Название: Killer im August: 11 Thriller
Автор: A. F. Morland
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745213188
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"... und Parisi hat es noch übler erwischt", vollendete Milo.
Wir gingen ans Tor. Einer der Gorillas ließ seinen Hund los und nahm ihm auch den Maulkorb ab. Das Tier sprang gegen das Gitter und fletschte die Zähne. Drohend knurrte uns der Hund an.
Ich hielt meinen Ausweis hoch.
"FBI! Wir möchten zu Mrs. Parisi! Machen Sie das Tor auf!"
Die Wächter sahen sich unschlüssig an.
Einer kam zu uns heran, die Maschinenpistole im Anschlag.
"Zeigen Sie mal!", knurrte er zwischen den makellos weiß blitzenden Zähnen hindurch, streckte die Hand durch das Gitter und nahm den Ausweis an sich. Er betrachtete ihn eingehend.
Dann machte er einem seiner Kollegen ein Zeichen und gab mir den Ausweis zurück.
"Scheint echt zu sein", meinte er.
"Worauf Sie sich verlassen können!"
Er grinste schief.
Sein Kollege griff zum Walkie-Talkie.
Eine Minute später wurde uns das Tor geöffnet.
8
Wir parkten unsere Wagen auf einem großzügig angelegten Parkplatz vor der Villa. Einige Limousinen standen dort, auch ein roter Sportflitzer.
Einer der finster dreinblickenden Leibwächter führte uns auf eine traumhafte Terrasse mit Blick aufs Meer.
Glasscheiben fingen den Wind ab.
In einem bequemen Sessel saß eine schlanke Mitfünfzigerin mit rotgefärbten Haaren. Sie musterte uns durch eine Sonnenbrille. Ein Butler brachte ihr gerade einen Drink.
"Mrs. Parisi?", fragte ich.
"Ja?"
Ich hielt ihr den Ausweis hin. "Special Agent Jesse Trevellian, FBI", stellte ich mich vor.
Ein kühles Lächeln glitt über die vollen Lippen von Mrs. Parisi. Sie nahm die Sonnenbrille ab. Sie hatte braune Augen.
Kein Mensch wusste, wie groß die Rolle war, die Mrs. Parisi in den Geschäften ihres Mannes gespielt hatte. Es hielten sich hartnäckige Gerüchte, dass sie in den letzten Jahren die Fäden aus dem Hintergrund heraus gezogen hatte. Nach außen hin trat sie jedoch immer nur als fürsorgliche Mutter ihrer Kinder auf, die die meiste Zeit des Jahres in guten europäischen Internaten verbrachten.
Mrs. Parisi erhob sich.
Sie sah mich abschätzig an.
"Was wollen Sie?", fragte sie. "Ich nehme an, Sie sind hier, um meinem Mann auch noch nach dem Tod etwas am Zeug zu flicken."
"Sie irren sich", sagte ich.
"Ich kenne Ihresgleichen..." Ihre Stimme drückte tiefe Verachtung aus. Sie sah an mir vorbei. Direkt auf Leslie.
"Wie die Geier sind Sie..."
"Sind Sie nicht daran interessiert, dass die Mörder Ihres Mannes bestraft werden?", fragte ich.
Sie lachte auf.
"Ach, sagen Sie bloß, dass Sie das interessiert!"
"Mrs. Parisi, wir müssen Ihnen ein paar Fragen stellen..."
"Bitte!"
"Wann haben Sie Ihren Mann zum letzten Mal gesehen?"
"Das ist schon länger her."
"Wie lange?"
"Wochen. John mangelte es leider in den letzte Jahren am nötigen Familiensinn..."
"Er wohnte in Manhattan."
"...und machte sich mit Frauen lächerlich, die halb so alt sind wie er. Darauf wollen Sie doch hinaus, oder?"
"Nun..."
Sie deutete auf den Butler und die sie umgebenden Leibwächter. "Diese Leute hier werden mir jederzeit jedes Alibi geben, Mister Trevellian... Im Übrigen darf ich Ihnen versichern, dass ich keine Sizilianerin bin, die vor Eifersucht mit Tellern wirft... Die Beziehung zwischen John und mir war in letzter Zeit eher geschäftlich. Aber wir respektierten uns. Und das ist doch auch etwas."
Jetzt meldete sich Robert Leslie zu Wort.
"Sagen Ihnen die Namen Eric Lawton und Harry McCarthy etwas, Mrs. Parisi?"
"Wer soll das sein?"
"Die Leibwächter Ihres Mannes."
"Tut mir leid, es arbeiten so viele Leute für meinen Mann..."
"Wir suchen nicht nur die beiden Leibwächter, sondern auch die Limousine Ihres Mannes... Sie kannten Ihn besser als wir. Können Sie uns da nicht irgendwie weiterhelfen?"
Ein kaltes Lächeln glitt über Mrs. Parisis feingeschnittenes Gesicht. Sie wandte sich an Leslie.
"Ich bin überzeugt davon, dass insbesondere Sie meinen Mann mindestens so gut kannten wie ich!"
Ein schnarrendes Motorengeräusch fiel mir auf. Es klang wie von einem Motorflugzeug, nur etwas schriller. Instinktiv suchten meine Augen den hellblauen Himmel ab. Ich konnte aber zunächst nichts sehen.
Milo sagte indessen: "Wir möchten gerne die persönlichen Sachen Ihres Mannes untersuchen..."
"Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?"
"Wir gehen von Ihrer Kooperationsbereitschaft aus, Mrs. Parisi", erwiderte Milo. "Falls diese nicht vorhanden sein sollte, machen wir uns natürlich unsere Gedanke. Sie kämen dann in ein seltsames Licht..."
"Und Sie würden annehmen, dass Gefahr im Verzug ist und auf einen Durchsuchungsbefehl pfeifen?"
"Wir würden ihn nachreichen, nicht darauf pfeifen", korrigierte Milo. "So sind die Gesetze, Mrs. Parisi!"
Ich hörte kaum noch auf das Gespräch.
Das Motorengeräusch wurde lauter. Ein dunkler Punkt erschien СКАЧАТЬ