Название: Ein tödlicher Kuss
Автор: Фиона Грейс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Современные детективы
Серия: Ein Cozy-Krimi mit Lacey Doyle
isbn: 9781094342443
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Sie erreichten die steile Holztreppe und stiegen hinauf. Das Holz knarrte unter ihnen. Lacey sah, dass der nächste Stock genauso vollgestopft war wie das Erdgeschoss.
„Ihre Auswahl ist beeindruckend“, sagte sie und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen.
„Ich bin jetzt schon seit dreißig Jahren hier“, antwortete er. „Im Laufe der Jahre hat sich eine ganze Menge angesammelt.“
„Das sieht man.“
Er führte sie in den hinteren Bereich des Ladens.
„Steigen Sie auch in den Sattel?“, fragte der Mann.
„Motorradsattel?“, fragte Lacey, die annahm, er würde sich auf seine Kleidung beziehen.
Er lachte. „Nein. Pferdesattel.“
„Oh!“ Lacey lachte ebenfalls. „Nein, ich bin Antiquitätenhändlerin und Auktionatorin. Ich veranstalte eine Auktion zum Thema Pferde, daher mein Interesse.“
„Interessant“, sagte der Mann. „Ich stehe auf Vintage, wie Sie wahrscheinlich sehen können, aber von Antiquitäten habe ich keine Ahnung.“
Sie erreichten die Abteilung des Ladens, die dem Thema Reitsport gewidmet war, und Lacey sah, dass neue und alte Stücke miteinander vermischt waren. Er hatte nicht gelogen, als er behauptet hatte, dass er keine Ahnung hatte. Auf den meisten handgeschriebenen Etiketten standen so banale Dinge wie ‚alte Tasche‘. Es würde ewig dauern, bis sie sich durch alle Artikel durchgearbeitet hatte.
„Haben Sie sowas in der Art gesucht?“, fragte er.
„Mhm-hm.“
„Sind Sie sich da sicher? Denn Sie sehen etwas enttäuscht aus.“
„Es tut mir leid“, sagte Lacey. Als sie ihre Gesichtszüge wieder entspannte, fiel ihr auf, wie sehr sie die Stirn gerunzelt hatte. „Ich glaube nur, dass es eine Weile dauern wird, bis ich alles gefunden habe, was ich suche.“
„Ich kann helfen“, sagte der Mann. „Und Sie können mir nebenbei ein bisschen was über Antiquitäten beibringen.“
„Okay“, sagte Lacey und nahm sein Angebot an. „Danke.“ Sie zog ihr Handy hervor und zeigte ihm die Fotos von den Gegenständen, die sie haben wollte. „Das sind Sandwichboxen oder Sattelfeldflaschen. Die werden an den Sattel gehängt, damit der Reiter sich etwas zu essen mitnehmen kann.“
„Davon habe ich ungefähr eine Million“, sagte er, bevor er in einem anderen Gang verschwand.
Lacey sah Chester an und zuckte die Achseln. Vielleicht würde das hier doch nicht so lange dauern, wenn sie Hilfe hatte.
Wenige Augenblicke später kehrte der Mann zurück und schob einen großen Wagen mit der Aufschrift verschiedene Taschen vor sich her, kippte ihn um und schüttete den gesamten Inhalt auf den Boden, wo er sich zu einem Lederhaufen auftürmte.
„Sie haben keine Scherze gemacht“, sagte Lacey und fühlte sich schwindlig, wie ein Kind, dem man gerade einen Haufen Spielzeug vor die Füße geworfen hatte. Sie setzte sich auf den Boden neben den Haufen, bereit, mit der Schatzsuche loszulegen. „Als nächstes suche ich Sattelfläschchen, so wie diese hier.“ Sie reichte ihm ihr Handy, um ihm das Bild zu zeigen, und er machte sich an die Arbeit.
