Krimi Jahresband 2020 - 11 Spannungsromane in einem Band!. Frank Rehfeld
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Читать онлайн книгу Krimi Jahresband 2020 - 11 Spannungsromane in einem Band! - Frank Rehfeld страница 52

СКАЧАТЬ sicher nicht. Er hatte lediglich auf die Beine gezielt.

      Er raste zur Treppe und sah, wie Hurt auf die Maschinenpistole zukroch.

      Da sprang Bount. Er prallte auf den Gangster und schleuderte ihn zur Seite. Ein gezielter Fausthieb setzte den Burschen außer Gefecht.

      Bount richtete sich auf. Er war sich bewusst, dass die Überwältigung der beiden Gangster nur der erste kleine Schritt war.

      21

      Shatson war tot, Hurt am rechten Unterschenkel verletzt. Eine sofortige ärztliche Versorgung war nicht erforderlich.

      Strother Lynch hielt es nicht länger hinter der Tür. Er trat auf den Gang und stellte fest, dass es hier für ihn nichts mehr zu tun gab.

      „Lassen Sie Palmer und Pool heraus“, sagte Bount. „Ich nehme Jim die Handschellen ab. Die brauchen wir jetzt für Hurt.“

      „Wollen Sie den Schwarzen laufenlassen?“

      „Er bekommt ein paar feste Stricke. Er ist mir nicht so wichtig wie der Gangster, das sehen Sie wohl ein.“

      Lynch brach die Türen auf und befreite den Reverend und den Gefängnisdirektor.

      „Dem Himmel sei Dank“, sagte Pool. „Ich habe schon das Schlimmste befürchtet.“

      „Für die Gangster ist es schlimm genug“, fand Bount. „Aber jetzt müssen wir an die Frauen denken. Unten steht zwar ein Chrysler, aber wir können ihn nicht bis zur nächsten Tankstelle schieben. Ich schlage vor, dass wir leere Kanister suchen und in verschiedenen Richtungen nach einer Zapfsäule forschen, die auch nachts Benzin ausspuckt.“

      Der Reverend lächelte fein.

      „Das wird nicht nötig sein, meine Herren“, meinte er. „Fünf Gallonen Benzin werden hoffentlich fürs Erste ausreichen.“ .

      Bount staunte. „Und wo wollen Sie die herzaubern?“

      „Aus dem Schuppen. Was ich heute Abend ausgeschüttet habe, war simples Wasser. Der kluge Mann baut vor.“

      Bount konnte es nicht glauben.

      „Sind Sie sicher, dass Sie schon immer Geistlicher waren, Reverend?“, erkundigte er sich lachend. „Sie machen ja den ausgekochtesten Ganoven noch etwas vor.“

      „Nur ein bescheidener Beitrag“, meinte Pool verlegen. „Dafür dürfen Sie nicht von mir verlangen, dass ich eine Waffe in die Hand nehme.“

      Das Stichwort war gefallen. Sie brauchten Waffen. Eine der beiden Maschinenpistolen war leer geschossen. Im Magazin der anderen befanden sich auch nur noch ein paar Schuss. Es war unwahrscheinlich, dass hier nicht noch weitere Waffen und vor allem Munition herumlagen.

      Während Bount, Palmer und Lynch sich auf die Suche machten, holte der Reverend den Benzinkanister.

      Sie fanden Gewehre, Revolver, Patronen und Sprengsätze. Doch sie gaben sich keiner Illusion hin. Erst mussten sie die Gangster finden. Und dann durften sie das Leben der Frauen nicht gefährden. Wie sie diese Kunststücke bewerkstelligen sollten, war allen schleierhaft.

      Vor den Minen fürchteten sie sich nicht mehr. Der Weg, den die Gangster genommen hatten, war auch für sie frei.

      In Rapid City tankten sie voll und verabschiedeten sich von Reverend Pool. Sie nahmen den Mann nicht mit, um sein Leben nicht unnötig zu gefährden. Dafür erhielt er den Auftrag, die Polizei zu verständigen, damit sie sich der Gangster auf der Ranch annahm.

