Название: Alfred Bekker Krimi Trio #1
Автор: Alfred Bekker
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745212495
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"Und wir haben jetzt die undankbare Aufgabe, herauszufinden, warum ein Kaufhausamokläufer und seine Schwester durch Projektile aus derselben Waffe getötet wurden."
"Dieser Ron Dexter hat eine bunte Vergangenheit", meinte Cromer. "Ich habe mir die Daten angesehen, die über NYSIS abrufbar sind. Vom hochdekorierten Kriegshelden zur gescheiterten Existenz..."
"Manchmal ist das nur ein kleiner Schritt", sagte Milo.
"So wie ich das sehe, war Dexter in den letzten Jahren ein Kleinkrimineller, mehr nicht. Vielleicht psychisch krank. Aber seine Schwester war eine graue Maus. Da gibt es nicht den geringsten Zusammenhang mit irgendwelchen halbseidenen Sachen."
"Vielleicht wissen wir einfach noch zu wenig über die Lady...", murmelte ich und ließ dabei den Blick durch das Apartment schweifen. Dort, wo die Tote am Vortag aufgefunden worden war, befanden sich weiße Markierungen mit Kreide. Überall waren Blutflecken zu sehen. Eine zersprungene Kaffeetasse lag auf dem Boden.
"Wann ist Susan Dexter gestorben?", fragte Milo.
"Gestern Nachmittag", gab Simon Cromer Auskunft. "Natürlich müssen wir da noch den Bericht der Gerichtsmedizin abwarten. Am Abend war Miss Dexter mit einem gewissen Allan Montgomery zu einem Theaterbesuch verabredet. Montgomery ist Angestellter einer Bank in Midtown Manhattan."
"Mit diesem Montgomery würde ich gerne sprechen."
"Die Adresse schreibe ich Ihnen auf. Jedenfalls haben Montgomery und Miss Dexter gegen 16.30 miteinander telefoniert. Als Montgomery sie dann gegen 19.30 abholen wollte, machte niemand auf. Er schöpfte Verdacht, drang in die Wohnung ein und fand seine Freundin. Susan Dexter starb also zwischen 16.30 und 19.30."
"Wie gelangte Montgomery in die Wohnung?", hakte ich nach.
"Er hatte einen Schlüssel. Die beiden hatten übrigens vor, in zwei Monaten zu heiraten."
"Wir sind hier soweit fertig", erklärte eine der beiden SRD-Kräfte. Eine attraktive Dreißigjährige, die selbst in dem weißen Einweg-Overall, den sie bei der Arbeit trug, noch sexy aussah.
Cromer wandte sich ihr zu und fragte: "Hat sich noch etwas Neues ergeben?"
Die SRD-Kollegin nickte und deutete auf die Couch. "Der Killer saß auf der Couch. Aber es befand sich höchstwahrscheinlich noch ein zweiter Mann im Raum." Sie deutete auf eine bestimmte Stelle auf dem Teppichboden, die ebenfalls markiert war. "Der zweite Mann hat im weichen Teppichboden einen Abdruck seines Schuhabsatzes hinterlassen. Er scheint vor kurzem durch eine Öllache oder etwas Ähnlichem gelaufen zu sein."
"Könnte es sich um Montgomerys Abdruck handeln?", fragte ich.
Die SRD-Kollegin zuckte die Achseln. "Sofern er mindestens Schuhgröße 45 hat, ja."
"Solche Riesenfüße dürften uns wohl gleich ins Auge fallen, wenn wir in besuchen", raunte Milo.
Die schöne SRD-Kollegin wandte sich zur Tür. Dort angekommen blieb sie noch einmal stehen, drehte sich herum. "Noch was... Der zweite Mann hat vermutlich Kaffeeflecken an der Kleidung."
Ich hob die Augenbrauen.
"Woher wollen Sie wissen, dass es ein Mann war?"
Sie zuckte die Achseln. "Ich gebe es zu: Es könnte auch eine Frau mit Schuhgröße 45 aufwärts gewesen sein, aber die sind selten, oder?"
10
"Es muss hier gleich sein", sagte der Mann, der sich "Smith" genannt hatte. Er saß am Steuer eines weißen Toyotas.
"Romero" hatte eine Karte auf dem Schoß.
Sein Gesicht wirkte angestrengt.
Smith lenkte den Toyota die schmale Straße entlang, die sich etwa eine Stunde vom Big Apple parallel zur Connecticut-Küste verlief.
Schließlich erreichten sie den Parkplatz, der als Treffpunkt fungieren sollte.
Eine dunkle Limousine mit Überlänge parkte dort.
Zwei Männer in schwarzen Anzügen patrouillierten auf und ab. Sie waren mit MPis ausgerüstet.
"Unser Freund One-Eye ist schon da!", stellte Romero fest.
"Gefällt mir nicht", knurrte Smith.
"Wieso?"
"Ich bin gerne der Erste am Treffpunkt. Aus Prinzip. Dann kann man besser die Lage checken und man fühlt sich einfach sicherer."
Romero grinste, überprüfte kurz noch die Ladung seiner Pistole und die Justierung des Laserpointer. Er lud sie durch. Anschließend verbarg er die Waffe wieder unter der Jacke.
"Eine Automatik wäre praktischer", meinte Smith.
"Aber keine ist so leise wie dieses Eisen", gab Romero zur Antwort.
Er sah auf die Uhr. Smith lenkte den Toyota auf den Parkplatz, hielt etwa zwanzig Meter von der Limousine entfernt. Romero stieg zuerst aus, dann Smith. Die beiden Bodyguards richteten ihre MPis auf die beiden.
"So etwas nenne ich einen warmherzigen Empfang!", knurrte Romero.
Smith ließ den Blick schweifen. Nebel hing über dem Long Island Sound. Es war kühl.
"Ich werde allein mit One-Eye sprechen", sagte Smith. "Du bleibst hier und erschießt diese Bastarde, sollte mir jemand ein Haar krümmen."
"Mit Vergnügen!"
Smith griff unter sein Jackett, zog eine Pistole hervor und gab sie Romero. "Bewahre sie gut für mich auf!"
"Worauf du einen lassen kannst."
Smith ging auf die beiden Bodyguards zu, hob leicht die Hände dabei. Einer der beiden durchsuchte ihn kurz nach Waffen. Dann führte er ihn an die Limousine heran, während der andere Bodyguard Romero im Auge hielt.
Smith blickte in Richtung der Limousine.
Eine der getönten Seitenscheiben wurde herabgelassen.
Ein vollkommen haarloses Gesicht war zu sehen. Eine Filzklappe bedeckte das rechte Auge. Smith schätzte diesen Mann auf etwa fünfzig Jahre. One-Eye war sein Nickname. Wer der Kahlkopf wirklich war, wussten sie nicht.
"Wir haben Dexter zur Strecke gebracht", sagte Smith. "Jetzt sind Sie an der Reihe, Ihren Teil der СКАЧАТЬ