Название: Krimi Jahresband 2020 - 11 Spannungsromane in einem Band!
Автор: Frank Rehfeld
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745212471
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"So lässt mich kein Türsteher rein!", erwiderte ich.
Lew grinste matt.
"Du musstest ja unbedingt noch in den Kanal hinuntersteigen! Bei der Duftnote, die uns seitdem anhängt, hätten wir wohl selbst bei einem blinden Türsteher keine Chance!"
"Mein Appartment liegt ja fast auf dem Weg!", erwiderte ich.
Agent Caddox platzte herein.
"Der Chef will euch nochmal kurz sprechen!", teilte er uns mit.
Eine Minute später saßen wir in Mr. Leighs Büro.
Der Special Agent in Charge machte ein ernstes Gesicht.
"Ich weiß, wie spät es ist", entschuldigte er sich.
Ich sagte ihm, dass wir noch vorhatten, Torturro einen Besuch abzustatten.
Mr. Leigh nickte. "Tun Sie das, aber nehmen Sie besser noch ein paar Kollegen mit."
"Nichts dagegen, Sir", sagte ich.
"Scheuchen Sie Torturro ein bisschen auf. Ich kämpfe gerade darum, dass wir die Telefone einiger Batistuta-Leute überwachen können. Wenn ich Glück habe, kriege ich das in den nächsten Stunde noch auf die Reihe." Er machte eine kleine Pause, kratzte sich am Kinn. Dann fuhr er fort: "Ich wollte Ihnen kurz ein paar Neuigkeiten mitteilen, die Sie unbedingt wissen sollten. Erstens: John Batistuta ist definitiv in Kalifornien nicht aufzufinden. Zweitens habe ich hier einen ballistischen Bericht über den Mord an einem vorbestraften Passfälscher, der laut unseren Erkenntnissen des öfteren für die Batistuta-Familie tätig war. Das besondere ist das Projektil. Es stammt aus einer SIG Sauer P226 - aus genau der Waffe, mit der Rod Vandermoore auf einem Schrottplatz in New Jersey seine 'Befreier' erschoss."
"Das heißt, die 'Bestie' ist wohl wieder aktiv", murmelte Lew.
Mr. Leigh nickte.
"Er wird uns wohl nicht den Gefallen tun, kopflos außer Landes zu flüchten, weil er genau weiß, dass er dann in unser Netz laufen würde."
12
Der Blonde ließ die Tür zu Randy Torturros Büro zur Seite fliegen.
Keuchend hielt er inne.
Ein Bodyguard im dunklen Maßanzug wirbelte herum, richtete den kurzen Lauf einer MPi vom Typ Uzi auf den Eindringling.
Der Blonde erstarrte zur Salzsäule.
"Mr. Torturro, ich brauche Ihre Hilfe!", brachte er dann heraus.
Schweiß perlte von Stuart Normans großporiger Stirn.
Das Gesicht des Blonden war bleich.
Seine Garderobe machte einen ramponierten Eindruck, das Hemd an der Schulter zerrissen, darunter wurde eine Abschürfung sichtbar. Das Hemd trug er über der Hose, es reichte ihm eine Handbreit über das Gesäß.
Der Griff einer Waffe drückte sich durch den Stoff ab. Der Bodyguard sah das sofort, schnellte vor und riss sie an sich.
"Merken Sie eigentlich gar nicht, wie ungelegen Sie kommen, Stu?" Ray Torturros hagere Gestalt saß hinter einem unglaublich protzigen Schreibtisch. Der Sessel, in dem er sich zurückgelehnt hatte war gewaltig. Auf den ausladenden Armstützen saßen zwei Girls in den knappen Kostümen, wie sie die Bedienungen im NIGHT FEVER trugen.
Torturros Nachtclub befand sich ein Stock tiefer.
Die Girls wirkten wie erstarrt.
Torturro tätschelte einer von ihnen mit einem überlegenen Lächeln den Hintern.
"Beschäftigt euch ein bisschen. Hier wird's jetzt unangenehm!"
Die beiden huschten an Stuart Norman und dem Bodyguard vorbei. Die Tür fiel hinter ihnen ins Schloss.
Torturro öffnete eine Schublade seines Schreibtischs. Eine Pistole mit Schalldämpfer lag dort griffbereit, daneben eine Kiste mit Havannas.
Torturro griff zu den Havannas, warf eine davon zu Norman hinüber.
"Fang!", rief er. "Und dann sieh besser zu, dass deine Temperamentsschaltung einen Gang runterfährt, damit du wieder klar denken kannst, Stu!"
Stuart Norman fing die Zigarre sicher auf.
Torturro machte ein Zeichen zu dem Bodyguard mit der Uzi, woraufhin dieser sich zur Seite bewegte. Er bezog in etwas entspanterer Haltung Posten neben der Tür.
"Komm setz' dich", sagte Torturro und deutete auf den Platz vor dem Schreibtisch. Genüsslich steckte er sich dann die Havanna an.
Er blies Norman den Rauch ins Gesicht.
"Hören Sie, ich sitze in der Klemme."
"Ich habe von deinem Missgeschick gehört, Stu. Traurig, aber..."
"Sie müssen dafür sorgen, dass ich untertauchen kann!"
Torturro lachte eisig.
"Muss ich das?", echote er. "Stu, war ich nicht immer gut zu dir? Habe ich nicht immer die Hand über dich gehalten, wenn du zu dämlich warst, dir dein Koks bei einem Dealer zu besorgen, der dich nicht an die Cops verpfeift? Habe ich nicht immer jeden Anwalt bezahlt, den du gebraucht hast?"
"Mr. Torturro..."
"Nein, jetzt hörst du mir zu, Stu!", unterbrach Torturro den Blonden hart. Eine weitere Rauchschwade zog in Richtung von Stuart Normans Gesicht. "Ich habe ein ziemlich hässliches Bild von dir in den Lokalnachrichten im Fernsehen gesehen! So wie ich das sehe, hast du keine Chance, Stu."
Norman sah Torturro ernüchtert an.
"Sie lassen mich fallen?"
"Ich schütze mich selbst!", erwiderte Torturro kalt.
Er lachte höhnisch auf.
Norman schnellte hoch.
"Was heißt das konkret?", fragte Norman.
Der Bodyguard an der Tür lud die Uzi mit einem 'Ratsch'
durch, der Blonde erstarrte. Langsam ließ er sich dann in den Sessel zurücksinken.
"Ich werde auspacken, wenn der FBI mich in die Finger kriegt. Und dafür, dass das nicht passiert, müssen Sie sorgen, Torturro!"
"Okay, okay!" Torturro hob beschwichtigend die Hände.
Seine eisgrauen Augen musterten den Blonden eingehend. Dann wandte Torturro kurz den Blick zu seinem Bodyguard.
"Entspann dich, Terry!", wies er ihn an. "Ich komme hier schon zurecht!"
"Wie СКАЧАТЬ