Krimi Jahresband 2020 - 11 Spannungsromane in einem Band!. Frank Rehfeld
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Krimi Jahresband 2020 - 11 Spannungsromane in einem Band! - Frank Rehfeld страница 20

СКАЧАТЬ hob das Kinn. Ihre vollen Lippen formten einen vollendeten Schmollmund. "Habe ich Ihnen erlaubt, mich so zu nennen, G-man?"

      Ich lächelte dünn. "Verzeihen Sie vielmals. Im übrigen möchte ich Sie darauf hinweisen, dass dies eine offizielle Vernehmung ist und alles, was Sie jetzt aussagen, vor Gericht gegen Sie verwendet werden könnte..."

      "Am besten Sie sagen jetzt gar nichts mehr", riet Rex Tardelli seiner Mandantin. Er gab mir den Durchsuchungsbefehl zurück und fügte dann hinzu: "Wenn Sie gegen meine Mandantin wirklich etwas vorzubringen hätten, das eine Maßnahme wie diese rechtfertigt, wären Sie sicherlich auch mit einem Haftbefehl gekommen. Aber den haben Sie nicht, woraus ich schließe, dass Sie im Moment einfach nur im Nebel herumstochern! Auf Kosten von Mr. und Mrs. Batistuta, wie ich protestierend anmerken möchte!"

      "Sie klingen ja, als wären Sie schon beim Plädoyer vor dem Schwurgericht", erwiderte ich trocken. "Vielleicht sollten Sie sich einfach mal anhören, worum es geht."

      "Ich bin gespannt."

      Ich sah Alana an. Sie hielt meinem Blick stand. Ihr Augenaufschlag war perfekt.

      "Sie kennen Mr. Randy Torturro, den Besitzer des NIGHT

      FEVER?", fragte ich.

      Tardelli unterbrach mich.

      "Meine Mandantin beruft sich auf den fünften Zusatz der Verfassung der Vereinigten Staa..."

      "Torturro ist tot. Er sollte heute Nacht einen Mann namens Rod Vandermoore treffen, der Ihnen wohl auch kein Unbekannter sein dürfte. Torturro war in Ihrem Auftrag da, Mrs.

      Batistuta. Er sollte Vandermoore eine Million Dollar übergeben..."

      "Sie sind verrückt!", sagte Alana schnell. "Eine Million?

      Wofür denn?"

      "Für sein Schweigen. Und die Übergabe von belastendem Material!"

      "Ich habe mit Vandermoore, den man in den Medien ja auch wohl die 'Bestie' nennt, nichts zu tun. Und so wüsste ich auch nicht, worüber dieser Mann schweigen sollte." Sie atmete tief durch, blickte etwas hilfesuchend zu ihrem Mann hinüber, der immer noch ziemlich gleichgültig wirkte.

      "Vielleicht könnte Ihr Schwiegervater mehr dazu sagen", vermutete Lew.

      "Fangen Sie nicht wieder damit an! Er ist nicht hier, so sehr Sie auch das Haus auf den Kopf stellen mögen!"

      Sie drehte sich demonstrativ herum und wandte mir den Rücken zu, dessen aufregende Linien sich unter dem dünnen Stoff ihres Kleides abzeichneten.

      "Vandermoore hat mit Torturro vor und während der Geldübergabe telefoniert", erklärte ich kühl. "Und Sie wurden als Auftraggeberin genannt... Was sagen Sie dazu?"

      Sie stutzte einen Moment.

      Dann gewann sie ihre Fassung wieder. Sie wandte sich an Tardelli. "Rex, wofür bezahle ich Sie eigentlich? Sagen Sie doch mal was!"

      19

      Mike Gillinger kaute auf einem Donut herum, schlürfte einen Schluck Kaffee aus einer Micky-Maus-Tasse und beobachtete dabei den Computerschirm. Gillinger trug Boxershorts und T-Shirt.

