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СКАЧАТЬ der vor ein paar Monaten im Central Park mit einem Luftgewehr Jagd auf Jogger gemacht hat? Ich dachte, das wäre vielleicht so was Ähnliches! Jedenfalls bin ich erstmal hinter den nächstbesten Strauch in Deckung gegangen und habe abgewartet. Es waren zwei Schüsse zu hören, danach war Schluss. Schließlich habe ich mich getraut loszulaufen.“

      „Aber was die Zahl der Schüsse angeht sind Sie sicher?“, hakte Milo nach.

      „Absolut. Zwischen beiden Schüssen vergingen etwa fünf Sekunden. Als ich mich getraut habe loszulaufen, da sind Sie bereits mit Ihrem Sportwagen über den Rasen gebrettert!“

      „Nichts sonst an Beobachtungen?“, hakte ich nach. „Kein Geräusch? Vielleicht sind Sie zuvor jemandem begegnet.“

      „Tut mir leid, dass ich Ihnen da nicht weiterhelfen kann.“ Sie blickte auf die zierliche Uhr, die sie am Handgelenk trug. „Ich möchte ja nicht unhöflich sein, aber ich habe gleich noch einen wichtigen Termin. Oder gibt es noch irgendetwas, das wir zu besprechen hätten?“

      „Vielleicht fällt Ihnen ja noch irgendetwas ein“, sagte ich und schob ihr meine Karte hin.

      „Wer weiß...“, murmelte sie und wirkte einen Augenblick lang sehr nachdenklich.

      Wir verließen die Traumetage von Sara McDougal und befanden uns wenig später wieder im Freien.

      „Wir können von Glück sagen, dass wir im Moment so trockenes Wetter haben“, meinte ich. „Ein Regen würde jedenfalls alles, was in diesem Fall noch an Spuren existiert einfach hinweg spülen“, sagte ich.

      „Warum bist du sie so hart angegangen?“, fragte Milo.

      „Hart?“, echote ich. „Ich habe lediglich ein paar klare Antworten auf ein paar ebenso klare Fragen erwartet, das war alles.“

      „Und? Hat sie die etwa nicht gegeben?“

      „Ich weiß noch nicht, Milo!“ Ich schüttelte energisch den Kopf und kratzte mich im Nacken während wir zum Sportwagen zurückgingen. „Aber ist dir aufgefallen, dass Sara McDougal sich überhaupt nicht dafür interessiert hat, wer da ganz in Ihrer Nähe vielleicht ums Leben gebracht worden ist?“

      Milo sah mich an.

      „Manchmal siehst du Gespenster, Jesse!“

      „Ich fand das Verhalten von Sara McDougal einfach etwas sonderbar, das war alles“, verteidigte ich mich.

      6

      Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt, als wir uns auf den Weg nach Stamford machten, um mit der Familie des angeblichen Opfers zu sprechen.

      Die Erkenntnislage hatte sich in der Zwischenzeit nicht verändert. Wir tappten immer noch im Dunkeln.

      „Ich weiß nicht, ob es wirklich eine gute Idee war, das wir diesen Fall behalten“, meinte Milo unterwegs.

      „So sind aber nun mal die Vorschriften“, gab ich zu Bedenken.

      Gut zwei Stunden brauchten wir auf Grund der Verkehrsverhältnisse bis nach Stamford. Wir fuhren einfach die Küstenstraße am Connecticut-Ufer des Long Island Sound entlang.

      In einem weiteren Wagen folgten uns die Kollegen Sam Folder und Mell Horster. Die beiden Erkennungsdienstler sollten uns bei der Durchsuchung von Charles M. Pattersons Privaträumen helfen.

      Charles Patterson bewohnte eine Villa am Rande von Stamford, die von einer hohen Betonmauer umgeben wurde, die von elektrisch geladenem Stacheldraht gekrönt wurde. Das gesamte Anwesen war hell erleuchtet.

      „Hier geht aber jemand auf Nummer sicher“, meinte Milo.

      Wir fuhren an die Sprechanlage vor dem Eingangstor heran. Ich ließ die Seitenscheibe herunter.

      „Jesse Trevellian, FBI“, meldete ich mich.

      Wir wurden schon erwartet. Bereits am Nachmittag hatte ein Lieutenant der örtlichen Polizei Mrs. Rose Patterson aufgesucht, um ihr zu berichten, was mit ihrem Mann geschehen war.

      Unser Besuch war Mrs. Patterson bei dieser Gelegenheit angekündigt worden.

      Allerdings waren wir auf Grund der komplizierten Spurenlage am Tatort gut zweieinhalb Stunden später dran, als ursprünglich geplant.

      Das große gusseiserne Tor öffnete sich. Wir fuhren zum Haupthaus des Anwesens, das aus insgesamt drei großen Sandstein-Gebäuden bestand. Der Chevrolet aus den Beständen unserer Fahrbereitschaft, mit dem Mell und Sam uns gefolgt waren, hielt sich dicht hinter uns.

      Ich sah zwei bewaffnete Posten, die mit MPis und mannscharfen Schäferhunden in den Gartenanlagen herumstreiften.

      Wir hielten vor dem Hauptportal und stiegen aus.

      Ein Mann im dunkelgrauen Anzug kam die Treppe herunter. Offenbar war er ebenfalls ein Leibwächter, denn auf der linken Seite drückte sich ein Schulterholster unter dem Jackett durch.

      Wir zeigten unsere Ausweise.

      „Folgen Sie mir bitte“, forderte er uns auf.

      Wir wurden alle vier in einen salonartigen Raum geführt. Er war vollkommen in blau gehalten.

      Eine zierliche Frau von Mitte vierzig trat uns entgegen. Außerdem befand sich ein grauhaariger Mann im doppelreihigen blauen Blazer im Raum.

      „Jesse Trevellian, FBI. Sind Sie Mrs. Rose Patterson?“

      „Die bin ich“, bestätigte die Frau.

      Ich zeigte ihr meinen Ausweis und stellte der Reihe nach die Kollegen vor.

      „Warum sind Sie in Mannschaftsstärke hier?“, fragte Mrs. Patterson. „Das sieht fast so aus, als wollten Sie eine Verhaftung vornehmen!“

      „Nein, keine Verhaftung, aber eine Hausdurchsuchung“, erklärte ich.

      „Heißt das, Sie wollen in unseren Privaträumen herumschnüffeln?“

      „Das heißt, dass wir angesichts der Lage gesetzlich dazu verpflichtet sind, die von Ihrem Mann genutzten Räume zu durchsuchen und gegebenenfalls auch Spuren zu sichern. Deswegen begleiten uns mit Agent Folder und Agent Horster zwei Spezialisten auf diesem Gebiet.“

      „Das ist...“ Mrs. Patterson sprach nicht weiter. Sie wandte sich Hilfe suchend an den Mann im blauen Blazer. „Sag du doch etwas, Michael!“

      Der Mann trat näher. „Ich bin Michael Monahan – Anwalt und Freund der Familie.“

      „Dann können Sie Mrs. Patterson sicher bestätigen, dass unser Vorgehen der Routineprozedur entspricht.“ Ich wandte mich wieder an Mrs. Patterson. „Es tut mir leid. Ein Kollege des Stamford Police Department hat Ihnen heute Nachmittag die traurige Mitteilung machen müssen, dass Ihr Mann höchstwahrscheinlich einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist und nicht mehr lebt.“

      „Ja“, sagte Rose Patterson mit belegter Stimme. Sie unterdrückte ein Schluchzen und wischte sich kurz über die Augen.

      „Mrs. СКАЧАТЬ