Sommer Roman-Paket Unterhaltungsromane und Erzählungen: In Paris und andernorts. Sandy Palmer
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СКАЧАТЬ hab’ ich recht?«, fragte der Architekt.

      »Ja«, antwortete der Mediziner.

      »Und nun hat sie Angst vor einer neuen Beziehung, Das verstehe ich zwar, aber ich werde es nicht akzeptieren, denn ich liebe Antje Büchner. Auch ich habe eine Enttäuschung hinter mir. Ich bin geschieden, aber ich wäre jederzeit bereit, es mit einer so wunderbaren Frau wie Antje nochmal zu versuchen, und ich bin sicher, dass diese Ehe halten würde. Ich spüre, dass mich diese Frau mag. Sie brauchte ihrem Herzen nur einen winzigen Stoß zu geben.«,

      »Vielleicht würde sie das tun«, sagte Dr. Anders. »Aber...«

      »Aber?«, fragte der Architekt gespannt.

      »Sie wissen von Fräulein Büchner nicht alles, Herr Bendokat.«

      »Ich weiß genug. Ich weiß so viel, dass ich sie vom Fleck weg heiraten würde. Sie ist anständig, und ich sehe nicht ein, warum wir, weil wir einmal Pech gehabt haben, keinen zweiten Anlauf nehmen sollten«, meinte Lutz Bendokat.

      »Ich nehme an, Fräulein Büchner weist Sie aus einem ganz bestimmten Grund ab, Herr Bendokat«, erwiderte der Chefarzt.

      »Ich werde ihr niemals weh tun. Ist es das, was sie befürchtet?«

      Der Chefarzt schüttelte den Kopf. »Nein, Herr Bendokat. Es ist etwas anderes. Diese Verbindung, die in die Brüche ging, blieb nicht ohne Folgen. Verstehen Sie, was ich meine?«

      »Heißt das, Antje Büchner ist schwanger?«

      »Ja, Herr Bendokat, das ist sie.« Dr. Anders sprach über Antjes Leidensweg. »Begreifen Sie nun, warum Fräulein Büchner sie permanent abweist? Sie trägt das Kind eines anderen Mannes unter ihrem Herzen.«

      »Sie erwartet ein Kind, sie ist schwanger, bekommt ein Baby ... O mein Gott. Jetzt liebe ich sie nur noch mehr, Herr Doktor Anders. Wissen Sie, warum sich meine Frau von mir scheiden ließ? Weil ich zeugungsunfähig bin. Ich konnte ihr kein Kind schenken. Wir litten darunter sehr, vor allem ich, denn ich wünschte mir nichts sehnlicher, als das Oberhaupt einer Familie zu sein. Ein Kind das wäre für mich das höchste Glück, und Antje könnte mir eines schenken.«

      »Einen Jungen«, sagte Dr. Anders.

      »Junge, Mädchen egal. Hauptsache ein Kind, Oh, ich würde den kleinen Wurm mit all meiner Liebe überschütten. Ich würde Antjes Kind der beste Vater sein. Bitte, helfen Sie mir, das Herz dieser wunderbaren Frau zu gewinnen«, bat Lutz Bendokat den Chefarzt ernsthaft.

      31

      Nach unendlich langem Zögern hatte Antje den Brief abgeschickt, und dann begann das bange Warten auf die Antwort. Würden die Eltern auf ihr Schreiben reagieren?

      Jeden Tag schaute die werdende Mutter in den Postkasten, und sie war enttäuscht, wenn sie nur Prospekte und Bettelbriefe diverser Organisationen, die einem wohltätigen Zweck dienten, vorfand.

      Davon, dass sie ein Kind erwartete und keinen Vater dazu hatte, hatte sie in ihrem Brief nichts erwähnt. Darüber konnte sie später schreiben, wenn das Eis gebrochen war.

      Am vierten Tag hielt sie dann den heißersehnten Brief in ihren zitternden Händen. Sie erkannte die krakelige Schrift ihres Vaters und brachte eine Zeitlang nicht den Mut auf, den Umschlag zu öffnen.

