Название: Sammelband 6 Krimis: Die Konkurrenten und andere Krimis für Strand und Ferien
Автор: Walter G. Pfaus
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745203431
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„Um wen es sich auch immer handeln mag, er hatte hervorragende Kontakte. Die Akten beim Geheimdienst sind unter Verschluss, verschwunden oder nicht zugänglich. Ich bin überzeugt davon, dass Bykov ihn weiß, denn ich habe herausgefunden, dass er eine Zeitlang sein Führungsoffizier gewesen sein muss...“
„Sie sprechen über Bykov, als würde er noch leben!“, stellte ich fest.
Marenkov sah mich überrascht an und grinste. „Zweckoptimismus. Da ist wohl der Wunsch Vater des Gedankens. Und schließlich gibt es ja auch noch keinen Beweis dafür, dass das Blut in der Galerie von ihm stammt, oder?“
„So ist es“, nickte ich. „Meinen Sie, dass dieser Templeton bereits hoch genug in der Hierarchie steht, um direkten Kontakt zum Impressario zu haben?“
Marenkov zuckte mit den Schultern.
„Vielleicht ist Templeton ja der ‚Impressario’!“
Milos Handy klingelte.
Er nahm das Gespräch entgegen und sagte zweimal kurz hintereinander: „Ja!“
Anschließend wandte er sich an uns. „Unser Kollege Milton Dennister wurde tot in seinem Hotel gefunden. Wir sollen zum Tatort kommen.“
22
Als wir das Hotel ‚Supreme’ im East Village aufsuchten, war die Zufahrtsstraße bereits durch eine Handvoll Einsatzfahrzeugen blockiert. City Police, Gerichtsmedizin und Scientific Research Division waren bereits da.
Wir mussten den Sportwagen in einer Seitenstraße in der Nähe abstellen. Marenkov war uns mit seinem Toyota gefolgt. Zusammen mit dem russischen Kollegen gingen wir zum Eingang des ‚Supreme’.
Ein uniformierter Officer hielt uns an.
„Milo Tucker, FBI!“, sagte mein Kollege und hielt ihm die ID-Card entgegen. „Wer leitet den Einsatz hier?“
„Lieutenant Davis. Er wartet schon auf Sie. Gehen Sie einfach ins Foyer.“
„Danke.“
Wir folgten der Empfehlung des Officers und trafen im Foyer auf Lieutenant Davis von der zweiten Homicide Squad des zuständigen NYPD-Reviers.
„Schön, dass Sie da sind!“, sagte Davis. „Der Besitzer des ‚Supreme’ hat uns gerufen. Eines der Zimmermädchen hat einen gewissen Milton Dennister mit einer Kugel im Kopf in seinem Bett gefunden. Laut den Papieren, die bei ihm gefunden worden sind, ist er ein Kollege von Ihnen.“
„Wir haben ihn heute Morgen bereits vermisst“, gestand ich.
Davis nickte leicht. „Das ganze sieht nach der Tat eines Profis aus. Der Tote war so ein sein Bett drapiert worden, dass man ihn für schlafend halten konnte. Außerdem muss ein Schalldämpfer benutzt worden sein, denn weder einer von den anderen Gästen noch vom Personal hat einen Schuss gehört.“
„Wann war der vermutliche Todeszeitpunkt?“, frage ich.
„Dr. Claus meint gestern gegen Mitternacht. Plus minus zwei Stunden.“
„Wir möchten gerne mit dem Zimmermädchen sprechen, dass Agent Dennister entdeckt hat. Außerdem müssen wir allen reden, die zur Tatzeit Dienst hatten.“
„Das Zimmermädchen steht unter Schock“, sagte Davis. „Ich glaube, es bringt nicht viel, sie im Moment noch einmal zu befragen. Ich habe sie in die Ambulanz geschickt, nachdem meine Kollegin Sergeant Anderson das Wichtigste aufgenommen hatte.“ Davis seufzte schwer und fuhr sich mit einer fahrigen Handbewegung durch das krause Haar. Wir haben noch Glück gehabt. Eine Blutlache hatte das Laken voll gesogen - andernfalls hätte das Zimmermädchen vielleicht gar keinen Verdacht geschöpft.“
„Was hatte es überhaupt in dem Zimmer zu suchen, solange Dennister noch drin war?“, hakte Milo nach.
„Ein Versehen. Die junge Frau hat nicht damit gerechnet, dass Dennister noch da ist – und es war weder abgeschlossen, noch war das Schild ‚Bitte nicht stören’ nach draußen gehängt.“
In diesem Moment wurde gerade der Metallsarg mit Dennisters sterblichen Überresten durch das Foyer getragen.
Der Gerichtsmediziner Dr. Brent Claus von der Scientific Research Division, folgte mit an den Körper gepresstem Arztkoffer den Trägern. Er begrüßte uns knapp. Wir kannten ihn gut.
Schließlich hatten wir mit Dr. Claus Brent bereits in Dutzenden von Fällen gut zusammengearbeitet.
„Tut mir leid für den Kollegen“, sagte Dr. Claus. „Für die Obduktion brauche ich zweieinhalb bis drei Stunden.“
23
Clive und Orry erreichten eine Farm bei Warrington, einem kleinen Ort nördlich der Stadt Paterson in New Jersey.
„Das soll eine Art Pferdehof sein, auf dem New Yorker, die sich das leisten können, ihr Pferd unterstellen, mit dem sie dann übers Wochenende mal ausreiten“, meinte Orry.
„So fern sie dazu überhaupt Zeit haben“, gab Clive zurück.
Sie parkten den Wagen – einen unscheinbaren Chevy – direkt vor der Haustür des Haupthauses.
Die beiden G-men stiegen aus.
Orry ging mit seinen guten Schuhen wie ein Storch durch den aufgeweichten Boden. Unser indianischer Kollege galt als bestangezogendster G-man des Field Office New York – aber hier draußen hatte er definitiv nicht das Richtige an den Füßen.
„Etwas overdressed, würde ich sagen“, meinte Clive.
„Hauptsache, wir sind nicht umsonst hier raus gefahren.“
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