Lacey begann, den Taschenberg zu durchwühlen. Alle, die in schlechtem Zustand waren, und Nachahmungen legte sie beiseite, in der Hoffnung, ein paar zu finden, die für ihre Auktion geeignet waren. Dann fand sie genau, was sie gesucht hatte: einen dunkelbraunen Swaine-Brigg-Sandwich-Koffer mit der originalen Silberdose darin. Sowohl die Tasche als auch die Dose waren in einwandfreiem Zustand, und Lacey war zuversichtlich, dass sie bei der Auktion ein paar hundert Pfund dafür bekommen würde. Sie legte die Tasche auf den Stapel, den sie mitnehmen würde, und suchte weiter. Als nächstes fand sie einen gebogenen Sandwich-Koffer. Auf der Innenseite des Rehleders befand sich ein schwarzer Stempel: „James Dixon & Sons, Sheffield“ sowie die Jahreszahl 1879. Und auch in diesem Koffer befand sich die originale silberne Sandwich-Dose, ebenfalls in tadellosem Zustand. Sie wanderte ebenfalls auf den „Behalten-Stapel“.
Als nächstes fand sie einen Champion & Wilton-Seitensattelkoffer aus hellbraunem Leder, komplett mit Flachmann und Sandwich-Dose, gefolgt von einer Reiterschultertasche, die so gebogen war, dass sie bequem am Körper anlag, mit der dazu passenden gebogenen Sandwich-Dose und dem Flachmann.
„Chester, das ist wie Weihnachten“, schwärmte Lacey, als sie die Dinge auf ihren Haufen legte.
Schläfrig hob Chester den Kopf von seinen Pfoten und gähnte.
„Freut mich, dass Sie Spaß haben“, sagte der Verkäufer und kam mit einer großen Schachtel zurück.
„Sind das alle Fläschchen?“, fragte Lacey überrascht.
„Ich konnte nur ein paar finden“, sagte er. „Aber ich dachte, Sie würden sie sich diese hier vielleicht gerne ansehen.“ Er zog einen Stiefel aus der Schachtel.
Lacey sprang auf. Es war ganz eindeutig ein Reitstiefel aus der Kavallerie-Zeit im Ersten Weltkrieg. „Bitte sagen Sie mir, dass der zweite Stiefel auch da drin ist“, sagte sie und ihre Aufregung wurde immer größer.
Er grinste. „Da sind etwa zehn Paar drin.“
Er ließ die Kiste sinken, damit Lacey hineinsehen konnte. Darin befanden sich zehn Paar Reitstiefel, alle in verkaufsfähigem Zustand.
„Sie haben recht“, sagte sie lächelnd. „Die will ich mir unbedingt ansehen!“
Während Lacey die Stiefel auf Verschleiß und Spuren von Abnutzung inspizierte, setzte sich der Angestellte. „Was hat Sie dazu bewogen, sich auf Reitausrüstung zu spezialisieren?“, fragte er. „Wenn Sie gar nicht reiten.“
„Ich veranstalte eine Auktion für das Sommer-Reiterfest“, erklärte Lacey. „Ich komme aus Wilfordshire.“
„Wilfordshire?“, fragte der Mann mit einem Hauch von Anerkennung in der Stimme. „Ich habe mal einen Antiquitätenhändler aus Wilfordshire gekannt.“
„Etwa die Gräfin?“ fragte Lacey mit einem Lächeln, als sie sich an Belindas Geschichte erinnerte. „Ich habe einige interessante Geschichten über sie gehört.“
„Nein, es war ein Mann“, antwortete er. „Ein Amerikaner, genau wie Sie. Wenn ich es mir recht überlege, hat er Ihnen sogar ein bisschen ähnlich gesehen.“
Lacey spürte sofort, wie das Blut aus ihrem Gesicht strömte. „War sein Name Frank?“
„Das war's! Frank der Ami!“ Er schnippte mit den Fingern und grinste. „Kennen Sie ihn?“
KAPITEL VIER
Lacey versuchte, sich wieder zu sammeln. Sie verspürte den überwältigenden Drang dem Lederwarenhändler eine Million Fragen zu stellen, doch sie wollte dem Mann nicht verraten, dass er möglicherweise über ihren lange verschollenen Vater sprach. Sie bemühte sich, ganz beiläufig zu klingen, als ob Frank nur ein gemeinsamer Bekannter wäre.
„Ich kenne Frank von der Arbeit“, sagte sie. „Und Sie?“
„Ich auch“, sagte der Lederhändler. „Frank ist durchs Land gereist, um СКАЧАТЬ