Mami Staffel 9 – Familienroman. Stephanie von Deyen
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Название: Mami Staffel 9 – Familienroman

Автор: Stephanie von Deyen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740946593

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СКАЧАТЬ kannte Alfredo von früher, hatte ihn aber nie gemocht. Wiederholt warnte sie ihre Tochter vor ihm, denn die Geschäfte, die er betrieb, erschienen Elèn zwielichtig. Um der Tochter Beweise liefern zu können hatte sie sich sogar eingehend mit Alfredos Vergangenheit und seinen angeblich hohen Einkünften befaßt und und fand einiges heraus. Nachdem er nicht mehr kam, kümmerte sich Elèn nicht mehr darum, schließlich hatte sie eigene Sorgen genug.

      Jetzt erkannte sie sofort seine einschmeichelnde Stimme und blieb verblüfft stehen. Was hatte dieser Besuch zu bedeuten? Maurena würde doch nicht… Sofort fiel der besorgten Elèn ein, daß auch Mike demnächst zurückkommen würde. Er war bestimmt nicht begeistert davon, diesen Schönschwätzer hier vorzufinden.

      »Madonna, du bist die Königin meines Herzens, das Brot, das mich am Leben erhält, wichtiger für mich als die Luft zum Atmen. Ich verehre dich wie eine Göttin. Komm mit mir, und laß uns gemeinsam zu den Sternen fliegen. Dorthin, wo noch kein Sterblicher war.«

      Draußen zog Elèn tief die Luft ein und setzte zum Sturm auf den Salon an. Was fiel diesem eitlen Kerl bloß ein? Kam hier her und versuchte, Maurena den Kopf zu verdrehen, und das zwei Wochen vor ihrer Hochzeit. Den Spaß würde sie ihm gründlich verderben!

      »Ich komme mit«, äußerte Maurena laut und deutlich. »Aber ich kann Mama nicht allein lassen. Wir müssen sie mitnehmen.«

      »Deine Mutter?« erkundigte sich Alfredo ernüchtert. »Nein, das paßt mir nicht. Sie würde uns nur behindern. Einen Höhenflug, wie er mir vorschwebt, kann man nur zu zweit machen. Du und ich, Madonna.«

      »Aber…«

      »Kein Aber. Die Alte bleibt hier! Ich hole dich morgen ab. Nimm nur das Nötigste mit. Bitte keinen Schrankkoffer. Wir kaufen alles unterwegs. Ich komme etwa um die gleiche Zeit wie heute.«

      »Alte« hatte er gesagt. Das erzürnte Elèn mehr als alles andere. »Aus einem Höhenflug wird leicht ein Sturzflug«, murmelte sie mit wütend zusammengebissenen Lippen. Gleichzeitig ballte sie die Hände zu Fäusten, als wolle sie angreifen. Die Äußerung »Alte« würde ihr dieser Kerl büßen, darauf konnte er sich verlassen. Er sollte es mehr bereuen als jedes andere Wort, das je über seine Lippen gekommen war.

      Elèn zog sich leise zurück. Ihr Racheplan stand fest.

      *

      »Würdest du mir das bitte übersetzen«, fragte Mike nach dem Begrüßungskuß, der ziemlich lasch ausfiel. Maurena war in ihrem Zimmer und gab sich sehr beschäftigt.

      Eifrig wühlte sie in ihren Schränken und Schubladen. »Ein Zeitungsartikel?« fragte sie und schaute nur flüchtig über die Schulter.

      »Ja. Es geht um Emelys Mutter. Ich habe sie auf diesem Zeitungsfoto gleich wiedererkannt. Sogar das Kind hat bestätigt, daß es sich um die Mami handelt. Offensichtlich hat man sie gefunden, aber das Kinderheim weiß noch nichts davon. Ich kann diese spanischen Ausdrucke nicht deuten. Bitte, Maurena…« Mike war richtig aufgeregt. Endlich konnte er beweisen, daß er nicht der Vater der kleinen Emely war. Maurena mußte ihm glauben und auch die Polizei.

      »Ist das denn so wichtig? Du siehst doch, daß ich keine Zeit habe«, antwortete Maurena ungeduldig. »Ich habe etwas Besseres vor.« Das klang wieder mal so überheblich, wie Maurena Leuten gegenüber war, die sie als minderwertig einschätzte.

