macht mir Spaß«, verriet Katja strahlend.

      Mike fand, daß sie bezaubernd aussah, und nicht nur das, sie war es auch von ihrem Wesen her. Mit Katja konnte er über alles reden, sie verstand ihn. Nur von Maurena hatte er ihr noch nicht erzählt. Der Grund dafür lag darin, daß er befürchtete, daß sich Katja sofort zurückzog, wenn sie erfuhr, daß er eine andere heiraten wollte. Katja gehörte nicht zu den Frauen, die anderen skrupellos den Mann oder Freund wegnahmen.

      Morgen würde er alles klären, und dann konnte er Katja mit gutem Gewissen sagen, daß er sich in sie verliebt hatte. Mike empfand eine tiefe Freude bei diesem Gedanken. War es nicht wunderbar, daß er durch Zufall die richtige Frau gefunden hatte? Die Frau, die zu ihm paßte, die so goldrichtig war wie keine andere.

      Sie saßen noch lange zusammen an diesem Abend. Die Bar hatte einen Sternenhimmel mit vielen kleinen Lichtern, die aber den Raum trotzdem nur mäßig erhellten. Für romantische Stimmung sorgten Kerzen auf den einzelnen Tischen und leise Musik. Katja und Mike unterhielten sich gut, sahen sich dabei immer wieder in die Augen und lachten sich an. Längst war der berühmte Funke übergesprungen, der ihre Gefühle anwachsen ließ und die prickelnde Spannung zwischen ihnen auf den Höhepunkt trieb.

      Sie brauchten es nicht auszusprechen, sie wußten es beide: das Glück, ihr gemeinsames Glück, hatte begonnen.

      *

      Bei seiner Rückkehr auf Schloß Derceville war Mike davon überzeugt, daß dies die letzte Nacht war, die er in dem schweinchenrosa Bau verbringen würde.

      Seine Gedanken weilten noch bei Katja. Mit einem festen Händedruck hatten sie sich nach dem Barbesuch betrennt. Mike hätte die hübsche Katja gern in seine Arme genommen und zärtlich geküßt. doch er wollte zuerst frei sein, um ehrlich und aufrichtig um Katja zu werben.

      Es fiel Mike in seiner Zerstreutheit nicht auf, daß alle Fenster dunkel waren, obwohl sonst oft bis in die frühen Morgenstunden das Licht brannte.

      Er erschrak ein wenig, als sich plötzlich das Portal öffnete und der alte Rosario ihm entgegenhumpelte. »Monsieur Mike, ich bin in großer Sorge. Mon Dieu, es ist etwas sehr Schlimmes passiert.«

      »Ein Unfall?« vermutete Mike beunruhigt.

      »Nicht direkt. Aber man könnte es so nennen. Ich bin noch völlig durcheinander. Mein Herz hält das nicht mehr aus, diese Aufregungen.«

      »Kommen Sie, Rosario. Wir gehen hinein, und Sie erzählen mir in aller Ruhe, was vorgefallen ist.«

      Mike legte den Arm um die schmal gewordenen Schultern des Alten und führte ihn in die Halle. Dort СКАЧАТЬ