Mit Killern muss man teilen: Thriller Sammelband 11 Krimis. A. F. Morland
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СКАЧАТЬ sich in acht, Hill. Ich war drei Mal hintereinander Meister in der Halbschwergewichtsklasse. Und ich habe nichts unterlassen, um in Form zu bleiben!“

      Er versuchte mit einem Linkshaken durchzukommen, aber seine Faust schoss ins Leere. Ich begnügte mich nicht damit, abzutauchen. Ich konterte mit einer Geraden, die knallhart ins Ziel kam.

      Der Boxer blinzelte. Er torkelte zwei Schritte zurück und sah aus wie ein Mann, der sich jäh eines bewährten Konzeptes beraubt sieht und nicht weiß, was er an dessen Stelle setzen soll. Der Moment der Unsicherheit währte nur für den Bruchteil einer Sekunde. Dann zeigte sich in seinem abgeplatteten, brutalen Gesicht der Ausdruck von Wut und Zorn. Er ging auf mich los, als sei er verpflichtet, in zwanzig Sekunden den Entscheidungstreffer herbeizuführen.

      Ich ließ ihn kommen, duckte ab, konterte, ließ ihn leerlaufen und tat so ungefähr alles, um den vehementen Angriffen die Wucht zu nehmen. Ich steckte zwei oder drei harte Körpertreffer und einen weniger harten Schlag am Kinn ein. Der Boxer musste dagegen einen schmerzhaften Leberhaken und vier harte Kopftreffer kassieren. Er sah jetzt noch wütender aus als zuvor. Ihm schien zu dämmern, dass seine optimistische Kampfprognose ein wenig verfrüht abgegeben worden war.

      Er versuchte immer wieder, mit einem entscheidenden Tiefschlag durchzukommen, aber die Schläge waren weit hergeholt, ich erkannte sie im Ansatz, und es kostete mich wenig Mühe, ihn abzublocken. Ich visierte ihn genau an und beendete den Kampf mit einem Leberhaken, der ihm die Luft nahm. Er verdrehte die Augen wie eine Plastikpuppe und fiel um.

      Ich holte tief Luft. Erst jetzt merkte ich, dass auch an mir der Kampf nicht spurlos vorbeigegangen war. Die Sachen klebten mir am Leibe. Ich fühlte mich ziemlich ausgepumpt.

      „Haben Sie...“, begann ich und drehte mich nach dem Mädchen um.

      Das Wort blieb mir im Halse stecken, als ich sah, dass Sie eine Pistole in der Hand hielt.

      „Legen Sie das Ding weg!“, sagte ich scharf.

      Das Mädchen antwortete nicht. Sie blickte mich nur an. Ihre Augen waren sehr kalt. Sie stand auf der Schwelle des Wohnzimmers. Es war nicht schwer sich vorzustellen, dass sie die Waffe aus dem Jackett des Gangsters geholt hatte.

      „Es hat keinen Zweck, Hill“, sagte sie. „Ich stecke zu tief mit drin. Ich muss abhauen. Ich muss der Organisation beweisen, dass ich nach anfänglicher Kopflosigkeit wieder zu einem verlässlichen Mitglied des Teams geworden bin. Ich habe einiges gutzumachen.“

      Der Boxer stemmte sich in die Höhe. Er hatte die letzten Worte mitgehört. Er glotzte Dona an. Ein triumphierendes Grinsen kroch über seine Visage, als er die 45er Automatik in ihrer Hand bemerkte.

      „So ist es recht, Baby“, keuchte er. „Gib ihr, was sie verdient! Los, drück schon ab!“

      Dona blickte den Boxer nur kurz und verächtlich an.

      „Steh auf und mach dich fertig, rasch!“, sagte sie. „Es wird Zeit, dass wir von hier verschwinden.“

      Der Ex-Boxmeister kam auf die Beine. Er sah ziemlich mitgenommen aus. Seine kleinen, dunklen Augen richteten sich hasserfüllt auf mich.

      „Wir sind nicht so sehr in Eile, wie du zu glauben scheinst“, meinte er halblaut.

