Название: Krimi Jahresband 2020 - 11 Spannungsromane in einem Band!
Автор: Frank Rehfeld
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745212471
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"Keinen, von dem wir wüssten. Aber es gibt eine Verbindungslinie zu den Batistutas. Dwight hat sich die Konten der Batistutas unter die Lupe genommen. Es gibt einen Geldstrom, der - gut getarnt über mehrere Scheinfirmen - zu einer Kapitalgesellschaft führt, die von einem gewissen Mike Gillinger angemeldet wurde..."
"Sieh an!", sagte ich.
"Diese Kapitalgesellschaft stand auch damals im Zentrum der Insider-Anklage! Manager verschiedener Aktiengesellschaften sollen dort Beträge eingezahlt haben, die Gillinger dann für sie anlegte. So der Vorwurf. Bewiesen wurde das nie..."
"Ich möchte die Namen der Leute, die damals zusammen mit Gillinger unter Verdacht standen, Sid."
"Okay, Murray. Hast du was zu schreiben?"
23
Lew und ich nahmen uns Gillingers Telefon und Handy vor.
Gillingers Geräte waren hochmodern und mit Elektronik nur so gespickt.
Das Menue des Handys enthielt ein komplettes Telefonregister. Dutzende von Nummern waren darin gespeichert. Dasselbe galt für das Telefon. Außerdem registrierten die Apparate die letzten Gespräche, den Gesprächsteilnehmer, die verbrauchte Zeit, den Preis und die Telefongesellschaft.
Wir glichen die Namen der Verdächtigten in der Insider-Geschichte, die Flint mir durchgegeben hatte, mit Gillingers Telefonkontakten der letzten Zeit ab.
Es gab drei Übereinstimmungen.
Harry S. Proctor, Francis Bazhinsky und Jerrold E.McFadden. Alles Manager in Top-Positionen.
"Und du denkst, dass Vandermoore diese drei aufsuchen wird?", fragte Lew etwas zweifelnd.
"Die Batistutas, Gillinger - und die drei Namen auf unserer Liste müssen etwas gemeinsam haben. Was, wenn Gillinger keineswegs mit seinen krummen Geschäften aufgehört hat?"
"Du meinst, dieser Insider-Kreis hat die Sache einfach fortgesetzt, nur geschickter."
"Und ohne sich erwischen zu lassen."
"Den Anleger, der damals Schwierigkeiten gemacht hat, hat man mit Geld ruhiggestellt."
"Du sagst es."
"Aber die Batistutas passen da nicht hinein, Murray!"
"Wieso nicht? Die Batistutas haben Geld wie Heu.
Schwarzgeld und anderes. Geld, das nur darauf wartet, investiert zu werden! Von Proctor, Bazhinsky und Jerrold kamen Informationen. Gillinger hat beides zusammengebracht und dafür gesorgt, das Profit daraus wurde."
Lew hob die Augenbrauen.
"Und Vandermoore?"
"Er hat für die Batistutas gearbeitet."
"Du meinst den Mord an Minchew, dem Ukrainer."
"Zum Beispiel. Aber er muss noch andere Dinger für sie gedreht haben. Aufträge, bei deren Erfüllung er an Informationen gelangte, mit denen er die Batistutas erpressen konnte."
Lew zuckte die Acheln. "Die Tatsache, dass er Gillinger umbrachte, bedeutet meiner Ansicht nach, dass Vandermoore von diesem Insider-Kreis gewusst hat."
Ich sah Lew an. "Die Batistutas haben eine Million bezahlt. Wäre doch denkbar, dass Vandermoore glaubt, nochmal absahnen zu können."
"Ja. Und möglicherweise waren die Namen der anderen Beteiligten das, was Vandermoore aus Gillinger herausgepresst hat!"
Ich atmete tief durch.
"Vielleicht will er jetzt auch gar nicht so sehr Geld, sondern einen Unterschlupf. Alle drei auf unserer Liste wären gezwungen, ihm den zu geben, denn sonst wären sie selbst dran."
Eine Pause entstand.
Dann sagte Lew plötzlich: "Du sprichst immer von 'den Batistutas'."
"Was ist verkehrt daran?"
"In dem abgehörten Telefongespräch zwischen Vandermoore und Torturro wurde nur Alana erwähnt. Und was immer man auch über 'Big Boss' John Batistuta sagen mag - er war eher ein Gangster der alten Schule. Börsenbetrügereien passen überhaupt nicht in seine bisherige Vita.Schon die Umstellung von der klassischen Schutzgelderpressung zur Müll-Branche soll ihm nicht geschmeckt haben."
"Du meinst..."
Lew nickte. "Genau, Alter! Es wäre doch möglich, dass Alana Geschäfte auf eigene Rechnung gemacht hat - auf Big Boss Johns Kosten!"
Ich griff zum Handy.
Unser Spezialist für Wirtschaft, Agent Dwight L. Richards, musste Auskunft darüber geben, ob diese Theorie mit den Tatsachen in Einklang zu bringen war, die die Durchsuchung des Batistuta-Hauses ergeben hatte.
Eine Minute später wusste ich, dass das der Fall war.
Und ich erfuhr noch etwas anderes.
Orry und Cleve hatten im Central Park bei den Rosenbeeten zwischen West Drive und Heckscher Playground eine Leiche gefunden, die seit mindestens einem halben Jahr dort vergraben gewesen war. Die Verwesung war schon zu weit fortgeschritten, um noch Fingerabdrücke nehmen zu können geschweige denn, dass irgend ein Fotovergleich Sinn gehabt hätte.
Aber die wertvollen Überkronungen und Inlays im Mund des Toten waren unverwüstlich. Mit ihrer Hilfe würden die Gerichtsmedizinier früher oder später die Identität des Toten herausfinden.
"Ich vermute, unsere Kollegen haben das Grab des seit geraumer Zeit vermissten John Batistuta gefunden", meinte ich.
Lew nickte. Er hatte denselben Gedanken gehabt.
"Wenn sich das herausstellt, ergibt alles einen Sinn...
Alana hat Geld ihres Schwiegervaters abgezweigt für eigene Geschäfte. Der kam dahinter, deshalb musste er sterben."
"Und für so einen Job brauchte man einen Spezialisten wie Vandermoore!", vollendete ich. "Alana musste den Tod des großen Bosses vorerst geheimhalten, sonst wären in der Organisation sofort Nachfolgekämpfe ausgebrochen. Sie musste erst ihre Schäfchen ins Trockene bringen. Aber das machte sie für Vandermoore erpressbar. Nach und nach hat der dann wohl auch noch weitere Einzelheiten herausgekriegt."
Wir gingen die Namen auf der Liste durch, telefonierten.
Proctor befand sich seit drei Tagen auf einem Auslandsaufenthalt wie ich von seiner Firma, der Generel Electronics Inc. erfuhr.
Bazhinsky hatte vor einer Woche einen Schlaganfall erlitten, lag jetzt in einer Privatklinik in Albany und rang mit dem Tod.
Blieb Nummer drei.
McFadden.
Er bewohnte eine der protzigsten Villen in den Hamptons auf Long Island.
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