Sommer Roman-Paket Unterhaltungsromane und Erzählungen: In Paris und andernorts. Sandy Palmer
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СКАЧАТЬ nicht?«, fragte er erstaunt.

      »Ich muss immerzu an dieses unglückliche Ding denken. Wenn Gideon Arendt wüsste, dass Antje Büchner von ihm schwanger ist, würde er vielleicht zu ihr zurückkehren«, gab Katja zur Antwort.

      »Warum sagt sie es ihm nicht?«, fragte Robert.

      »Ihr Stolz lässt es nicht zu. Sie möchte nicht, dass er nur wegen des Kindes zu ihr zurückkehrt.«

      »Aber wiederhaben möchte sie ihn schon«, sagte der Chefarzt nachdenklich.

      »Vielleicht könnte man Kitty Kolbert veranlassen, sich von Gideon Arendt zu trennen«, überlegte Katja.

      »Du hast doch nicht etwa vor, Schicksal zu spielen. Das ist eine sehr undankbare Aufgabe, Liebling. Wir sind Ärzte, keine Friedensstifter oder Heiratsvermittler«, meinte ihr Mann.

      »Wir haben es uns zum Lebensinhalt gemacht, zu helfen«, erwiderte die Ärztin.

      »Mit medizinischen Mitteln«, sagte Robert. »Was dir vorschwebt, fällt nicht in unseren Zuständigkeitsbereich.«

      »Wieso nicht? Ich möchte meine Hilfsbereitschaft nicht eingegrenzt wissen. Ich kümmere mich um keine Zuständigkeitsbereiche. Wenn ich sehe, daß ich einem Menschen helfen kann, tue ich es, ohne mir lange zu überlegen, ob ich dafür zuständig bin oder nicht.«

      »Wenn du versuchst, Gideon Arendt mit Antje Büchner wieder zusammenzubringen, musst du dafür sorgen, dass sich Kitty Kolbert von Arendt trennt«, entgegnete Robert Anders.

      »Die Kolbert kann doch an jedem Finger zehn Männer haben«, sagte Katja. »Muss es ausgerechnet der sein, von dem Antje Büchner ein Kind bekommt?«

      »Vergiss die Liebe nicht, mein Kind. Wenn die Künstlerin sich in Gideon Arendt verliebt hat, kämpfst du auf verlorenem Posten, denn die Liebe lässt der Vernunft keinen Platz, sich zu entfalten. Liebe, das kann Unvernunft zur höchsten Potenz sein«, erwiderte Robert.

      »Sag mal, auf wessen Seite stehst du eigentlich?«, fragte die Internistin.

      »Auf deiner, und ich möchte nicht, dass du in Schwierigkeiten gerätst«, gab der Mann zur Antwort.

      »Als Frau und Mutter plädiere ich dafür, dass Antje Büchners Kind nicht ohne Vater aufwachsen muss«, sagte Katja.

      »Dieser Idealfall lässt sich nicht erzwingen, aber wenn du von deiner Idee, Schicksal zu spielen, nicht abzubringen bist, mache ich dir folgenden Vorschlag: »Ich werde in den nächsten Tagen ein Gespräch mit Kitty Kolbert führen. Einverstanden?«

      »Ich weiß nicht so recht. Vielleicht ist sie eine Männer verschlingende Schlange.«

      »Keine Sorge«, sagte Robert. »Mich kriegt sie nicht runter.«

      17

      Jutta Sibelius wusch sich die Haare, als es an der Tür läutete. »Ausgerechnet jetzt«, sagte sie ärgerlich und schlang einen Handtuchturban um ihren Kopf.

      »Guten Abend«, sagte Erich Gloger freundlich, als sie öffnete. »Komme ich ungelegen?«

      Jutta hätte beinahe >ja< gesagt, aber das hätte nicht ganz der Wahrheit entsprochen. Jeder andere Mann wäre ungelegen gekommen, nur er nicht.

      Die junge Frau freute sich, ihn zu sehen.

      »Warum haben Sie nicht angerufen?«, fragte sie verlegen. »Wie ich aussehe ...«

      »Das macht doch nichts. Mich stört das nicht«, unterbrach er sie.

      »Aber mich. Eine Frau möchte immer hübsch zurechtgemacht sein«, erwiderte die Bankangestellte.

      Er grinste. »Ich habe Sie überrumpelt, und nun sehe ich, wie Sie wirklich aussehen. Warum schminken Sie sich eigentlich? Sie hätten das doch gar nicht nötig. Was perfekt ist, kann man nicht noch perfekter machen. Es gibt nur hundert Prozent, und die sind erreicht.«

      »Sind Sie mir böse, wenn ich Ihnen sage, dass Sie von diesen Dingen nichts verstehen?«, fragte Jutta schmunzelnd.

      »Oh, ich glaube, Sie können mir sagen, was Sie wollen. Ich werde Ihnen niemals böse sein. Soll ich gehen und in einer Stunde wiederkommen?«, wollte der junge Mann wissen.

      »Wenn Sie schon mal hier sind, dürfen Sie auch eintreten«, erwiderte Jutta. »Aber ich muss Sie um etwas Geduld bitten.«

      Gloger wollte eintreten, zuckte dann aber zurück, als hätte er im Haus einen bissigen Hund entdeckt.

      »Ach ja, beinahe hätte ich vergessen, Ihnen zu sagen, weshalb ich hier bin. Ich habe Ihnen etwas mitgebracht.«

      Er trat zur Seite und schob ein funkelnagelneues Damenfahrrad vor die Haustür. Es war schöner und bestimmt auch teurer als das, welches er kaputt gefahren hatte.

      An der Lenkstange hing ein selbstgebasteltes Fähnchen mit kunstvoll gemalten Buchstaben, die das Wort ENTSCHULDIGUNG ergaben.

      »Sie wissen, dass ich Ihnen bereits verziehen habe«, sagte Jutta lächelnd.

      »Bleiben Sie nicht zu lange in der offenen Tür stehen, sonst erkälten Sie sich. Ich stelle das Rad neben das Wrack. Ist Ihnen das recht?«

      Jutta nickte, und Erich Gloger schob das Fahrrad weiter. Wenig später trat er ein. Er sagte, er hätte sie gern zum Essen eingeladen.

      »Einverstanden«, sagte Jutta. »Ich beeile mich.«

      »Wie ist es mit der Prüfung gelaufen?«, rief ihr Erich Gloger nach.

      »Ich habe bestanden«, antwortete die junge Frau.

      »Gratuliere. Dann ist es jetzt also nicht mehr nötig, dass ich Ihnen die Daumen halte«, meinte der Krankenpfleger.

      »Nein«, erwiderte Jutta Sibelius lachend. »Die können Sie loslassen» Setzen Sie sich. Wenn Sie etwas trinken wollen, bedienen Sie sich. Sie wissen ja, wo sich die Bar befindet.«

      Jutta rubbelte ihr Haar und fönte es. Noch nie war sie dabei so ungeduldig gewesen. Dennoch dauerte es eine halbe Stunde, bis sie ausgehfertig war.

      Zwanzig Minuten später saß sie mit Erich Gloger in einem Nobelrestaurant. Sie sprach von getrennter Rechnung, doch er wehrte ab und sagte, es sei ihm ein Vergnügen, sie einladen zu dürfen.

      »Nun werden Sie sich Ihren Traum vom Kleinwagen wohl bald СКАЧАТЬ