Название: Verbrechen im Café
Автор: Фиона Грейс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Современные детективы
Серия: Ein Cozy-Krimi mit Lacey Doyle
isbn: 9781094305981
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Lacey wünschte sich, Gina wäre noch hier, damit sie einen überraschten Blick mit ihr wechseln könnte, aber leider war sie allein, und so reichte sie ihr nur schweigend die Hand. Sie konnte nicht ganz glauben, dass dieses schmächtige Mädchen die reiche Londonerin war, die Carol solche Angst eingejagt hatte. Sie sah kaum älter als 16 Jahre aus und wirkte schüchtern wie eine Maus. Sie wirkte, als sei sie auf dem Weg zur Kirche und nicht im Begriff, ein Unternehmen zu gründen.
„Wonach suchen Sie denn?“, fragte Lacey und überspielte ihre Überraschung mit Höflichkeit.
Das Mädchen zuckte verlegen mit den Achseln. „Ich bin mir noch nicht ganz sicher, um ehrlich zu sein. Ich weiß nur, dass ich nichts zu Modernes will. Das Anwesen ist viel zu groß für moderne Möbel. Es würde sich kommerziell und steril anfühlen, wissen Sie? Ich möchte ein behagliches Gefühl erwecken. Luxuriös. Einzigartig.“
„Nun, warum gehen wir nicht durch den Laden und sehen, ob wir die eine oder andere Inspiration finden können?“, sagte Lacey.
„Das ist eine tolle Idee!“, antwortete Suzy und ihr Lächeln verströmte jugendliche Ausgelassenheit.
Lacey führte sie zur Steampunk-Ecke. „Ich war vor etwa 14 Jahren in New York als Assistentin eines Innenarchitekten tätig“, erklärte sie, während Suzy begann, die Regale zu durchstöbern. „Sie wären erstaunt, was Ihnen alles als Inspiration dienen könnte.“
Suzy betrachtete neugierig den Aquanauten-Anzug. Lacey hatte plötzlich eine Vision von einem B&B im Steampunk-Stil.
„Gehen wir hier lang“, sagte sie hastig und lenkte Suzys Aufmerksamkeit stattdessen auf ihre Nordische Ecke.
Aber nichts in ihrer skandinavisch inspirierten Abteilung schien Suzy richtig zu begeistern, also schlängelten sie sich weiter durch den Laden. Lacey hatte während ihrer wenigen Monate als Antiquarin wirklich eine beachtliche Sammlung von Gegenständen angehäuft.
Sie ließen den Flur voller Lampen hinter sich und kamen in ihrer Abteilung voller Vintage-Gegenstände an.
„Haben Sie schon etwas gesehen, das Ihnen ins Auge sticht?“, fragte Lacey.
Suzy verzog die Lippen, als wäre sie unschlüssig. „Nicht wirklich. Aber ich bin sicher, Sie werden etwas für mich finden.“
Lacey zögerte. Sie hatte angenommen, dass Suzy selbst etwas finden wollte, nicht dass sie ihre Arbeit übernehmen sollte!
„Tut mir leid“, sagte Lacey etwas ratlos. „Wie meinen Sie das?“
Die junge Frau war damit beschäftigt, in ihrer Stofftasche zu wühlen, und hörte ihr offensichtlich nicht zu. Sie holte ein Notizbuch hervor, blätterte die Seiten durch, zückte einen Kugelschreiber und sah Lacey erwartungsvoll an. „Haben Sie morgen Zeit?“
„Zeit wofür?“, fragte Lacey immer verwirrter.
„Die Renovierung“, sagte Suzy. „Habe ich nicht …?“ Sie wurde still und ihre Wangen wurden knallrot. „Mist. Entschuldigung.“ Schnell schob sie den Stift und das Notizbuch zurück in ihre Umhängetasche. „Ich bin neu bei diesem ganzen Geschäftskram. Ich mache die Dinge immer in der falschen Reihenfolge. Lassen Sie mich von vorne anfangen. Also, mein Plan ist es, das B&B rechtzeitig für die Flugschau einzurichten und …“
„Da muss ich sie direkt unterbrechen“, fiel Lacey ihr ins Wort. „Welche Flugshow?“
„Die Flugshow“, wiederholte Suzy.