      22

      Hilfssheriff Launders duckte sich hinter einem Busch. Er hatte sich nicht getäuscht. Da drüben trieb sich eine verdächtige Gestalt herum. Was sie bei den Hühnerställen der Witwe Prosper wollte, stand für ihn fest. In letzter Zeit häuften sich die Diebstähle in diesem Revier.

      Na warte, du Halunke, dachte er grimmig. Dich erwische ich.

      Er wartete, bis der Schatten hinter dem flachen Gebäude verschwand. Dann huschte er los.

      Er lockerte seinen Revolver, ließ ihn aber im Holster stecken. Auf Spatzen sollte man nicht mit Kanonen schießen. Es wurde ohnehin viel zu schnell durch die Gegend geballert. In den Gangsterhochburgen Los Angeles, Boston oder New York mochte das ja angebracht sein. Aber hier auf dem Land gab es keine Schwerverbrecher. Die sechs Halunken, die unten in Nebraska durch einen Trick aus dem Gefängnis entkommen waren, würden die Kollegen bestimmt schnell wieder eingefangen haben. Vor einer Stunde hatte er die Meldung mit genauen Personenbeschreibungen bekommen. Aber das ging ihn nichts an. Sollten die in Nebraska doch sehen, wie sie mit ihren Problemen fertig wurden. Es war mehr als unwahrscheinlich, dass die Halunken ausgerechnet nach South Dakota flohen. Was sollten sie hier?

      Launders pirschte sich an den Stall heran und spähte um die Ecke. Das verdächtige Subjekt war nicht zu sehen. Zweifellos hatte sich der Kerl versteckt.

      Der Hilfssheriff schlich weiter und stieß mit dem Stiefel gegen einen umgekippten Blechkübel. Es klang wie der satte Ton einer Glocke durch die Stille.

      Verdammt! Da rannte der Lump. Es war ein junger Typ mit flinken Beinen.

      Launders fühlte sich herausgefordert.

      „Stehenbleiben!“, brüllte er. Dann rannte er los.

      In der Dunkelheit konnte er sein Wild nicht erkennen. Er wollte aber wetten, dass es sich um den arbeitsscheuen Bunk handelte. Bunk Jorry hatte ihn schon etliche Dienststunden beschäftigt. Diesmal würde er nicht mit ein paar Tagen Arrest wegkommen.

      Bunk Jorry war nicht schnell genug für den Hilfssheriff. Launders stellte ihn und drehte ihm die Arme auf den Rücken. Er ging dabei nicht gerade zimperlich vor. Bunk schrie, als sollte er auf die Streckbank.

      „Was hast du Lümmel hier zu suchen?“, fauchte der Polizist.

      „Ich ... ich wollte nur im Schuppen übernachten.“

      „Und vorher wolltest du ein fettes Huhn stehlen, nicht wahr?“

      „Aber, Mister Launders! Ich schwöre Ihnen ...“

      Launders wartete die Unschuldsbeteuerungen nicht ab. Er griff dem Überwältigten in die Jackentasche und holte ein Stück gebratenes Fleisch heraus.

      „Und das hat dir die Witwe Prosper vermutlich geschenkt“, höhnte er. „Das kannst du einem erzählen, der die alte Prosper nicht so gut kennt wie ich. Die rückt nichts raus. Und einen Galgenvogel wie dich jagt sie höchstens mit dem Dreschflegel von ihrem Grund und Boden. Aber das wird ja eine Gegenüberstellung beweisen.“

      Bunk Jorry zuckte entsetzt zusammen. Mit der Witwe hatte er schlechte Erfahrungen gemacht. Die verstand keinen Spass. Schon gar nicht, wenn es um ihre Hühner ging.

      „Ich habe doch gar nicht behauptet, dass das Fleisch von ihr ist“, jammerte er.

      „Von wem sonst?“

      „Von der Hartway Ranch.“

      Launders’ СКАЧАТЬ