Krimi Sammelband 4005: Frohes Mörderfest - 4 Thriller in einem Band. Alfred Bekker
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Название: Krimi Sammelband 4005: Frohes Mörderfest - 4 Thriller in einem Band

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783745210514

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      „Sagen Sie ihm, dass Elisa Colditz tot ist!“, wies sie ihn an. „Dann wird er mich empfangen.“

      Der Mann stieß einen Seufzer aus, der wie das wütende Zischen einer Schlange klang, und verschwand dann gemessenen Schrittes durch eine Seitentür. Katharina ließ sich in einen Sessel fallen. Nachdem sie etwa zehn Minuten gewartet hatte, öffnete sich die Tür wieder und zwei andere Männer, die sie noch nie gesehen hatte, kamen langsam auf sie zu. Sie waren athletisch gebaut und bewegten sich mit der gelassenen Selbstsicherheit großer Raubtiere vorwärts. Als sie vor Katharina angekommen waren, richteten sie ihre kalten, entschlossenen Augen auf die Detektivin.

      „Herr Stollberg will von der ganzen Geschichte nichts mehr hören“, sagte einer der beiden Leibwächter. Er schielte leicht, und sein ganzes Gesicht war mit Sommersprossen übersät.

      „Da bin ich nicht so sicher“, erwiderte Katharina mit gesenkter Stimme. „Elisa Colditz ist von jemandem umgebracht worden, der nicht über ihr Privatleben informiert war. Folglich kann es nicht Teodor Gröne gewesen sein, der in ihrer in Nachbarschaft wohnt. Auch die Wuttkes scheiden aus. Sie zählten zu ihren besten Freunden. Bleibt also nur Helmut Bente. Aber er wird ständig von der Polizei beschattet. Es gibt also nur noch einen Täter. Ihren Chef.“

      Die beiden Männer wussten offenbar überhaupt nicht, worüber Katharina sprach. Der dümmliche Ausdruck, der auf ihren Gesichtern lag, bewies eindeutig, dass Intelligenz nicht gerade zu ihren Stärken gehörte.

      „Herr Stollberg will ...“

      „... von der Geschichte nichts mehr hören. Ich weiß. Aber ich möchte ihn sehen, verstanden! Los, holen Sie ihn!“

      Statt einer Antwort stürzten sich die beiden Männer auf sie. Katharina wich mit einer blitzschnellen Bewegung aus und stieß den Kerl, der ihr am nächsten stand, zurück. Er taumelte rückwärts zwischen einen Stuhl und einen kleinen Tisch. Sein Sturz endete an einer riesigen Tonvase, die unter dem Gewicht seines Körpers in tausend Stücke zersprang. Katharina wandte sich dem zweiten Gegner zu. Er wollte sich gerade auf sie stürzen, als hinter ihn eine Stimme ertönte.

      „Aufhören!“

      Langsam und würdig schritt Stollberg die rechte Treppe herab. Er trug einen blauen Morgenmantel.

      „Sie haben wirklich Mut“, bemerkte er gelassen.

      Katharina lächelte.

      „Es war auch ein bisschen Glück dabei. Warum haben Sie mir diese beiden Gorillas geschickt. Ich arbeite doch für Sie.“

      „Ich wollte nicht gestört werden. Wegen der Vase brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Sie ist versichert. Los, raus, ihr beiden!“ Mit harter Stimme gab Stollberg seinen Befehl. Die beiden Männer verließen den Raum. Stollberg bat Katharina in einem Sessel Platz zu nehmen, während er sich ihr gegenüber auf einen Stuhl setzte.

      „Sie müssen verstehen, dass ich nicht jeden Menschen empfangen kann“, sagte er. „Ich muss mich ständig vor Bettlern und ähnlichen Leuten schützen. Deshalb habe ich auch die beiden Leibwächter angestellt. Da Sie meinen Diener etwas verwirrt hatten, habe ich die beiden Männer hinuntergeschickt, um Ihnen sagen zu lassen, dass ich heute Morgen nicht gestört zu werden wünsche. Ich habe natürlich nicht im Traum daran gedacht, dass sich die Dinge so entwickeln würden.“

      Katharina wischte seine Entschuldigung mit einer Handbewegung beiseite und lehnte sich bequem im Sessel zurück.

