Nichts Als Töten. Блейк Пирс
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СКАЧАТЬ Cafés. Über sich bemerkte sie einen Tempolimitschild. Kilometer, keine Meilen. Kleine Unterschiede, aber sie verschärften sich.

      Adele seufzte. Sie musste nur warten, bis die Vermieterin antwortete.

      KAPITEL DREI

      Diesmal fühlte es sich anders an, das DGSI-Hauptquartier zu betreten. Nicht mehr als Interpol-Korrespondentin, sondern wieder als Mitarbeiter. Kein richtiger Agent, aber trotzdem eine Ressource. Freiberufliche Ermittlerin. Zumindest hatte Executive Foucault ihre Position so bezeichnet.

      Als sie jedoch durch die Seitentüren eintrat und an der Sicherheitskontrolle vorbeikam, ging sie nicht zum Büro des Executive. Stattdessen lief Adele geradewegs auf die Treppe zu und ging nach unten. Es war erst eine halbe Stunde her, seit sie mit der Vermieterin gesprochen hatte. Sie hatte ihr Telefon überprüft, während sie in dem Auto gefahren war, das die Agency ihr zur Verfügung gestellt hatte. Aber nachdem Adele im Pariser Verkehr einen kleinen Fehler gemacht hatte und von allen anderen Verkehrsteilnehmern angehupt worden war, hatte sie entschieden, dass es vielleicht das Beste war, irgendwo zu parken.

      Sie ging die Treppe hinab und genoss die körperliche Ertüchtigung. Einer der Gründe, warum Adele gerne lief, war, dass sie die schiere Bewegung genoss. Die Art, wie sich ihre Arme und Beine unter der Anstrengung anspannten gefiel ihr. Ein ähnliches Gefühl der Lebendigkeit überkam sie, wenn sie Treppen lief – Kontrolle. In der unteren Etage führte ein langer Korridor zu offenen und leeren alten Räumen. Der Keller des DGSI war seit Jahren verlassen. Und doch nutzte ihn eine Person, wie sie wusste, immer noch.

      Für einen Moment glaubte sie, den schwachen Gärgeruch in der Luft wahrnehmen zu können.

      Sie klopfte mit den Fingerknöcheln gegen die zweite Tür von links und warf einen Blick auf die Uhr an ihrem Handgelenk. Es war fast neun Uhr abends. Was bedeutete, dass der größte Teil der Mitarbeiter in der Agency für heute bereits Schluss gemacht hatten. Was auch bedeutete, dass er immer noch hier sein würde.

      „Was?”  kam eine schroffe Stimme von innen.

      „John, ich bin es”, antwortete Adele.

      „Ich wer?”, fragte John, seine Stimme etwas weniger schroff.

      Sie rollte die Augen und drehte ohne zu warten den Türgriff und stieß die Tür auf.

      John saß auf seiner Couch, ohne Hemd, mit dem Kopf angelehnt und einem Glas gefüllt mit Eis und klarer Flüssigkeit in der linken Hand.

      Ein Auge war geschlossen, als wäre er mitten in einem Nickerchen, aber das andere war offen und starrte sie an. Er sah aus, als hätte er einen Kater. Sein Hemd war hinter seinem Kopf zusammengerollt. Adele spürte, wie die Ecke ihrer Lippen zuckte und sie beäugte ihn.

      Sie waren schon einmal gemeinsam schwimmen gewesen, auf Roberts Anwesen. Aber es war damals dunkel gewesen. Jetzt, in der Hitze des Kellerraums, war Johns Brust entblößt. Sie hatte immer gewusst, dass er Brandflecken an der Unterseite seines Kinns und am Hals hatte, aber Adele hatte nicht bemerkt, wie groß die Wunde wirklich war.

      Sich überkreuzende Muster aus Narbengewebe zierten die gesamte linke Seite seines Torsos und kräuselten sich unter seinem Arm bis zum Rand seiner Taille. Das Brandmal schien sich zu winden, während John atmete und sich wie die schuppige Haut einer Schlange zu auszusehen. Unter dem Brandmal und auch sonst, war es offensichtlich, dass John Zeit im Fitnessstudio verbrachte – seine schweißnassen, nackten Muskeln blitzten unter den einzelnen Glühbirne hervor, die von der Decke baumelte.

      „Gefällt dir, was du siehst?”, fragte er mit einem Schnurren in seiner Stimme.