      Aber dann schlitzte sie ihn mit einem scharfen Messer auf - und erfuhr, dass ihre Mutter nicht mehr lebte, dass sie gestorben war an einer >bösen< Krankheit.

      Erschüttert ließ Antje Büchner den Brief sinken. Selbst den Tod ihrer Mutter hatte ihr Vater verschwiegen. Wann hätte sie davon erfahren, wenn sie sich nicht zum ersten versöhnlichen Schritt entschlossen hätte?

      Einsamkeit, Verbitterung, Trauer vermittelte der Brief. Sehr viel schrieb Antjes Vater nicht, aber er erwähnte, dass er sich über ihren Brief gefreut habe.

      Das bedeutete, dass er ihr verziehen hatte. Noch am gleichen Tag rief sie ihren Chef zu Hause an und bat ihn um Urlaub. Sie sagte, ihre Mutter sei gestorben, und sie müsse ganz dringend nach Hamburg fahren.

      Früh am nächsten Morgen reiste sie ab. Sie traf ihren Vater zu Hause nicht an. Im Laden stand eine magere Verkäuferin, die ihr sagte, dass der alte Mann sehr viel Zeit auf dem Friedhof verbrachte.

      Dort sah Antje ihren Vater dann. Ein gramgebeugter Mann, dem das Leben nicht mehr wichtig war. Antje hatte ihn nicht so klein in Erinnerung.

      Im Alter wird der Mensch kleiner, dachte sie, und sie hatte Mitleid mit dem weißhaarigen Mann, der ihr fremd geworden war. Mit tränenerstickter Stimme sprach sie ihn an.

      »Vater.«

      Er drehte sich langsam um. »Antje.«

      Sie stürzte ihm in die Arme, und dann weinten sie beide.

      Antje Büchner blieb vier Tage in Hamburg, und sie kamen einander wieder näher, aber noch nicht so nahe, dass Antje über ihre Schwangerschaft sprechen mochte.

      Sie bot ihrem Vater an, zu ihr nach Bergesfelden zu ziehen, doch er sagte, einen alten Baum solle man nicht mehr verpflanzen, und außerdem wolle er sich nicht so weit von Mutter entfernen.

      Als Antje allein nach Bergesfelden zurückfuhr, war sie mit ihrem Vater ausgesöhnt. Er hatte endlich eingesehen, dass sie recht daran getan hatte, ihren eigenen Weg zu gehen.

      Sie fühlte sich unendlich erleichtert. Von nun an wollten sie sich regelmäßig schreiben und ab und zu miteinander telefonieren. Im Frühling wollte die junge Frau eine Woche nach Hamburg kommen, und im Sommer sollte ihr Vater zwei, drei Wochen bei ihr in Bergesfelden wohnen.

      Sie hatte endlich wieder einen Vater. Dass Mutter tot war, stimmte sie zwar traurig, aber sie war froh, dass sie nicht beide Eltern verloren hatte.

      Ganz kurz hatte Vater auch über Mutters schlimme Krankheit gesprochen, die sie unbarmherzig aus dem Leben gerissen hatte. Auch den Namen der Krankheit hatte er erwähnt: Neurofibromatose.

      Antje Büchner hatte noch nie von dieser Krankheit gehört. Da sie merkte, dass der Vater sich nicht weiter darüber äußern wollte, beschloss sie zu Hause in den Nachschlagewerken zu blättern, und sollte das nicht den gewünschten Erfolg bringen, würde sie mit Dr. Anders oder Dr. Hansen darüber sprechen.

      Die beiden waren sicherlich in der Lage, ihr eine erschöpfende Auskunft zu geben.

      Sie fand, was sie suchte...

      Zitternd las sie von Bindegewebsgeschwülsten, die von den Nervenscheiden ausgingen ... Pigmentnävi... Multiple Skelettsymptome СКАЧАТЬ