      „Gib mir die Kanone her, ich will mit dem Weib abrechnen!“

      „Du wirst nichts dergleichen tun“, erklärte das Mädchen kühl und leicht verärgert. „Ich dulde keinen Mord!“

      Er starrte sie an. „Bei dir ist wohl ’ne Schraube locker? Sie muss von der Bildfläche verschwinden! Sie weiß zu viel! Sie ist die einzige, die unser Hauptquartier kennt!“

      „Unser Hauptquartier!“, echote das Mädchen verächtlich. „Was ist das schon? Eine Villa, die Paul unter einem Decknamen gemietet hat, angeblich, um eine Versicherungsgesellschaft darin unterzubringen. Wir können das Haus räumen, ohne irgendwelche Spuren zurückzulassen.“

      „Verdammt nochmal, das haben wir aber nicht nötig! Diese Schnüfflerin muss sterben! Das war Pauls Wille “

      „Paul ist tot.“

      „Die Interessen der Organisation haben sich nicht geändert“, erklärte der Boxer schwer atmend.

      „Ich mache eine Menge mit“, meinte das Mädchen. „Mehr, als mir lieb ist. Ich tue es, weil ich weiß, dass Luxus, Komfort und Reichtum ihren Preis haben. Aber in diesem Spiel gibt es für mich Grenzen. Mord werde ich nicht zulassen. Ich habe keine Lust, im Knast zu enden.“

      Der Boxer zögerte. „Du bildest dir ein, auf diese Weise eine Rückversicherung abzuschließen“, meinte er dann halblaut und grollend. „Du denkst, wenn sie dich eines Tages doch mal schnappen, wird sich Carrie Hill großmütig deines heutigen Verhaltens erinnern. Gib dich keinen Illusionen hin. Polypen sind alle gleich. Sie kennen keinen Dank und keine Gnade. Sie hassen uns und kennen nur ein Ziel: unsere Vernichtung! Es ist ein Kampf, in dem es kein Pardon gibt! Je früher du das begreifst, desto besser!“

      „Bist du endlich fertig?“, fragte das Mädchen ungeduldig. Sie zuckte zusammen, weil sie bemerkt hatte, dass ich einen Schritt auf sie zugegangen war.

      „Stopp!“, sagte sie blass und entschlossen. „Täuschen Sie sich nicht, Hill. Ich will kein Blutvergießen, aber wenn Sie aus meinen Worten den Schluss ziehen sollten, dass es kein Risiko bedeutet, mir die Pistole abzunehmen, werden Sie eine böse Überraschung erleben! Ich will Sie schonen, das haben Sie sicherlich gemerkt. Erschweren Sie mir diese Arbeit nicht durch irgendwelche Tricks! Zwingen Sie mich nicht, zur Mörderin zu werden!“

      „Ich habe nicht vor, das Durcheinander zu vergrößern“, sagte ich.

      „Sie müssen sich aber darüber im Klaren sein, dass der Kampf weitergeht.“

      „Das ist Ihre Sache und die von Pauls Männern“, meinte sie. „Ich bleibe jedenfalls meinem Grundsatz treu. Kein Mord mit meinem Wissen und in meiner Gegenwart!“

      „Mir kommen gleich die Tränen!“, höhnte der Boxer.

      „Du hast keinen Grund, dich aufzuspielen!“, sagte das Mädchen barsch. „Warte, wie die anderen reagieren werden, wenn sie hören wie Hill dich zusammengeschlagen hat!“

      Der Ex-Meister sah auf einmal ziemlich kläglich aus. Er leckte sich die pralle, aufgeplatzte Unterlippe und meinte: „Willst du mich blamieren? Du weißt genau, dass in meinen Fäusten Dynamit steckt! Möglicherweise befinde ich mich in einem Formtief, das kommt selbst bei den tüchtigsten Leistungssportlern vor. Das nächste Mal verarbeite ich Hill zu Sägemehl!“

      „Komm jetzt!“, sagte das Mädchen ungeduldig.

      „Moment“, meinte der Boxer. „Erst muss ich den Telefonanschluss zerstören.“ Er ging ins Wohnzimmer. Ich hörte, wie er das Telefonkabel aus der Verankerung riss.

      Dann kam er wieder. Das Jackett hatte er über die Schultern gehängt.

      „Wo ist dein Handy?“, schnauzte er sie an. „Gib es mir“

      Dona ging in den Flur und kramte in ihrer Handtasche. Sie überreichte ihm das Handy, was er sogleich in seine Jackentasche gleiten ließ.

      „Alles, СКАЧАТЬ