      Adele räusperte sich und blinzelte. Sie riss ihren Blick von der roten Stelle auf seinem Körper weg und sah John an. Die Augen des gutaussehenden Agenten waren verdeckt und sein dunkles Haar war aus seinem Gesicht gekämmt. Trotz der Brandwunde sah er zufrieden aus, als er ihren Blick erwiderte.

      „Tut es… tut es weh?”, fragte sie sanft und sah ihm immer noch in die Augen.

      „Jeden Tag”, sagte er mit einem Achselzucken. „Bist du hier, um die Aussicht zu bewundern oder die lokale Küche zu probieren?” Er klimperte mit seinem Glas in ihre Richtung und nickte in Richtung der provisorischen Brennerei gegenüber der Couch, die an der Wand stand. Adele war schon einmal hier gewesen und hatte bemerkt, dass John kürzlich seine Sammlung von Bechern und Ausgussgefäsen erweitert hatte. Sie wusste nicht viel über Alkohol, aber John hatte einen guten Geschmack.

      Adeles Blick schielten zur Kante der Couch, ihre Augen huschten zu einem kleinen Glasrahmen. Anstelle eines Gemäldes oder eines Fotos zeigte das Porträt jedoch ein einzelnes metallisches Emblem, das an einem Band befestigt war.

      Adele blinzelte.

      „Ist das eine Ehrenlegion?” fragte sie.

      John bemerkte ihr Interesse und streckte schnell die Hand aus, warf das Ding von der Couch und drückte es gegen die Wand.

      Adele war verblüfft über die unbekümmerte Art und Weise, wie er die höchste Ehrenmedaille des französischen Militärs behandelte und wagte es zu fragen: „Ist das deine?”

      John grunzte, seine Augen immer noch geschlossen„Nicht meine”, sagte er. „Sie haben sie mir gegeben, aber es ist nicht meine.”

      Die einzige andere Dekoration, die John im Raum aufbewahrte, waren die beiden Bilder einer Gruppe von Männern. Alle trugen Wüstenkleidung, alle Mitglieder der Commandos Marine, der französischen Navy SEALS. Die Bilder waren abgenutzt und waren von der Sonne fleckig geworden und dennoch in Ehrenpositionen über der Couch platziert, wo John sie im Liegen sehen konnte.

      „Wie hast du diese Narbe bekommen?” fragte Adele leise und nickte Agent Renee zu.

      John rollte mit den Schultern und nahm einen langen Schluck aus seinem Glas. „Von welcher Wunde sprichst du?”

      Adele murmelte: „Du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht willst.”

      John lachte und schüttelte den Kopf. „Es ist mir nicht peinlich, amerikanische Prinzessin. Es ist keine schöne Geschichte, du brauchst einen Drink.”

      Er stand auf und näherte sich der Brennerei, drückte einen Zapfen und goss die klare Flüssigkeit in eine rote Tasse, die gegenüber auf der Holztheke stand. Er schlich an Adele vorbei und reichte ihr die Tasse. Als er an ihr vorbeikam, wurde sie erneut daran erinnert, wie groß er war. Sie sah zu ihm auf, ihre Augen wanderten über die Kante seines Kinns, hinunter zur Narbe und blieb dann oben in seinen grüblerischen Blick stehen.

      „Hubschrauberabsturz”, sagte er einfach. „Mein dummer Arsch konnte nicht in einer geraden Linie fliegen. Von der feindlichen Fraktion getroffen.” Er zuckte mit den Schultern. „Viele gute Soldaten starben meinetwegen.”

      „Sie neigen nicht dazu, die Légion d'Honneurs an schlechte Piloten zu verleihen”, sagte Adele.

      John beruhigte sich ein wenig und wurde steif. Er nahm einen weiteren langen Schluck aus seinem Glas und sagte: „Ich kann nicht vorgeben zu wissen, warum sie das tun, was sie tun, aber diese Légion d'Honneur wurde von anderen verdient, ich bewahre sie nur für sie auf.”

      Adele wollte aus Neugier weiter drängen, hielt dies jedoch für eine unnötig aufdringlich und wechselte stattdessen das Thema.

      Sie nahm einen weiteren Schluck aus dem Glas und zuckte zusammen. „Stärker als beim letzten Mal.” Als die Flüssigkeit ihre Lippen berührte begann es mit einem brennenden Gefühl, СКАЧАТЬ