Название: Butler Parker Staffel 9 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker Staffel Staffel
isbn: 9783740954628
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»Auch die beiden Hilfssheriffs?« wunderte sich Parker und deutete auf Noldans und Folders, die, vom Pas de Deux erschöpft, auf dem Fußboden lagen und schnarchten.
»Wer das hier inszeniert hat, weiß ich verdammt genau«, sagte John Malone und atmete schwer.
»Teufel Alkohol«, stellte Parker fest, »man riecht es deutlich, wenn ich mich derart vulgär ausdrücken darf.«
»Sie wissen genau, wen ich meine«, schnauzte Malone, »aber Sie werden sich das Genick noch brechen, Parker. Mein Wort darauf! In dieser Stadt bin ich der Boß, haben Sie kapiert?«
»Irgendwann, Mister Malone, erschöpft sich auch die Kaufkraft gewisser Gelder«, erwiderte der Butler höflich, »ich bin sicher, Ihnen das beweisen zu können.«
»Wir werden ja sehen!« Malone rang sich ein spöttisches Lächeln ab.
»Irgendwann, Mister Malone, hört jede Korruption auf«, meinte der Butler kühl, »wahrscheinlich warten die Bewohner dieser kleinen Stadt nur darauf, sich von ihnen befreien zu können. Was in meinen bescheidenen Kräften steht, soll dazu geschehen!«
*
Mike Rander stand am Fenster seines Hotelzimmers und sah durch das Fernglas nach draußen. Es war ein glücklicher Zufall, daß man vom Fenster aus in das erste Drittel jener kleinen Querstraße sehen konnte, in der sich Mr. Jenkins’ Geschäft befand.
»Genieren Sie sich nicht, Parker«, sagte Rander, »ich weiß doch, daß Sie Ihre Theorie loswerden wollen.«
»Sie bewegt sich in sehr einfachen Bahnen«, antwortete der Butler, der Randers Rock ausbürstete. »Mister Malone ist bis zum jetzigen Zeitpunkt der Boß dieser Stadt, wie die Bevölkerung es ausdrückt. Er scheint mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Sheriff Banding gekauft und lanciert zu haben. Mister Malone erwarb und erwirbt laut Mister Ritchel ein Grundstück nach dem anderen, um hier später ein modernes Ferienzentrum zu errichten.«
»Wogegen erst mal nichts einzuwenden ist, Parker.«
»In der Tat, Sir«, räumte Parker ein, »wenn man allerdings an die Methoden dieses Großeinkaufs denkt, wird dieser Massenerwerb sehr bedenklich. Mister Malone setzt die jeweiligen Besitzer der Grundstücke unter Druck und zwingt sie, zu Preisen zu verkaufen, die man nur als erbärmlich bezeichnen kann.«
»Weiter, Parker, das ist die Vorgeschichte!« Rander setzte für einen Moment das Glas ab und drehte sich zu seinem Butler um.
»Wenn Mister Ritchel uns nicht zu einem Besuch eingeladen hätte, Sir, könnte Mister Malone ungestraft weitermachen.«
»Richtig, Parker! Die Schwierigkeit ist nur, Malone das alles nachzuweisen. Wer wird schon den Mut haben, gegen ihn auszusagen? Da ist erst mal die Angst vor Banding, dann aber vor Malone und dessen Schlägern.«
»Mister Ritchel.«
»Wird allein nicht reichen …« Rander drehte sich um und beobachtete wieder durch das Fernglas die Quergasse.
»Man sollte nicht übersehen, daß Mister Malone bereits einige Niederlagen einstecken mußte«, redete der Butler weiter. »Dies wird ihn mit Sicherheit nervös machen. Diese Nervosität könnte man vielleicht noch etwas steigern.«
»Dagegen habe ich in diesem Fall nichts einzuwenden. Sagten Sie nicht, daß Lächerlichkeit tötet?«
»Dies gehört zu meinen bescheidenen Maximen, Sir.«
»Dann halten Sie sich daran, Parker! Glauben Sie wirklich, daß unser Besuch bei Jenkins bemerkt worden ist?«
»Mit letzter Sicherheit, Sir!«
»Haben Sie den nagelneuen Rollstuhl dieses Jungen bemerkt?«
»Gewiß, Sir. Und ebenfalls die Tatsache, daß dieser Junge den Rollstuhl noch nicht lange besitzt.«
»Wieso?«
»Die Handhabung dieses Rollstuhls bereitete ihm erhebliche Schwierigkeiten, Sir. Er kam mit dem Türrahmen in Konflikt.«
»Sie wollen doch sagen, daß Sie sich wundern, woher Jenkins das Geld für diesen teuren Rollstuhl hat, nicht wahr?«
»Ich denke da an Miß Judy Malone. Und an die Geschichte, die Mister Shrimp zu erzählen beliebte.«
»Irgendeine Erpressung?«
»Daran, Sir, glaube ich auf keinen Fall. Einen Mister Malone kann man wohl nicht erpressen, falls man sich eines längeren Lebens erfreuen möchte.«
»Also?« Rander wandte sich wieder seinem Butler zu.
»Man sollte vielleicht eruieren, Sir, warum und seit wann Mister Jenkins’ Sohn in einem Rollstuhl sitzen muß«, erklärte der Butler.
Statt zu antworten, legte Rander das Fernglas aus der Hand und nickte seinem Butler zu. Parker schien darauf nur gewartet zu haben. Er nahm Melone und Regenschirm und schloß sich seinem jungen Herrn an, der das Hotelzimmer sehr schnell verließ.
*
Diesmal verzichteten Rander und Parker darauf, den Laden zu betreten.
Sie gingen um das zweistöckige Holzhaus herum und erreichten den Hinterhof.
Neal, der Junge im Rollstuhl, verschwand gerade in einem verwilderten Garten. Wiederum war deutlich zu erkennen, daß ihm die Handhabung des modernen Rollstuhls schwerfiel. Er schien ihn noch nicht lange zu haben.
Rander und Parker gingen durch bis zur hinteren Porch des Hauses, erreichten die beiden schmalen Fenster des Eisenwarengeschäfts und – hörten Stimmen.
Sie genierten sich nicht, schweigend zuzuhören. Denn was sie hörten, was sie mitbekamen, war mehr als interessant. Sie unterschieden die Stimmen von Jenkins und von Linton.
»… hätte ich sie rauschmeißen sollen, Linton?« fragte Jenkins gerade nervös, »ich habe ja kaum gewußt, wer sie waren.«
»Was wollten Sie von dir, Jenkins?«
»Nichts. Sie sahen sich um und kauften dann ein paar Schachteln Nägel und Heftzwecken.«
»Sonst ist nichts passiert? Sie haben keine Fragen gestellt?«
»Nein, nichts! Ehrenwort!«
»Nun höre mal genau zu, Jenkins«, erwiderte Linton jetzt langsam und eindringlich, »möglich, daß sie zurückkommen werden. Halte nach wie vor den Mund! Gehe auf Null!«
»Natürlich – natürlich«, versicherte Jenkins schnell, »aber ich frage mich die ganze Zeit, was die nur gewollt haben können.«
»Ist nicht dein Bier, klar.«
Die Stimmen verloren sich in der Tiefe des Ladens. Rander und Parker verließen leise die Porch und trafen beim Weggehen auf den Jungen, der gerade wieder aus dem verwilderten Garten zurückrollte.
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