Sammelband 4 Krimis: Mordgeflüster in Venedig und drei andere Krimis. A. F. Morland
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      Halef Mudji flog von Abu Dhabi nach Port Said. Als er dort ankam, wurde Fatima entdeckt. Da er seine Spuren aber gut verwischt hatte, war es den Behörden unmöglich, ihn mit dem Tod der jungen Frau in Zusammenhang zu bringen. Ein Kommissar kam auf die Idee, das Ganze als Selbstmord anzusehen, und niemand hatte einen Einwand. Der Fall würde sehr schnell im Archiv landen.

      Und Halef Mudji flog inzwischen nach Rom weiter. In München holte ihn schließlich die attraktive Sabrina Arendt vom Flughafen Riem ab. Sie sah aus wie eine Schönheitskönigin, hatte eine Traumfigur und lange, wohlgeformte Beine. Ihr langes kastanienbraunes Haar floss in weichen Wellen auf die Schultern, und sie sprach Mudji so an, wie es ihm Ibn Achbar in Abu Dhabi gesagt hatte: „Es ist der schönste Sommer seit zwanzig Jahren.“

      Darauf antwortete er: „Bei uns in Djeha ist es jetzt auch sehr schön.“

      Nun wussten sie, dass sie einander trauen konnten, denn niemand anderer kannte den Code.

      „Wie war die Reise?“, erkundigte sich die Deutsche in ihrer Muttersprache, die Halef Mudji beherrschte.

      „Angenehm“, antwortete er auf deutsch.

      „Ich bin Sabrina Arendt.“

      Er lächelte zufrieden. „Ibn Achbar hat eine bildschöne Kontaktperson für mich ausgesucht.“

      „Ich stehe Ihnen rund um die Uhr zur Verfügung.“

      Er wippte mit den Augenbrauen.

      „Angenehm. Sehr angenehm. Haben Sie den Auftrag, mir jeden Wunsch zu erfüllen?“

      „Ich denke, ich kann Sie zufriedenstellen.“

      „Oh, davon bin ich ebenfalls überzeugt“, pflichtete ihr Halef Mudji bei.

      „Ich habe einen Wagen für Sie gemietet. Wenn Sie wollen, können wir sofort losfahren. Oder möchten Sie heute in München bleiben?“

      „Ich bin dafür, dass wir uns sofort nach Bergesfelden begeben.“

      „Ich richte mich ganz nach Ihnen. In Bergesfelden werden wir in einer netten Villa wohnen.“

      Er grinste anzüglich.

      „Nur wir beide? Haben Sie keine Angst vor mir, Sabrina?“

      „Sollte ich mich fürchten?“, wollte sie wissen.

      „Ich glaube nicht, dass das nötig ist“, sagte er schmunzelnd. „Können Sie mir eine Waffe besorgen?“

      „Schon geschehen. Es ist ein kurzläufiger Colt Cobra. Der Revolver liegt im Handschuhfach Ihres Wagens.“

      „Sabrina, Sie sind Spitze“, sagte Halef Mudji erfreut und verließ mit der schönen Frau das Flughafengebäude. Er bekam von ihr die Fahrzeugschlüssel mit den Papieren und stellte sein Handgepäck in den Kofferraum.

      Während der Fahrt fragte Mudji: „Warum tun Sie das, Sabrina? Warum arbeiten Sie für Ibn Achbar?“

      „Warum arbeiten Sie für ihn?“, antwortete sie mit einer Gegenfrage.

      Er hob die Schultern. „Geld.“

      „Das ist auch mein Motiv. Ibn Achbar versprach mir, sehr großzügig zu sein, wenn sich die Dinge zu seiner Zufriedenheit entwickeln. Ich werde das Meine dazu beitragen.“

      „Wie kamen Sie an Ibn Achbar? Waren Sie mal in Abu Dhabi? Oder in Djeha?“

      „Ich lernte ihn vor drei Monaten in St. Moritz kennen, war in einer miserablen Stimmung, hatte gerade eine Scheidung hinter mir.“

      „Ich verstehe. Ibn Achbar kam gerade recht, Sie zu trösten.“

      „So ungefähr. Ich wurde zu seiner Geliebten, und er fasste großes Vertrauen zu mir. Er sprach von seinen Plänen, die er irgendwann einmal verwirklichen würde, und ich sagte spontan, ich würde ihn dabei unterstützen, wenn ich dazu in der Lage wäre.“

      „Und nun hat es sich ergeben, dass Sie etwas für Ibn Achbar tun können. Werden Sie anschließend nach Djeha gehen?“

      „Nein. Was zwischen Ibn Achbar und mir war, ist vorbei. Wir sind nur noch Freunde.“

      „Und Geschäftspartner.“

      „Das auch“, sagte Sabrina Arendt. „Stört es Sie, wenn ich rauche?“

      „Keineswegs. Kann ich auch eine Zigarette bekommen?“

      Die Fahrt verlief angenehm und kurzweilig. Auf der Autobahn war nicht viel Verkehr, und so hatte Halef Mudji reichlich Gelegenheit, Sabrina Arendt kennenzulernen. Sie beantwortete ihm bereitwillig jede Frage, schien nicht das geringste Geheimnis vor ihm zu haben.

      Sie machten in Stuttgart zwei Stunden Rast und fuhren dann weiter. Es war noch hell, als sie Bergesfelden erreichten. Die Villa stand außerhalb auf einem gepflegten Grundstück, das von der Straße her nicht einzusehen war.

      „Ein schönes, großes Haus“, sagte Mudji beeindruckt.

      „Ich hoffe, es gefällt Ihnen.“

      „Sie haben eine gute Wahl getroffen“, sagte der Araber.

      „Dann werden Sie sich in dieser altehrwürdigen Villa also wohlfühlen.“

      „Solange Sie auch hier wohnen - auf jeden Fall.“

      Mudji steuerte das Fahrzeug in einen geräumigen Garagenbau und nahm den Revolver aus dem Handschuhfach. Zwei Schachteln Munition hatte ihm Sabrina Arendt auch besorgt.

      Er lächelte. „So viele Kugeln werden nicht nötig sein.“

      „Ich dachte, Sie würden mit der Waffe, die Ihnen fremd ist, üben wollen.“

      „Sie denken wohl immer an alles“, sagte er grinsend.

      „Ich versuche es.“

      „Ich werde Rashid Achbar so nahe sein, wenn ich ihn töte, dass ich unmöglich danebenschießen kann“, sagte der Mörder.

      „Werden Sie aufgeregt sein?“

      Mudji schüttelte langsam den Kopf. „Der Mord wird mich völlig kalt lassen. Ich werde nur an das Geld denken, das ich damit verdiene.“

      „Sie haben sich für den richtigen Beruf entschieden“, sagte Sabrina Arendt und schloss die Villa auf. Die Räume waren hell und gediegen eingerichtet. Sabrina zeigte dem Araber sein Zimmer. Im Einbauschrank hingen drei Sommeranzüge.

      „Ihre Größe“, sagte Sabrina. „Ibn Achbar hat mir aufgetragen, sie für Sie zu kaufen. Dazu einige Hemden, Krawatten, Schuhe, was Sie eben so brauchen.“

      Mudji war zufrieden. Ibn Achbar verwöhnte ihn geradezu. Er wollte sich dafür mit einem schönen, glatten СКАЧАТЬ