      Gillinger besaß eine Freisprechanlage, damit er beim Telefonieren gleichzeitig die Hände für andere Aktivitäten benutzen konnte..

      "Wir müssen uns unbedingt treffen, Mr. McFadden. Ich habe das ungute Gefühl, dass hier langsam einiges durcheinander gerät... Davon abgesehen läuft dieser Vandermoore immer noch frei herum."

      "Sie sollten jetzt die Nerven behalten, Mr. Gillinger", sagte eine ruhige, sehr tiefe Stimme aus dem Lautsprecher heraus. "Und erwähnen Sie den Namen Vandermoore nie wieder. Der FBI ermittelt im Umkreis der Batistuta-Familie und keiner von uns weiß, wie viel die G-men schon wissen."

      Gillinger kratzte sich am Kinn. "Ich weiß nicht... Dieser Vandermoore macht mir Sorgen. Schließlich hat er allen Grund, auf uns alle sauer zu sein!"

      "Das ist Alanas Problem, Gillinger. Sie sind außen vor.

      Aber wenn es Sie beruhigt, dann machen Sie Urlaub. Am besten auf den Bahamas oder den Malediven. Dann kommen Ihre Nerven schon wieder in Ordnung..."

      "Aber..."

      "Auf Wiederhören, Mr. Gillinger. Und von nun an keinen Kontakt mehr! Das Risiko ist einfach zu groß. Ich habe keine Lust, mir irgendwelche Probleme mit dem FBI aufzuhalsen!"

      McFadden legte auf.

      Gillinger atmete tief durch.

      Ich hätte mich nie auf diese Sache einlassen sollen!, ging es ihm durch den Kopf. Aber nun hing er mit drin. Er war einfach zu gierig gewesen. Das schnelle Geld hatte gelockt.

      Und dazu eine unglaublich verführerische Frau. Alana Batistuta. Äußerlich heiß wie ein Vulkan, innerlich so kalt wie klirrende Eiswürfel.

      Es klingelte an der Tür.

      Gillinger blickte zur Tür. Er zögerte.

      Es klingelte noch einmal.

      Gillingers Jackett hing über einem Stuhl. Er holte einen zierlichen Revolver vom Kaliber 22 aus der Innentasche und ging zur Tür. Der kleine Bildschirm der Überwachungsanlage zeigte einen Mann im grauen Overall. Auf dem Kopf trug er eine Schirmmütze. Vom Gesicht war nur die Mundpartie zu sehen. 'N.Y. Parcel Service' stand vorne auf der Mütze. Unter dem rechten Arm trug er ein Päckcken.

      Ein Kurier.

      Gillinger atmete auf.

      Du machst dich noch verrückt!, dachte er und betätigte die Gegensprechanlage. Der Kurier hatte sich schon wieder abgewandt, um zu gehen.

      "Ja?", fragte Gillinger.

      "Ich brauche eine Unterschrift von Ihnen, dann bekommen Sie das hier", sagte der Kurier, ohne aufzublicken.

      "Okay."

      Gillinger öffnete die Tür...

      ...und blickte in den blanken Lauf einer automatischen Pistole, auf die ein Schalldämpfer aufgeschraubt war.

      "Fallenlassen!"

      Gillinger erstarrte erst, dann gehorchte er. Sein 22er landete auf dem Boden.

      "Vandermoore!", entfuhr es dem Broker.

      Der vermeintliche Kurier versetzte Gillinger einen brutalen Stoß, der ihn durch das halbe Appartment taumeln und schließlich zu Boden gehen ließ.

      Mit einem Fußtritt ließ Vandermoore die Tür ins Schloß gehen.

      Ein hässliches Grinsen stand in seinem Gesicht.

      "Wir sind uns persönlich nie begegnet und trotzdem haben Sie mein Gesicht erkannt", stellte der Killer fest.

      "Spricht wohl für die Qualität СКАЧАТЬ