Alfred Bekker Thriller: Ein Ermordeter taucht unter. Alfred Bekker
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Название: Alfred Bekker Thriller: Ein Ermordeter taucht unter

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Ужасы и Мистика

Серия:

isbn: 9783745200560

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СКАЧАТЬ war nirgends etwas zu sehen.

      „Der Kerl kann sich nicht in Luft aufgelöst haben“, meinte ich.

      „Vielleicht hat jemand die Leiche in den Hudson geworfen“, vermutete Milo.

      Wir gingen den Weg entlang. Im Süden konnte man die am Ende einer weit in den Hudson hineinragenden Pier gelegene Fireboat Station am Battery Park sehen. Nördlich des Museum of Juwish Heritage schlossen sich mehrere Grünanlagen an, die wie ein grüner Strich entlang des Hudson Ufers bis hinauf zum Nelson A. Rockefeller Park zogen – nur unterbrochen vom Yachthafen an der North Cove in der Nähe des World Financial Center.

      Auf jeden Fall gab es in der Nähe genügend Vegetation, um dort eine Leiche zumindest vorübergehend zu verstecken.

      Wir gingen das Ufer in südliche Richtung entlang. Milo informierte inzwischen per Handy die Kollegen der City Police darüber, dass wir nichts vorgefunden hatten.

      Lieutenant Rick Diberti, unter dessen Leitung der Einsatz der NYPD-Kollegen stand, sagte zu, dass so schnell wie möglich alle Straßen, die vom Tatort wegführten, abgeriegelt würden, um Fahrzeug- und Personenkontrollen durchzuführen.

      „Das muss alles verdammt schnell gegangen sein!“, meinte ich.

      Ich starrte auf den Boden. Der Weg war mit grauen Steinen gepflastert. In den Fugen wuchs Gras.

      Mir fiel etwas auf, das in der Sonne metallisch blinkte. Ich bückte mich und entdeckte eine Patronenhülse. „Sieh an!“, sagte ich, steckte die Dienstwaffe weg, holte einen Latex-Handschuh hervor und hob die Patronenhülse auf.

      „Hier scheint tatsächlich jemand geschossen zu haben!“, stellte ich fest.

      „Die Frau hat von zwei Schüssen gesprochen!“, gab Milo zu bedenken.

      „Was bedeutet, dass es auch eine zweite Patronenhülse geben müsste!“

      „Vielleicht hat der Täter die zweite Hülse aufgesammelt und die andere einfach in der Eile nicht mehr gefunden.“

      Ich tütete die Patronenhülse sorgfältig ein und blickte mich dann erneut um.

      „Am Jewish Heritage Museum ist ein Parkplatz“, sagte ich. „Von dort kann man auf den Battery Place gelangen.“

      „Du denkst, der Täter ist mit der Leiche dorthin gelaufen, hat sie in den Kofferraum eines Wagens gelegt und ist dann auf und davon, Jesse?“

      „Ich habe nur laut gedacht.“

      „Klingt für mich sehr unwahrscheinlich. Zumal der Täter immer in Gefahr gewesen wäre, gesehen zu werden. Hier hätten ihn die Sträucher geschützt – aber auf dem Parkplatz am Museum nicht mehr.“

      „Der Weg ist auch zu weit“, meinte ich. „Zumindest mit einer so schweren Last. Dann muss sich die Leiche hier in der Umgebung befinden.“

      „Oder im Hudson.“

      „Ich fürchte, das ist die wahrscheinlichste Variante. Ich bin dafür, wir fordern schon mal Taucher an.“

      3

      In den nächsten Minuten trafen unsere Kollegen vom NYPD ein. Lieutenant Rick Diberti vom zehnten Revier begrüßte uns.

      „Diesmal seid ihr vom FBI mal die ersten am Tatort“, sagte er. „Meistens ist es ja umgekehrt, dass wir euch hinzuziehen.“

      „Zunächst mal suchen wir nach einer Leiche“, sagte ich. „Entweder, der Täter hat sie in die Büsche gelegt oder in den Fluss geworfen und ist dann in aller Seelenruhe zum Parkplatz am Museeum of Jewish Heritage gegangen.“

      „Vielleicht ist er auch mit dem Wagen hier gewesen“, vermutete Lieutenant Diberti. „Das ist zwar nicht erlaubt, aber wir sind ja schließlich auch alle hier. Möglich wär’s also.“

      Ich schüttelte den Kopf.

