Название: Mörder-Paket Juli 2020: 10 Krimis für den Strand: Sammelband 9015
Автор: A. F. Morland
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745212648
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„... diese Mörder haben nicht gerecht gehandelt, und als Imam der islamischen Gemeinden von Nordamerika wende ich mich an meine Mitbürger und distanziere mich im Namen Allahs und im Namen seines Propheten Mohammeds und im Namen aller vernünftigen Moslems von diesen überaus schrecklichen Bluttaten ...‟
„Ich bring es für uns beide zu Ende.‟ Ismael holte seine Jericho heraus und schraubte den Schalldämpfer auf den Lauf. „Allah sei deiner Seele gnädig.‟ Er setzte den Lauf der Waffe auf Raphael Schläfe und schloss die Augen. Der Körper seines Bruders bäumte sich kurz auf, als er abdrückte. Dann erschlaffte er.
Ismael kletterte zurück hinter das Steuer. „Sie hörten ein aktuelles Interview mit dem Imam ...‟ Er schaltete das Autoradio aus. Unter dem Beifahrersitz zog er eine Uzi heraus und steckte sie unter seinen Mantel. Er betete murmelnd vor sich hin, als er die Straße hinunterlief.
„... der Verfügungsgewalt besitzt über den Tag des Gerichts. Wir dienen Dir, und Dich bitten wir um Hilfe ...‟
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Sharon zitterte am ganzen Körper. Stockend erzählte sie. Ich hatte viele Geschichten gehört im Laufe der Jahre beim FBI. Und ich hatte viele Geschichten erlebt. Die Geschichte, die Sharon erzählte, fuhr mir in alle Knochen.
„Das Leben kann so grausam sein, Jesse‟, flüsterte sie. „Sag selbst ...‟
„Ja‟, sagte ich. „Unglaublich grausam. Und unglaublich schön.‟
Ich half ihr hoch. Arm in Arm liefen wir die Treppe hinunter. „Und ihr habt euch all die Jahre nicht gesehen?‟
„Nein. All die Jahre nicht. Nicht gesehen, nicht geschrieben, nicht telefoniert.‟ Sie seufzte tief. „Ich hatte ihn aus meinem Leben gestrichen. Ich wünschte, ich wäre ihm nie begegnet.‟
Man kann nichts aus seinem Leben streichen, nichts – nicht eine Sekunde, lag es mir auf der Zunge. Ich schluckte meine Sonntagsweisheit hinunter. Dass es sich bei ihr um eine alltägliche Wahrheit handelte, hatte Sharon eben am eigenen Leib erfahren.
Unten an der Haustür begegneten wir Milo, Jay und Leslie.
„Wir müssen das Viertel absperren lassen‟, sagte ich. „Sie müssen noch in der Nähe sein.‟
Auf dem Bürgersteig sah ich eine Blutspur. Sie führte an die Bordsteinkante und brach dort plötzlich ab. „Ein cremefarbener GM-Van, eine alte Schüssel ...‟ Ich wandte mich an Leslie, der schon am Funkgerät seines Dienstwagens hing. „Sie sollen nach einem cremefarbenen GM-Van suchen!‟
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Etwa zweihundert Meter vor der Straße, in der die Wohnung der Verurteilten lag, sah Ismael eine junge Frau mit einem Kinderwagen. Sie mühte sich ab, das sperrige Ding eine Treppe hochzuziehen. „Ich helfe Ihnen, Ma′am.‟
Ismael packte das Kopfteil des Wagens und half der Mutter. Die beäugte ihn zunächst misstrauisch. Dann glätteten sich ihre Züge. „Danke, vielen Dank.‟ Sie schloss die Haustür auf und zog den Wagen ins Treppenhaus. „Danke ...‟
Ismael sah sich um. Kein Mensch beobachtete ihn. Er drängte sich ins Treppenhaus. Mit dem Kolben der Uzi schlug er auf die Frau ein. Solange, bis sie ohnmächtig zusammenbrach. Er riss sich den Mantel vom Leib und warf ihn auf die reglose Frau. Auch seinen Hut schleuderte er ins Treppenhaus.
Dann steckte er die Uzi zu dem schlafenden Säugling in den Wagen und trug ihn zurück auf die Straße. Fünf Minuten später bog er um die Hausecke.
Vor dem Haus, in dem die Verurteilte wohnte, sah er sie. Vier Männer vor offenen Wagentüren. Die Frau hockte auf der untersten Stufe der Vortreppe und verbarg ihr Gesicht in den Händen.
Ismael verlangsamte seinen Schritt. Die Männer rückten näher. Einer saß im Wagen und sprach in ein Mikrophon. Einer wandte ihm den Rücken zu und stützte sich aufs Wagendach auf. Der Mann, mit dem die Verurteilte vorhin das Haus betreten hatten. Die anderen beiden unterhielten sich miteinander.
Meter um Meter näherte sich Ismael der Gruppe. Der Mann, der ihm den Rücken zuwandte, stieß sich plötzlich vom Wagendach ab und drehte sich um. Ihre Blicke begegneten sich kurz. Ismael beugte sich über den Kinderwagen und griff nach der Uzi. Er murmelte ein islamisches Kindergebet und spitzte die Lippen, als würde er mit dem Kind reden. Der Säugling schlug die Augen auf.
Der Mann hatte keinen Verdacht geschöpft. Er ging zu der Frau an der Treppe und beugte sich zu ihr hinunter. Zwanzig Schritte war Ismael noch von der Gruppe entfernt. Fünfzehn Schritte, zehn Schritte. Der Säugling fing an zu plärren. Ismael blieb stehen und beugte sich über den Wagen. Entschlossen griff er nach der Uzi ...
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„Ich glaube, wenn das alles hier vorbei ist, brauche ich auch einen Shrink‟, seufzte Sharon.
„Du brauchst keinen Psychoarzt, du brauchst Urlaub.‟ Ich ging vor ihr in die Hocke. „Ich fahr mit dir, wohin du willst. Ans Ende der Welt, wenn du darauf bestehst.‟ Zärtlich streichelte ich ihre Wangen. Ich wusste, dass meine Kollegen uns beobachteten. Es war mir egal. Außerdem war ich sicher, dass sie mich verstehen würden.
Sharon nahm die Hände vom Gesicht und lächelte. „Das würdest du tun?‟
„Das würde ich tun.‟ Hinter mir hörte ich Clives СКАЧАТЬ