Banditen und Revolver-Docs: Super Western Sammelband 9 Romane. Pete Hackett
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Banditen und Revolver-Docs: Super Western Sammelband 9 Romane - Pete Hackett страница 26

Название: Banditen und Revolver-Docs: Super Western Sammelband 9 Romane

Автор: Pete Hackett

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745213430

isbn:

СКАЧАТЬ spielen?

      Aber Mrs. Howard allein war es schon wert, dachte Glenn. Und die vielen Kinder, die nie etwas gegen ihn hatten. Und mancher alte Mann, manche alte Frau.

      Jetzt sah er die Herde. Diese dunkle Masse, die da herantobte.

      Was tun, was tun?, schrie es in ihm.

      Er zwang sich zu eiskalter Überlegung. Jetzt ist deine Bewährung, sagte er sich. Jetzt kannst du zeigen, ob du wirklich nur eine Null oder ein Mann mit Verstand und Mut bist. Ich muss zurück. Ich muss etwas mehr Abstand haben. Und dann draufhalten. Eiskalt draufhalten.

      Er riss den Cayusen so hart herum, wie er es noch nie getan hatte. Das Pferd raste los, gepeinigt von der Furcht, unter die drohende Walze zu geraten. Wie ein Pfeil schnellte der Cayuse auf, doch Glenn hatte es mit eisenharter Hand im Griff.

      Er wendete das Pferd, riss das Gewehr aus dem Scabbard und begann auf die sich rasend nähernde dunkle Masse zu schießen. Aber es war, als schösse er in den Sand. Die Walze aus zuckenden Leibern jagte weiter, jagte mit einer unerhörten Schnelligkeit auf ihn zu. Wenn sie noch auf fünfzig Schritt näher an ihn herankamen, würde er nicht mehr ausweichen können. Nie mehr!

      Das Brüllen der Tiere wurde ohrenbetäubend. Glenn, meinte, das Schnauben schon zu hören, aber er dachte nicht darüber nach. Als der Cayuse wie verrückt zu tanzen begann, sprang Glenn vom Pferd. Der Cayuse raste reiterlos auf die Stadt zu.

      Glenn lud nach, schoss, lud nach, und keine zwanzig Schritt vor ihm brachen zwei Stiere zusammen, andere prallten darauf, stürzten, weitere wälzten sich darüber. Und immerzu knallte die Winchester.

      Ein einzelner Bulle jagte genau auf Glenn zu. Glenn hatte keinen Schuss mehr im Lauf. Er zog den Colt, ließ die Winchester einfach fallen. Und schoss auf den Bullen. Das Tier raste weiter. Glenn sprang zur Seite, und hinter Glenn überschlug sich das Tier.

      Andere rasten auf Glenn zu, und der feuerte den Revolver leer.

      Die Herde hatte sich schon geteilt. Der eine Teil jagte genau auf den Fluss zu, der andere in die Prärie hinaus. Doch einzelne Tiere prellten von hinten in die Mitte vor. Ein Dutzend vielleicht oder mehr. Und eines wäre für Glenn zu viel gewesen. Er hatte keine Zeit mehr zum Nachladen.

      Er rannte, rannte wie besessen, aber die aufgeputschten Tiere hinter ihm waren schneller. Dann sah er den Bullen, der weit ab von den anderen auf die Stadt zuraste.

      Glenn wollte stehenbleiben, wollte das Tier vorbeilassen, aber es gab kein Ausweichen mehr. Nur ein Sprung konnte Glenn noch retten, der selbstmörderische Sprung auf das Tier.

      Er sprang, krallte sich instinktiv im Fell fest, wurde nach hinten geschleudert und hing an der Seite herunter. Der aufgeregte Bulle raste noch besessener dahin. Dann verlor Glenn den Halt. Er hatte einfach nicht mehr genug Kraft in den Fingern, um sich festzuhalten. Er fiel, überschlug sich mehrmals und blieb mit einem stechenden Schmerz im Knie liegen.

      Jetzt ist es aus, dachte er. Jetzt überrennen sie mich. Das ist das Ende.

      Aber nichts kam, nur ein Stück weiter galoppierten einzelne Tiere auf Wendover zu. Das Gebrüll aber entfernte sich. Und allmählich wurde es immer stiller.

      Glenn wollte aufstehen, aber er konnte nicht. Sein Knie tat entsetzlich weh. Gepeinigt von Schmerzen blieb er liegen. Jede Bewegung machte ihn bald verrückt.

      Schließlich meinte er, doch den Versuch machen zu müssen und kroch. Aber wieder kam eine jähe Schmerzwelle, und er verlor das Bewusstsein.

