Название: Butler Parker Staffel 9 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker Staffel Staffel
isbn: 9783740954628
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»Ich … Ich habe Angst vor Ron«, sagte Jean, »er ist so ganz anders geworden, seitdem er sich mit Patterson zusammengetan hat. Ich glaube, Patterson übt einen schlechten Einfluß auf Ron aus!«
»Sie kennen Patterson, Miß Christie?« erkundigte sich Mike Rander.
»Ich weiß, was man von ihm redet«, gab sie ausweichend zurück, »und das genügt mir vollkommen. Fragen Sie ihn selbst, was er in den vergangenen Jahren getan hat! Ich möchte mir nicht den Mund verbrennen.«
Sie nickte Rander, Parker und Sue Weston zu und ging hinüber zum Steinhaus.
»Ob er wirklich weggeflogen ist?« fragte Rander nachdenklich.
»Diese Fragestellung, Sir, halte ich für ungemein wichtig und richtig«, sagte Parker gemessen, »dieser Frage an sich sollte man einige Aufmerksamkeit schenken, wenn ich mir diesen bescheidenen Vorschlag erlauben darf.«
*
Die Jagdgesellschaft war ruhig geworden, nachdem sie ausgiebig gewisse landschaftliche Schönheiten ihrer Heimat ausgiebig besungen hatte.
Parker hatte sein kleines Rundhaus verlassen und lustwandelte durch die Dunkelheit. Sein Interesse galt dem Steinhaus, in dem sich die Räume von Paul Maudling und Joan Christie befanden. Parker wollte sich ein wenig um die junge Dame kümmern. Natürlich aus seiner gewohnten Distanz heraus. Er wollte endlich herausfinden, welche Rolle sie spielte.
Unten vom kleinen See her waren die Nachttiere zu hören. Ansonsten schien alles seine Ordnung zu haben, bis Parker plötzlich eine leise, krächzende Stimme hörte.
Sie kam aus dem Zimmer, in dem Joan Christie wohnte. Entweder hatte sie Besuch, hörte Radio oder unterhielt sich per Sprechfunk.
Parker pirschte sich ans Fenster heran und lauschte. Er hatte keine Gewissensbisse. Immerhin waren er und Mike Rander ja nach Kenia gebeten worden, um einen Mord zu verhindern.
Durch einen Spalt im Vorhang konnte der Butler erfreulicherweise sogar ins Zimmer sehen. Es handelte sich um einen mittelgroßen Wohnraum, der mit den üblichen Hotelmöbeln eingerichtet war.
Vor einem Wandtisch saß Joan Christie. Sie trug einen leichten Bademantel, hatte nackte Füße und sprach gerade in ein kleines Handmikrofon, das zu einem tragbaren Funksprechgerät modernster Bauart gehörte.
Was sie allerdings sagte, konnte der Butler leider nicht so recht verstehen.
Was verständlich war, denn ein ungemein harter Schlag trieb ihm die Melone über die Ohren und machte ihn für einige Zeit unfähig, sich an dem weiteren Geschehen zu beteiligen.
*
Aus irgendeinem unerfindlichen Grund schreckte Anwalt Mike Rander aus dem Schlaf hoch.
Er war sofort hellwach, verzichtete aber instinktsicher darauf, das Licht einzuschalten. Er atmete unbefangen weiter, als schlafe er tief und fest, und versuchte in der Dunkelheit seines Rundbungalows etwas zu erkennen und ausfindig zu machen.
Nach einigen Sekunden war er sich klar darüber, daß er sich getäuscht hatte. Im Zimmer bewegte sich nichts. Ein Alpdruck schien ihn aus dem Schlaf gerissen zu haben.
Rander wollte sich auf die andere Seite drehen und versuchen weiterzuschlafen, als er plötzlich aus nächster Nähe ein feines Zischen hörte.
Und dieses Geräusch war es, das sein Blut zu Eis werden ließ.
Eine Schlange!