      „Nein, Lieutenant. Dann müssten eigentlich Reifenspuren in dem weichen Rasen zu finden sein. Mein Sportwagen hat jedenfalls eine Menge davon hinterlassen. Und dieser Weg ist nun mal eindeutig zu schmal dafür, dass man mit einem Pkw alle Räder auf dem Pflaster halten kann.“

      „Meine Leute sehen sich trotzdem um.“ Lieutenant Diberti atmete tief durch. „So, wie ich das sehe, übernehmen wir dann von hier an - falls sich nicht noch irgendwelche Hinweise darauf finden, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Mord handelt.“

      „Okay“, sagte ich. „Wenn Sie nichts dagegen haben, warten wir die ersten Ermittlungsergebnisse aber noch ab. Wer weiß, was sich ergibt.“

      „Natürlich.“

      Die Kollegen der City Police begannen damit, die Umgebung systematisch abzusuchen. Bis zum Eintreffen der Scientific Research Division dauerte es noch etwas. Da die Labors des zentralen Erkennungsdienstes aller New Yorker Polizeieinheiten in der Bronx lagen, mussten die Kollegen erst ganz Manhattan von Nord nach Süd durchqueren, um zum Robert F. Wagner Park zu gelangen, was selbst bei ruhiger Verkehrslage seine Zeit brauchte.

      Die Ankunft der Taucher erfolgte nach einer halben Stunde. Es handelte sich um Kollegen der Hafenpolizei, die in diesem Fall Amtshilfe leisteten.

      Ein Anruf vom Field Office an der Federal Plaza erreichte mich. Es war Agent Max Carter, ein Innendienstler aus unserer Fahndungsabteilung. Er hatte interessante Neuigkeiten, was die Identität von Charles Patterson anging. Der Name war schließlich nicht gerade selten.

      „Es gibt im Großraum New York 432 Träger dieses Namens, wobei wir alle Abwandlungen der Schreibweise von Patterson mitgezählt haben. Allerdings haben wir anhand der Handy-Nummer herausgefunden, dass es sich um Charles Mullon Patterson handelt, den Besitzer von Patterson Textile & Fashion, einer Bekleidungsfirma im Garmont District von New York.“

      „Gibt es irgendwelche Anzeichen für eine Verbindung zum organisierten Verbrechen?“, fragte ich. Die Bekleidungsbranche in New York war bekannt dafür, dass sich dort immer wieder mafiöse Strukturen etablieren konnten. Viele illegale Einwanderer arbeiteten dort – vor allem aus Asien. Schleuserbanden vermittelten sie an Betriebe weiter, die dann anschließend hohe Provisionen zahlen mussten. Wer einmal mitgemacht hatte, war den Gangstern ausgeliefert, weil sie ständig fürchten mussten, bei den Behörden deswegen angezeigt zu werden. Daher konnten diese Banden auch horrende Schutzgelder erpressen, die weit über den Sätzen lagen, die Banden in der Bronx oder in Chinatown von Restaurantbesitzern dafür verlangten, dass ihre Läden nicht demoliert und die Gäste verprügelt wurden.

      „Es gibt dazu keinerlei Erkenntnisse“, erklärte Max. „Allerdings bleibt dieser Fall ohnehin bei uns.“

      „Weshalb?“

      „Weil Charles Patterson ein Bürger von Connecticut ist und das Verbrechen auf dem Boden von New York verübt wurde. Sein Geschäft hat er hier im Big Apple, aber er wohnt in Stamford.“

      „Bis jetzt haben wir noch nicht den Beweis, dass überhaupt ein Verbrechen stattgefunden hat“, erwiderte ich. „Alles, was wir haben ist eine Patronenhülse. Eine – obwohl zweimal geschossen wurde!“

      „Das könnte doch ein Fahndungsansatz sein, Jesse!“, СКАЧАТЬ