Sechs Krimis: Ferienkiller. Alfred Bekker
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Название: Sechs Krimis: Ferienkiller

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Ужасы и Мистика

Серия:

isbn: 9783745200416

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СКАЧАТЬ Jürgen. „In dem Fall müssten Sie allerdings etwas zugeben, was wir schon lange wissen, nur nicht beweisen können: dass Sie nämlich als Captain in der Organisation Abdullah Al-Khalili fungieren.“

      „Niemand kann mich zwingen, etwas zu sagen, womit ich mich selbst belaste, oder?“

      „Nein, natürlich nicht.“

      „Na also!“

      „Vielleicht hätten Sie einen Anwalt mitbringen sollen, Herr Azizi.“

      „Es ist mir wirklich verdammt ernst. Ich würde nicht zu Ihnen kommen, wenn mir das Wasser nicht bis zum Hals stünde und...“

      Er brach ab.

      „Und was?“, hakte Jürgen nach.

      „Ich will aussteigen. Ich habe vor drei Jahren geheiratet, meine Frau erwartet ihr zweites Kind und mir ist klar, dass es so nicht weiter geht.“

      Jürgen verzog das Gesicht. Er beugte sich etwas vor und sprach in gedämpftem Tonfall weiter. „Aber Ihr Vermögen, dass Sie im Drogenhandel und mit Geldwäsche erwirtschaftet haben, dass wollen Sie behalten, sehe ich das richtig?“

      Yussuf Azizi nickte.

      „Ich will Sicherheit für mich und meine Familie. Eine neue Identität und so weiter. Und wie Sie schon sagten: Beweisen können Sie MIR gar nichts.“

      „Das wird nur was, wenn wir dafür etwas geliefert bekommen.“

      „Schon klar.“

      „Und was könnte das in Ihrem Fall sein?“, fragte Jürgen. „Sie werden uns schon einiges bieten müssen, sonst wird das wohl nichts.“

      Yussuf Azizi zögerte, ehe er nach kurzer Pause schließlich weitersprach. „Sie sind doch an dem Fall Jimmy Talabani dran, oder?“

      „Ja.“

      „Ich kann Ihnen einiges zu Jimmys Geschäften sagen.“

      „Talabani ist tot“, unterbrach Jürgen ihn. „Wir sind an den aktiven Bandenbossen interessiert. Sie wollen wir hinter Gitter bringen. Talabani steht schon vor seinem Richter, aber an Leute wie Abdullah Al-Khalili kommt niemand heran.“

      „Ich will Ihnen ja helfen, Kommissar Caravaggio.“

      „Da bin ich aber gespannt. Bis jetzt habe ich nämlich den Eindruck, dass da nicht viel mehr als heiße Luft kommt!“

      „Da irren Sie sich!“

      „Beweisen Sie es.“

      Eine weitere Pause entstand.

      Yussuf Azizi atmete so heftig, dass man es über die Kragenmikros von Jürgen und Olli sogar in unseren Ohrhörern vernehmen konnte.

      „Talabani betrieb als Strohmann eine Import-Export-Firma, die dazu diente, Drogen aus Mittelasien zu importieren. Vor allem Heroin aus Afghanistan, Kirgisien, Usbekistan. Zum Beispiel hat er eine Schiffsladung mit Karussells und Riesenrädern eingeführt.“

      „Das Zeug, das man jetzt im Fun Park sehen kann!“

      „Ja. Das hohle Gestänge war mit Heroin vollgestopft. Mehrere Tonnen sind mit dieser Ladung importiert worden. Beim Zoll hatte Jimmy seine Leute, die er schmieren konnte.“

      „So ähnlich haben wir uns das schon gedacht, nur konnten wir das Jimmy Talabani zu Lebzeiten nie beweisen.“

      „Ich soll jetzt Jimmys Geschäfte übernehmen“, erklärte Azizi in einem Tonfall, der eine gewisse Selbstverständlichkeit signalisierte.

      „Glückwunsch für Sie. Abdullah Al-Khalili scheint Ihnen zu vertrauen.“

      „Abdullah Al-Khalili steht mit dem Rücken zur Wand, weil die Balkan-Leute zum Angriff blasen und uns vom Markt fegen wollen. Da ihr Stoff zu teuer war, haben sie es mit marktwirtschaftlichen Mitteln nicht geschafft, jetzt schicken sie ihre Killer aus. Kein Mensch versteht, weshalb Al-Khalili nicht schon längst massiv zurückgeschlagen hat. Aber der Mann, der sich selbst gerne als den Duce von Kreuzberg sieht, ist alt geworden. Vielleicht zu alt.“

      „Handelt es sich bei dieser Firma um die KLM GmbH?“, fragte Jürgen.

      Azizi schien erstaunt zu sein. Er hatte offenbar nicht damit gerechnet, dass darüber bei uns schon etwas bekannt war. Sein Atem klang schwer.

      „Alle Achtung“, stieß er hervor. „Sie sind gut informiert. Und wie ich annehme, werden Sie diese Firma jetzt genauestes beobachten und versuchen, die nächste verdächtige Lieferung auffliegen lassen. Aber Sie täuschen sich. Für eine weitere Großlieferung würde niemals wieder die KLM GmbH benutzt werden.“

      „Sondern?“

      „Eine andere Firma. Jimmy hatte sie bereits durch einen Strohmann übernommen. Es ist alles bereit. Und ich bin der Mann, der Ihnen erstens genau sagen könnte, wann und wo es so weit ist und zweitens Ihnen auch dabei helfen könnte, eine Verbindung zu Al-Khalili zu ziehen. Nach Jimmys Tod bin ich nämlich diese Verbindung. Was ist? Kommen wir ins Geschäft?“

      „Wie heißt die Firma?“, fragte Jürgen.

      „So läuft das nicht. Sie wollen die Ware vor der Bezahlung, Caravaggio!“

      „Für Sie immer noch Kommissar Caravaggio! So viel Zeit muss sein!“

      „Ein Kanake, der andere Kanaken jagt. Wenn ich nicht in einer derart beschissenen Lage stecken würde, würde ich vor Ihnen ausspucken!“

      „Übertreiben Sie mal nicht. Wenn Sie wollen, dass ich bei meinem Chef und beim zuständigen Staatsanwalt ein gutes Wort für Sie einlege, sollten Sie mir etwas bieten. Der Name dieser Firma wäre ein Anfang – dann hätte ich es leichter darzulegen, wie wichtig sie für uns sind.“

      „Okay... aber Gnade Ihnen Allah, wenn Sie mich hereinlegen.“

      „Auf mich können Sie sich verlassen. Ich hoffe, dass gilt umgekehrt auch.“

      „Geben Sie mir die Hand drauf, Kommissar Caravaggio!“

      „Bitte!“

      „Der Name der Firma lautet Morgner & Jennings. Adresse finden Sie im Telefonbuch. Geschäftsführer ist ein gewisser Jason Finsch, aber der macht nur das, was ich sage. Er ist noch nicht mal im vollen Umfang über die Art der Geschäfte informiert, die über seine Firma abgewickelt werden.“

      „Wir werden Ihre Angaben überprüfen, Herr Azizi.“

      „Und wie lange wird das dauern?“

      „Das geht schnell. Ein, zwei Tage. Bis dahin haben wir auch eine definitive Entscheidung, was Ihren Wunsch nach einer neuen Identität für Sie und Ihre Familie angeht.“

      „Okay.“

      „Dann werden Sie uns nur noch Al-Khalili liefern müssen.“

      „Das werde ich, Kommissar Caravaggio.“

      „Hier ist meine СКАЧАТЬ