Jetzt war Suzy an der Reihe, ihre Stirn verwirrt zu runzeln.
„Nächsten Samstag?“, fuhr die junge Frau fort. „Red Arrows? Schloss Brogain? Sie wissen wirklich nicht, wovon ich spreche?“
Lacey war ratlos. Suzy hätte genauso gut eine andere Sprache sprechen können. „Mein Akzent verrät Ihnen vielleicht, dass ich nicht von hier bin.“
„Nein, natürlich nicht.“ Suzy wurde wieder rot. „Nun, Flugshows sind hier im Vereinigten Königreich recht häufig. Diese Shows gibt es überall an der Küste, aber die in Wilfordshire ist wegen des Schlosses Brogain etwas ganz Besonderes. Die Red Arrows bilden beim Überfliegen eine sehr aufregende Formation, und jeder Highschool-Schüler, der einen Fotografiekurs belegt, kommt hierher um Fotos zu machen.“ Sie gestikulierte ausladend, während sie erzählte. „Ich muss es wissen, ich war schließlich selbst mal eine von ihnen.“
Vor ganzen vier Jahren, dachte Lacey.
„Es werden auch etwa eine Milliarde professioneller Fotografen kommen“, fuhr Suzy fort. Lacey wurde klar, dass sie offensichtlich gerne und viel redete, wenn sie nervös wurde. „Es ist wie ein Wettbewerb, bei dem jeder versucht, das beste Bild zu schießen. Und dann gibt es noch die Leute, die kommen, um ihren Vorfahren Respekt zu erweisen. Und all die Familien, die sich einfach nur Flugzeuge ansehen wollen, die wilde Kunststücke vorführen.“
„Ich schätze, ich muss mein regionales Geschichtswissen ein wenig auffrischen“, sagte Lacey und fühlte sich elendig unwissend.
„Oh, ich liebe nur Geschichte, das ist alles“, witzelte Suzy. „Ich liebe es, darüber nachzudenken, wie die Menschen vor ein paar Generationen gelebt haben. Ich meine, es ist noch gar nicht so lange her, dass die Leute für ihr Abendessen ihr eigenes Wild erlegt haben! Vor allem die Viktorianer faszinieren mich.“
„Die Viktorianer…“ Lacey wiederholte. „Schießen.“ Sie klickte mit den Fingern. „Ich habe da eine Idee!“
Irgendetwas an Suzys begeisterungsfähigem Enthusiasmus hatte Laceys staubige Zahnräder in ihrem Kopf wieder zum Leben erweckt. Sie führte Suzy in den Auktionssaal und den Flur entlang in Richtung Büro.
Suzy sah mit Neugierde zu, wie Lacey den Safe öffnete und die Holzkiste mit dem Steinschlossgewehr herauszog, bevor sie die Verschlüsse öffnete, den Deckel anhob und die antike Waffe vorsichtig herausnahm.
Suzy atmete scharf ein.
„Hier ist eine Inspiration für Ihr B&B“, sagte Lacey. „Viktorianisches Jagdhaus.“
„Ich…” Suzy stammelte. „Es ist…“
Lacey konnte nicht sagen, ob sie entsetzt oder erstaunt war.
„Ich liebe es!“, schwärmte Suzy. „Das ist eine brillante Idee! Ich sehe es geradezu vor mir. Blauer schottischer Tartan. Samt. Cord. Ein offenes Feuer. Holzpaneele.“ Ihre Augen wurden groß vor lauter Staunen.
„Und das nennt man Inspiration“, sagte Lacey zu ihr.
„Wie viel kostet es?“, fragte Suzy eifrig.
Lacey zögerte. Sie hatte nicht vorgehabt, das Geschenk von Xavier zu verkaufen. Sie wollte es nur als kreatives Sprungbrett nutzen.
„Es steht nicht zum Verkauf“, sagte sie.
Suzy schob enttäuscht ihre Unterlippe vor.
Lacey erinnerte sich an die Vorwürfe, die Gina Xavier gemacht hatte. Wenn schon Gina dachte, das Gewehr sei zu viel, was würde dann erst Tom denken, wenn er es herausfand? Vielleicht wäre es besser, wenn sie es einfach an Suzy verkaufen würde.
„… СКАЧАТЬ