      „Schwamm drüber. Sie werden sich wohl denken können, dass ich Sie niemals hier gestört hätte, wenn es nicht wichtig wäre.“

      „Sie sprechen davon, dass Elisa tot ist? Traurig, aber noch lange kein Grund, um ...“

      „Wenn es nur das wäre.“

      Stollberg schien überrascht und neugierig.

      „Ja, aber was ...“

      „Sie sollten nicht versuchen, mich für dumm zu verkaufen.“

      „Ich versichere Ihnen ...“

      „Bemühen Sie sich nicht! Ich weiß, dass Sie ein Verhältnis mit Elisa Colditz hatten. An Heiligabend hat sie aus Versehen Ihren Namen genannt.“

      „Na und? Muss ich deswegen gleich ein Mörder sein?“, gab er in eisigem Ton zurück.

      „Nein, das nicht. Aber da ist noch etwas anderes.“

      „Was denn?“

      „Für mich ist es unbegreiflich, wie der berühmte Bericht, der bei Zerban gefunden wurde, so schnell getippt werden konnte. Wenn man bedenkt, dass eine erfahrene Stenotypistin etwa zwei Stunden brauchen würde, dann sieht es so aus, als ob nur Dietrich Colditz der Verräter gewesen sein kann. Er allein hatte die nötige Zeit zur Verfügung.“

      „Das ist logisch“, erwiderte Stollberg.

      Katharina musste plötzlich lachen.

      „Begreifen Sie denn nicht? Wenn man Ihr Verhältnis mit Elisa entdeckt, wird man sofort auf den Gedanken kommen, dass Sie ihrem Mann den Mord anhängen wollten.“

      Stollberg warf ihr einen strengen Blick zu.

      „Sie überschreiten Ihre Grenzen, Frau Ledermacher.“

      „So? Finden Sie? Denken Sie doch ein wenig über den Bericht nach! Er ist der Schlüssel zu der ganzen Angelegenheit. Wenn er nicht vorhanden wäre, könnte Colditz sich noch ungeschoren aus der Affäre ziehen. Begreifen Sie denn nicht, dass der Text möglicherweise vorher getippt wurde? Dass man ihn vielleicht mit Absicht mit Fehlern versehen hat? Wenn das zutrifft, dann sind Sie der einzige Mensch, der das getan haben könnte.“

      Stollberg sprang verblüfft auf. Auf seiner Stirn bildeten sich kleine Schweißperlen.

      „Daran ... daran habe ich überhaupt nicht gedacht“, stammelte er.

      „Dann beschäftigen Sie sich mal eingehend damit. Sie sehen doch, wie einfach es für den Mörder war, Zerban zu töten und Dietrich Colditz in die Falle zu locken. Und allem Anschein nach waren Sie der Einzige, der davon einen Vorteil hatte.“

      „Aber Dietrich war im Gefängnis, als Elisa ermordet wurde. Das müsste doch ausreichen, um ihn zu entlasten.“

      „In den Augen der Polizei genügt das keineswegs. Sie könnten ja einen Komplizen haben.“

      „Ich hätte Zerban gar nicht umbringen können. Sie selbst waren doch vor einundzwanzig Uhr dreißig mit mir zusammen.“

      „Sie schon, aber was ist mit Ihrem Komplizen? Begreifen Sie es denn nicht? Damit wäre zum ersten Mal in diesem Fall ein echtes Motiv aufgetaucht.“

      Stollberg zog seinen Morgenmantel enger um sich. Er schien plötzlich zu frösteln.

      „Was soll ich nach Ihrer Ansicht nun unternehmen?“

      „Sagen Sie mir die Wahrheit!“

      Er senkte den Blick.

      „Das ist schwierig ...“

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