      »Das dauert doch nur ein paar Minuten.« Wieder einmal war Mike enttäuscht. »Ich dachte, es könnte auch für dich wichtig sein.«

      »Ph, mich interessiert das gar nicht.«

      »Das verstehe ich nicht. Gestern wolltest du unsere Verbindung

      lösen, weil der Verdacht aufkam, ich hätte irgendwann ein Verhältnis mit dieser Frau gehabt. Jetzt kann ich meine Unschuld beweisen, und…« Ratlos sah Mike die Frau an, die er demnächst heiraten wollte.

      »Gib her«, brummte Maurena barsch. »Du brauchst das alles gar nicht verstehen, gib dir keine Mühe.« Sie überflog mit raschem Blick die Überschrift und lachte schadenfroh. »Ins Gefängnis geht sie, und das für viele Jahre, deine saubere Flughafenbekanntschaft. Das Kind hast du am Hals! Gratuliere.«

      »Ins Gefängnis?« wiederholte Mike verwirrt. »Aber wieso? Weil sie Emely ausgesetzt hat?«

      »Quatsch. Sie hat einen groß angelegten Immobilienbetrug begangen. Die Anleger wurden um Milliarden geprellt. Das Gericht hat sie zu sechzehn Jahren verurteilt, steht hier. Sie wurde in die Haftanstalt von Sevilla überführt.«

      Mike schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht, daß diese Frau andere betrogen hat. Ich habe sie nur kurz gesehen, eine Betrügerin sieht anders aus.«

      »Wie du meinst«, bemerkte Maurena gelangweilt.

      »Es geht mich ja nichts an, aber sie ist Emelys Mutter, und deshalb möchte ich mehr darüber erfahren. Ob ich sie mal im Gefängnis besuche?«

      Maurena zog die schmalen Augenbrauen hoch, wie stets, wenn sie eine neue Idee hatte, was allerdings nicht allzu oft vorkam. »Das finde ich anständig von dir. Fahr doch gleich morgen nach Sevilla. Morgen kümmert sich doch dieses Reisemädchen um das Kind, da hast du Zeit.«

      »Stimmt. Und du hättest nichts dagegen?«

      »Warum sollte ich?« Maurena hatte ihre Tätigkeit wieder aufgenommen. Sie stopfte Seidenwäsche, Parfüm und Schmuck in ein kleines Köfferchen.

      Irritiert sah Mike ihr zu. »Packst du schon für unsere Flitterwochen?«

      »Man kann nie früh genug damit anfangen, dann wird auch nichts vergessen.« Maurena kicherte als habe sie einen guten Witz gemacht.

      Für Mike war das alles weniger lustig. Er fühlte sich verhöhnt, und das war ja auch Maurenas Absicht. »Was soll das alles, Maurena?«

      »Das wirst du morgen erfahren«, verriet sie geheimnisvoll.

      »Ich möchte aber schon heute mit dir darüber reden. Es hat sich etwas zwischen uns verändert.«

      »Ganz stumpfsinnig bist du nicht. Vielleicht habe ich es gar nicht mehr nötig, von dir geheiratet zu werden.«

      »Was willst du damit sagen?« Mike bekam eine Gänsehaut. Er verabscheute nichts mehr als unklare Verhältnisse.

      »Daß mich auch andere Männer nett finden.«

      »Daran zweifle ich nicht. Aber ist das ein Gespräch, das man kurz vor der Hochzeit führt? Wenn das Aufgebot bestellt ist und die Feierlichkeiten geplant sind, sollte man sich entschieden haben.« Es sollte nicht belehrend klingen, aber es kam so an.

      »Auf deine spießigen Ratschläge kann ich verzichten!« zischte sie, ohne sich nach Mike umzusehen. Wütend warf sie einige Kleidungsstücke in den Schrank zurück. »Du hast ja keine Ahnung, was es heißt, frei zu sein und auf so dümmliche Klischeevorstellungen zu verzichten.«

      »Wer oder was hat dich so verändert?«

      »Erfährst du alles morgen. Und jetzt laß mich in Ruhe. Ich habe noch zu tun.«

      Mike griff nach der Zeitung und ging ohne weitere Erwiderung. Er war gekränkt, aber nicht so traurig wie die schadenfrohe Maurena glaubte.

      *

      »Mike СКАЧАТЬ