Rander hielt nun doch unwillkürlich den Atem an. Vor Reptilien grauste ihm. Darin machte er gegenüber dem normalen Durchschnitt keine Ausnahme.
Eine Schlange!
Wo war sie? Und wie war sie in den Rundbungalow hineingeraten? Daß es sich nur um eine Giftschlange handelte, war ihm vollkommen klar.
Wenn er nur etwas hätte sehen können.
Der Anwalt wagte sich nicht zu rühren. Die Schlange mußte sich ganz in seiner Nähe befinden. Wahrscheinlich nahm sie bereits Maß, um ihre Giftzähne in seinen Körper unterzubringen.
Das gefrorene Blut in seinen Adern verwandelte sich inzwischen blitzschnell in flüssiges, heißes Blei. Rander schwitzte Blut und Wasser, wie es so treffend heißt. Er dachte an einschlägige Abenteuerfilme, in denen der Held mit solchen Situationen leicht fertig wird. Er bedauerte nur, daß er weder die Kraft noch den Mut hatte, es diesen Filmhelden gleichzutun. Er wagte nicht sich zu rühren. Er atmete so flach und vorsichtig wie möglich und spürte dann auf seinen Oberschenkeln einen leichten Druck.
Dieser Druck verschob sich in Richtung Unterbauch. Die Belastung war durch die leichte Zudecke jetzt deutlich zu spüren. Das mußte die Giftschlange sein, die jetzt langsam hochkroch und sich wahrscheinlich an seinem warmen Atem orientierte.
Rander sehnte sich nach seinem Butler. Er versuchte sich auszurechnen, wie Parker wohl mit dieser Schlange fertig werden würde. Wo blieb Parker nur?
Das Gewicht auf der leichten Zudecke wanderte weiter nach oben und hatte bereits Randers Bauchnabel erreicht. Es konnte nur noch eine Frage von Sekunden sein, bis das Reptil zuschnappte.
*
Als Parker wieder zu sich kam, fühlte er sich nicht besonders wohl.
Was einmal mit dem Schlamm zusammenhing, in dem er lag. Zum anderen paßte es ihm überhaupt nicht, daß man ihn an Händen und Füßen gefesselt hatte. Er hielt das für einen eklatanten Verstoß gegen die guten Sitten, hatte im Moment aber keine Möglichkeit, dagegen etwas zu tun.
Parker versuchte herauszubekommen, wohin man ihn gebracht hatte. Er erinnerte sich des gekonnten Niederschlags, als er Joan Christie beobachten wollte. Und nun lag er in einem feuchten, zähen Schlamm, der offensichtlich zu einem Flußufer oder zu einem See gehörte.
See, das war das Stichwort.
Man schien ihn hinunter ans Wasser befördert zu haben. Wollte man ihn den Nachttieren als schmackhafte Beute anbieten? Parker dachte in diesem Zusammenhang noch nicht mal an die großen Raubkatzen, sondern an zahnbewehrte Krokodile.
Worin er sich nicht getäuscht haben sollte, wie er schnell herausfand.
Ganz in seiner Nähe hörte er das schwerfällige Patschen von kurzen Füßen, dann ein Gebrüll, das er bisher nur aus den Zoos kannte: Krokodile vor und während der Fütterung!
Parker hatte keineswegs die Absicht, einer Panzerechse als Appetithappen zu dienen. Es wurde höchste Zeit, daß er etwas dagegen unternahm.
Der Mond war aufgegangen und lieferte ausreichend Licht, um jetzt die nähere Umgebung zu identifizieren. Der Butler hatte sich nicht getäuscht. Er lag hart am Rand einer Wasserfläche, die sich kaum bewegte. Es mußte sich also um einen See handeln. Um ihn herum gab es mannshohes Schilf.
Im Wasser trieben einige Baumstämme langsam heran. Doch Parker wußte es besser. Es handelte sich nicht um Treibholz, sondern da näherten sich die ersten Krokodile, um die überraschende Zwischen- und Hauptmahlzeit aus der Nähe zu beäugen.
Gerade in dieser Situation zeigte sich СКАЧАТЬ