Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane. Frank Callahan
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Название: Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane

Автор: Frank Callahan

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745213171

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СКАЧАТЬ war und um ihr Leben schrie.

      Diese Stimme trieb ihn dazu, alles zu versuchen und das Letzte aus sich herauszuholen.

      Mit der Kraft der Verzweiflung kroch Nelson voran.

      Erst als er die Haustür erreicht hatte, unternahm er einen erneuten Versuch, sich aufzurichten.

      Dann versuchte er, die Tür mit dem Fuß aufzustoßen, aber sie war von innen verriegelt. Nelson fluchte. Die Flammen züngelten bereits an ihrem Holz empor, aber er konnte unmöglich warten, bis der Riegel verbrannt war, der die Tür geschlossen hielt.

      Augen zu!, dachte Nelson. Augen zu und durch!

      Er nahm alle Kraft zusammen, die ihm noch geblieben war, und warf sich mit vollem Gewicht gegen die brennende Tür.

      Es war heiß, verdammt heiß …

      Nelson schrie laut auf, aber die Tür gab nicht nach.

      Kraftlos rutschte er an ihr zu Boden und rollte sich dann zur Seite. Hastig schüttelte er den Hut ab, der Feuer gefangen hatte.

      Er sah das offene Fenster, und für einen Augenblick erwog er die Möglichkeit, von dort ins Hausinnere zu klettern.

      Er verwarf diesen Gedanken allerdings rasch wieder.

      Unter normalen Umständen wäre das eine Kleinigkeit gewesen und nicht der Rede wert, aber in seiner jetzigen Verfassung war er einfach zu schwach.

      Es hatte keinen Zweck.

      Er musste es noch einmal probieren, sich noch einmal gegen die brennende Tür werfen.

      Er presste die Lippen aufeinander und raffte sich auf.

      Wenig später stand er wieder auf wackeligen Beinen vor der Tür und warf sich mit aller Kraft dagegen.

      Diesmal gab sie nach.

      Er hörte, wie der Riegel, der sie von innen versperrte, splitterte. Dann stürzte er zusammen mit der Tür nach Innen.

      Ein brennender Balken krachte hinunter und traf ihn schmerzhaft am Rücken. Nelson schüttelte ihn ab. Dann sah er Lynn, deren unnatürlich geweitete Augen ihn starr anblickten. Das Feuer begann bereits, ihre Kleidung und ihr Haar zu erfassen, aber die blutenden Wunden, die man ihr beigebracht hatte, ließen keinen Zweifel daran, dass es nicht die Flammen gewesen waren, die sie getötet hatten.

      Sie war erschossen worden!

      Nelson spürte einen Kloß im Hals. Er konnte kaum schlucken.

      Sein Mund öffnete sich halb, als ob er etwas sagen wollte. Er war unfähig, sich zu rühren oder irgendetwas zu tun, er war sogar unfähig, einen Fluch über die Lippen zu bringen. Abgrundtiefe Verzweiflung und Schmerz standen in seinen Zügen. Er schüttelte stumm den Kopf, so als wollte er es einfach nicht wahrhaben …

      Nein, dachte er. Nein, das konnte doch nicht wahr sein!

      Dann dachte er an die Kinderstimme, die ihn hier hergebracht und ihm Kraft eingeflößt hatte. Es wurde ihm plötzlich klar, dass sie verstummt war.

      „Alice!“

      Es war halb Keuchen, halb Husten. Seine Stimme klang für ihn selbst entsetzlich schwach, aber es war alles, wozu er im Moment imstande war.

      Doch es kam keine Antwort.

      „Alice!“

      Er schleppte sich weiter und hatte seine Tochter wenig später gefunden. Sie lebte nicht mehr. Einer der herunterbrechenden Dachbalken hatte sie erschlagen.

      6

      Nelson kroch aus den brennenden Trümmern seines Hauses und blieb schließlich im trockenen Gras keuchend liegen. Er sah nicht mehr, wie alles in sich zusammenstürzte.

      Nelson hatte die Augen geschlossen, während Tränen über seine Wangen rannen. Alles, was sein Leben ausgemacht, wofür er gearbeitet und gekämpft hatte, existierte nicht mehr. Seine Familie war ermordet, die Schafe massakriert, die Farm niedergebrannt …

      Ich hätte mir vorher ausrechnen können, dass ich gegen McLeish nicht ankomme!, durchzuckte es ihn bitter. Der Rancher hatte gesiegt, aber wen konnte das schon wirklich wundern?

      Und was jetzt?, fragte Nelson sich. Einfach liegen bleiben und sterben …?

      Er spürte, wie Kraft und Mut ihn verließen. Er fühlte sich müde und schwach. Die Schmerzen, die seine Schussverletzungen verursachten, kamen ihm von neuem und umso stärker ins Bewusstsein.

      Es war nicht mehr viel Leben in ihm, das war ihm klar.

      Lethargie breitete sich in ihm aus und begann ihn zu lähmen.

      Nelson dachte an den Tod.

      Er spürte, dass er nahe an ihm dran war, so nahe wie vielleicht niemals zuvor.

      Schwärze, Vergessen …

      Das Ende aller Qualen, vielleicht eine Art Erlösung …

      Aber da war noch etwas anderes in ihm, eine Pflanze, deren Same erst heute gelegt worden war: der Hass.

      Der Gedanke, dass McLeish in dieser Sache das letzte Wort haben würde, wenn er jetzt starb, erschien ihm auf einmal geradezu unerträglich zu sein.

      Alles in ihm lehnte sich dagegen auf, und das gab ihm neue Kraft, Kraft, die er schon verloren geglaubt hatte.

      Der Tag wird kommen!, dachte er grimmig. Der Tag wird kommen, an dem abgerechnet wird!

      Nelson hörte sein eigenes Keuchen, seinen eigenen schwachen Atem, der ihm zuvor wie ein Todesröcheln erschienen war.

      Jetzt klang dieser Atem wie Musik, wie eine ständige Erinnerung daran, dass er noch lebte und nicht aufgeben durfte.

      Seine Muskeln spannten sich, ächzend kam er hoch, bis er auf den Knien war. Dann sah er sich nach seinem Pferd um.

      7

      Es hatte Nelson unsägliche Mühen gekostet, in den Sattel zu kommen, und jetzt hatte er ziemliche Schwierigkeiten, sich dort auch zu halten.

      Der Schmerz riss an seiner Schulter und fraß sich den ganzen rechten Arm entlang. An seiner verwundeten Seite bohrte er sich unbarmherzig in seinen Körper, so dass er glaubte, die Zähne fest aufeinander beißen zu müssen, um nicht laut loszuschreien.

      Wahrscheinlich wäre jedoch kaum mehr als ein schwaches Stöhnen über seine Lippen gekommen, so entkräftet war er.

      Wohin reiten?, fragte er sich.

      Zunächst einmal musste er aus der Gegend verschwinden, zumindest für eine Weile.

      Aber er würde wiederkommen, das stand fest! Mochte die Sache für McLeish auch erledigt sein, für Nelson war sie es noch lange nicht!

      Er СКАЧАТЬ