Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane. Frank Callahan
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Название: Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane

Автор: Frank Callahan

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745213171

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СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      „Ma!“, hörte sie die Kleine rufen.

      Es war das letzte, was sie hörte.

      Alles verstummte. Es wurde dunkel vor ihren Augen.

      3

      Es war Jesse Nelson unter den gegenwärtigen Umständen nie ganz wohl dabei, seine Familie allein auf der Farm lassen zu müssen – und wenn es nur für wenige Stunden war.

      McLeish war unberechenbar.

      Es war unmöglich vorherzusagen, welche Gemeinheit ihm als nächste einfallen würde, um sie zu schikanieren.

      Diesem Mann war, so schien es, jedes Mittel recht, um sie aus der Gegend zu vertreiben.

      Zunächst hatte er es mit Geld versucht, aber Jesse Nelson war nicht käuflich. Dann hatte der Rancher härtere Bandagen benutzt.

      Einige von McLeishs Cowboys hatten ihm aufgelauert und ihn verprügelt; man hatte ihm seine Schafe auseinander getrieben, so dass er sie sich weit verstreut in der Umgebung wieder hatte zusammensuchen müssen, und vor etwa einer Woche hatte Nelson einen Mann überrascht, der versuchte, seiner Familie das Dach über dem Kopf anzuzünden.

      Nelson hatte sich an den Sheriff gewandt, dessen Aufgabe es gewesen wäre, hier für Recht und Ordnung zu sorgen, aber der stand auf Seiten von McLeish und hatte wenig Neigung, sich mit dem mächtigen Rancher anzulegen.

      Sheriff Duggan machte einfach die Augen zu und nahm nicht zur Kenntnis, was McLeish da für ein hässliches Spiel inszenierte.

      Von anderen Leuten in der Gegend hatte Nelson erfahren, dass Duggan in früheren Fällen ähnlich verfahren war. Er hatte nie etwas dagegen unternommen, dass McLeish bisher alle Siedler und Schafzüchter davongejagt hatte, obwohl er kein Recht dazu besaß.

      Aber Nelson war zäh und wild entschlossen, sich nicht vertreiben zu lassen, denn abgesehen von McLeishs Anwesenheit gefiel ihm dieses Land.

      Er trieb sein Pferd voran, mit der Linken führte er die Zügel eines Packtieres, dessen Rücken mit allerlei Gerätschaften beladen war, die er in New Kildare eingekauft hatte. Jetzt befand er sich auf dem Rückweg und war voller Unruhe.

      Er dachte an Lynn, seine Frau – und an die kleine Alice.

      Verdammt, wenn dieser McLeish oder einer seiner Schergen sich an ihnen vergriffen haben sollte, kann ich für nichts mehr garantieren!, dachte er grimmig.

      Aber dann scheuchte er seine Befürchtungen mit dem Gedanken davon, dass er Lynn den Gebrauch der Winchester beigebracht hatte und sie sich zu wehren wissen würde.

      Sie war eine gute Schützin.

      4

      Als Jesse Nelson die Schüsse in der Ferne hörte, schnürte es ihm fast die Kehle zu. Eine schwarze Rauchsäule stieg am Horizont auf.

      Nelson ließ die Zügel des Packtieres fahren und gab seinem Pferd die Sporen. Dort, wo die Rauchsäule aufstieg, war seine Farm. Etwas Furchtbares musste dort gerade im Gange sein …

      Wut und Verzweiflung begannen sich in ihm auszubreiten.

      Als er die Farm erreichte, bot sich ihm ein Bild des Grauens: Der Boden war übersät mit den Kadavern dahingemetzelter Schafe. Die Scheune war niedergebrannt, und das Wohnhaus stand in hellen Flammen.

      Mein Gott!, durchfuhr es Nelson. Wo waren Lynn und Alice?

      Sein Blick fiel auf McLeish und seine Männer, die ihr Werk der Zerstörung wohl gerade beendet hatten und sich nun davonzumachen gedachten.

      McLeishs Gesicht hatte eben noch einen selbstzufriedenen Eindruck gemacht, aber als er Nelson bemerkte, erschrak er für einen Moment.

      Aber dann gewann der Rancher seine Fassung zurück, griff zum Holster an seiner Seite und riss den Revolver heraus.

      Nelson reagierte zu spät.

      Er schaffte es gerade noch, mit der Rechten den Griff seines Revolvers zu berühren, da spürte er, wie ihm eine Kugel in die Seite fuhr.

      Eine weitere schoss ihm in die rechte Schulter und riss ihn herum. Benommen rutschte er aus dem Sattel und fiel in das stachelige, trockene Präriegras.

      Nelson biss die Zähne zusammen.

      Er versuchte, den Revolver aus dem Holster zu holen, aber es war zwecklos. Sein rechter Arm gehorchte ihm nicht mehr.

      Er keuchte und sah, dass sich an seiner Seite das Hemd bereits mit Blut getränkt hatte. Mit der Linken versuchte er, die Blutung aufzuhalten, aber natürlich hatte das nicht viel Sinn.

      „Ich glaube, der hat genug, Boss!“, sagte jemand. „Der wird Ihnen kaum noch einmal in die Quere kommen!“

      Nelson hörte Schritte auf sich zukommen. Er sah ein paar schmutzige Stiefel und blickte hoch. McLeishs kalte blaue Augen blickten auf ihn herab.

      „Ich habe ihn schwer erwischt“, erklärte er.

      „Wahrscheinlich wird er sterben.“

      5

      Vor Nelsons Augen drehte sich alles.

      Nur ganz am Rande nahm er wahr, wie Dan McLeish und seine Männer sich davonmachten.

      Beißender Qualm stieg ihm in die Nase und ließ ihn husten.

      Er hörte das Knistern von brennendem Holz und dann eine helle, dünne Stimme, deren Klang ihm wohlvertraut war.

      „Hilfe! Hilfe!“

      Das war Alice!

      Sie musste noch im Haus sein, an dessen Wänden die Flammen hoch emporzüngelten. Die ersten Balken krachten hernieder. Nicht mehr lange, und das ganze Gebäude würde wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen.

      „Hilfe!“, rief es wieder. „Hilfe!“

      Mit einem Mal traten Schmerz und Benommenheit in den Hintergrund. Eder Klang dieser Stimme gab Nelson neue Kraft, eine Kraft, die aus Verzweiflung geboren war.

      Er nahm die Linke von der Wunde an seiner Seite und versuchte sich aufzustützen.

      Er stöhnte und keuchte, kalter Schweiß trat ihm auf die Stirn und rann ihm das Gesicht hinunter.

      Erst jetzt wurde ihm klar, wie schwach er wirklich war.

      Nachdem es ihm tatsächlich gelungen war, auf die Beine zu kommen, stolperte er in Richtung des Hauses, strauchelte nach ein paar Metern und befand sich gleich darauf wieder auf der Erde.

      Es waren jetzt nur noch ein paar Schritte.

      Er spürte die Hitze. Der Qualm raubte ihm mittlerweile fast den Atem.

      Aber da war diese helle, СКАЧАТЬ