      Als er davon erwachte, wusste er nicht, ob Sekunden, Minuten oder Stunden vergangen waren. Doch noch immer war um ihn Nacht. Und der Schmerz im Knie erinnerte ihn an alles.

      Er setzte sich, tastete vorsichtig nach der Verletzung und stieß an etwas Kantiges. Er versuchte zu ergründen, was es sein könnte, aber sobald er es berührte, tat es wieder unsäglich weh.

      Er riss ein Streichholz an und leuchtete auf die Wunde. Dann sah er es. Oberhalb von seinem Knie steckte ein Pferchbolzen im Fleisch. Irgendwo hatte ein Bolzen herumgelegen. Und ausgerechnet auf ihn musste Glenn stürzen. Wie einer, der sich an der Stecknadel sticht, die im Heuhaufen liegt.

      Er biss die Zähne zusammen und riss den Bolzen heraus. Er schrie vor Schmerzen, doch dann kam das Blut, und der Bolzen lag neben ihm. Der schlimmste Schmerz ließ nach.

      Erschöpft sank Glenn auf den Rücken. Dann raffte er sich noch einmal auf, um die Wunde mit seinem Halstuch zu verbinden. Danach streckte er sich einfach aus und schlief.

      17

      Hattkinson war der erste, der Glenn entdeckte. Und mochte der Marshal Eigenschaften haben, die nicht jedermanns Beifall fanden - er begriff mit einem Blick, was sich hier abgespielt hatte.

      Glenn hatte deutliche Spuren geschaffen. Unweit der Stelle, wo er gestanden hatte, um die Herde aufzuhalten, lagen Dutzende von erschossenen Rindern. Manche hatten sich verletzt noch weiter geschleppt, andere waren einfach von den nachfolgenden Tieren zu Tode getrampelt worden.

      Die Strecke war mehr als ein Beweis. Und die Männer, die Hattkinson an diesem Morgen noch im Dämmerlicht gefolgt waren, sahen es auch. Ein Mann hatte alles gestoppt. Ein Mann, dessen durchgegangenes Pferd die Stadt alarmiert hatte.

      Und dann sahen sie Glenn friedlich schlafend mitten in der Prärie, umrahmt von Rindern, die diesen Tag nicht mehr sahen. Weit entfernt aber eine aufgelöste Herde, die sich über unendliche Flächen verstreut hatte.

      Dann aber fanden sie die anderen. Nur einige waren noch zu erkennen. Unter ihnen Harry Scott und Deville, die von der nach der Seite preschenden Herde überrannt worden waren, womit sie offenbar nicht mehr gerechnet hatten. Und Roy wurde an seiner Taschenuhr identifiziert. Sieben Tode fanden die Männer aus Wendover. Die anderen suchten sie nicht, weil sie davon nichts wussten. Diese anderen waren im Fluss entkommen. Auch Stratz lebte noch. Ihm war nichts geschehen. Aber er sah von den Vorbergen aus, dass alles verspielt war. Und so ritt er in die Berge hinauf.

      Ein Mann wurde lebend gefunden. Verletzt, aber lebend: der Bärtige. Und von ihm erfuhr Hattkinson das Versteck der Mädchen.

      Glenn aber, der indessen erwacht war, sah die Männer misstrauisch an. Hattkinson kam zu ihm und sagte: „Glenn, es tut mir leid, aber ich glaube, wir alle haben dir etwas abzubitten.“ Er streckte Glenn die Hand hin. „Wir sind alle sehr stolz auf dich und haben uns wirklich wie Narren benommen. Es tut mir nur leid, dass dein Vater ...“

      Dann erfuhr es Glenn. Und es war ihm gar nicht so einerlei. Er wandte sich ab und fragte mit heiserer Stimme: „Marshal, hast du ein Pferd für mich? Ich kann nicht gut laufen ...“

      Dann ritt er zu seinem Vater hin, sah auf den Toten herab und erlebte in Gedanken die letzten Tage noch einmal. Danach aber sah er in die Ferne und wusste, dass er hier nicht mehr bleiben würde. Und wenn sie ihn auf Händen getragen hätten.

      Er blieb noch in Wendover, bis Harry Scott begraben war. Dann verließ er die Stadt, ohne jemandem adieu zu sagen.

      Es war nicht gut, was ihn an Wendover erinnerte. Nein, es war gar nicht gut. Aber er hoffte, dass dort im Süden alles anders sein würde, viel schöner, viel freier. Er ritt nach Süden, wo der Himmel blau leuchtete und die Regenwolken sich wieder in Luft aufgelöst hatten. Ein blauer Himmel über der weiten, unendlichen Prärie.

      Der СКАЧАТЬ