Название: Welpen-Erziehung
Автор: Katharina Schlegl-Kofler
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Биология
isbn: 9783833831386
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Sozialpartner Mensch
Noch etwas ganz Wichtiges passiert jetzt: Ab der dritten Lebenswoche nehmen die Welpen bewusst den Menschen wahr und wedeln mit dem Schwänzchen, wenn man sie streichelt oder anspricht. Gehört der Mensch von nun an fest zum täglichen Leben des Welpen, wird der Zweibeiner zum wichtigen Sozialpartner. Deshalb wird ein guter Züchter dafür sorgen, dass seine Kleinen regelmäßig Kontakt zu Erwachsenen und Kindern haben. Allerdings immer unter Aufsicht, damit etwa Besucher richtig mit den Hundekindern umgehen. Welpen, die dagegen isoliert und ohne oder mit nur wenig Menschenkontakt aufwachsen oder gar schlechte Erfahrungen machen, haben hier oft Defizite.
Das Wesen
Jeder Welpe hat von Geburt an eine bestimmte Grundveranlagung. So gibt es etwa besonders mutige, die immer vorn dabei sind, wenn es etwas Neues zu entdecken gibt. Dann gibt es solche, die die mutigen Geschwister vorlassen, aber durchaus auch dabei sind. Andere wiederum beobachten ein wenig abseits von den anderen und warten erst einmal ab.
Und es gibt auch Welpen, die von klein auf eher vorsichtig sind und zum Beispiel bei lauten Geräuschen zunächst Schutz suchen. Es gibt »wildere« Welpen und sanfte, eigenständigere und solche, die schon von klein auf sehr führig sind. Neben dieser Grundveranlagung kommen noch die vielen Erfahrungen mit Menschen und der Umwelt dazu, die das Wesen des Welpen formen. Wobei Hunde, die von Natur aus ein stabiles Nervenkostüm und Gelassenheit zeigen, auch mit unangenehmen Erfahrungen und Stress besser zurechtkommen als sensible oder vorsichtige Vierbeiner.
4 Im neuen Zuhause
Wenn der Welpe mit acht bis zehn Wochen zu Ihnen kommt, ist er noch mitten in der Sozialisierungsphase. Nun liegt es an Ihnen, seine Entwicklung in die Hand zu nehmen und ihn weiter zu fördern.
Nachhaltiges Lernen nutzen
Dass der Welpe auch in den nächsten Wochen besonders nachhaltig lernt, bringt Ihnen sehr viele Vorteile. Sie können ihn jetzt gezielt mit solchen Erfahrungen und Eindrücken »füttern«, die ihn für ein Leben mit Ihnen fit machen.
Das bedeutet allerdings auch entsprechend viel Engagement und Zeit Ihrerseits, was sich später aber vielfach auszahlt.
Alles, was der Welpe in diesem Entwicklungsabschnitt kennenlernt, wird für ihn zu seiner Welt gehören, also normal sein. Überlegen Sie daher, was genau alles in Ihrem Alltag vorkommt. Dann können Sie den Welpen gezielt damit vertraut machen. Das kann alles Mögliche beinhalten. Wer in einer größeren Stadt lebt, fährt vielleicht oft U-Bahn oder Bus. Andere gehen häufig essen oder besuchen regelmäßig Bekannte. Es gibt Familien mit Kindern, die häufig auch fremde Kinder zu Besuch haben, oder es sind Enkel in der Verwandtschaft. Der eine nimmt den Hund mit ins Büro oder arbeitet von zu Hause aus. All das lernt dann schon der Welpe in verträglichen Dosierungen kennen.
Soll der Hund später für einen besonderen Zweck ausgebildet werden, kann er ebenfalls schon jetzt damit in Kontakt kommen. Wer etwa später Obedience oder Agility machen möchte, kann bereits den Welpen mit auf den Hundeplatz nehmen und ihn mit dem Umfeld vertraut machen. Ein zukünftiger Jagdhund zum Beispiel lernt Wald und Feld kennen und wird mit Fell und Federn vertraut gemacht.
Kontakt zu verschiedenen Menschen
Für einen Vierbeiner, der seine Familie im Alltag begleitet, ist es unabdingbar, dass er sich Menschen gegenüber freundlich oder zumindest neutral verhält. Deshalb sollte schon der Welpe reichlich positiven Kontakt mit unterschiedlichen Menschen haben – mit Kindern (soweit möglich), Männern, Frauen, älteren Menschen und solchen mit Hut oder Gehstock usw. So werden die unterschiedlichen »Erscheinungsformen« des Menschen Teil seiner Welt. Ist der Welpe in seiner Veranlagung Menschen gegenüber eher unsicher oder gehört Misstrauen Fremden gegenüber zu seinen rassespezifischen Eigenschaften, lässt sich das zwar nicht einfach »wegsozialisieren«, aber eventuellen Überreaktionen können Sie durch die beschriebene Weise vorbeugen.
Artgenossen
Im Wurf lernte der Welpe, wie Artgenossen aussehen. Für ihn sehen Hunde zunächst also so aus wie seine Mutter und Geschwister. Mit ihnen begann er auch, das innerartliche Sozialverhalten einzuüben. Kommt der Welpe jetzt zu Ihnen, wird dieser Prozess unterbrochen. Daher braucht er auch in den nächsten Wochen ab und zu Kontakt zu anderen Hunden. Gut geeignet ist dafür der Besuch einer gemischten Welpengruppe. Hier lernt der Welpe Artgenossen mit ganz unterschiedlichem Aussehen und auch verschiedene Spielverhalten kennen.
Viele Welpen haben von Anfang an keine Probleme damit, andere wiederum sind anfangs sehr vorsichtig oder gar ängstlich. Besonders für solche Welpen sind gut dosierte Kontakte zu Altersgenossen unter kompetenter Aufsicht wichtig, damit sie im Umgang mit anderen Hunden Selbstvertrauen entwickeln und später nicht jede Begegnung mit Artgenossen in Stress ausartet.
Das Programm für die erste Woche
Der Welpe ist da, und eine spannende Zeit beginnt! Die erste Woche steht im Zeichen der Eingewöhnung, denn für den Welpen ändert sich durch den Umzug zu Ihnen sein Leben schlagartig, und eine Menge Neues stürmt auf den Kleinen ein. Aber auch Sie können sich in Ruhe an die neue Situation und an ihn gewöhnen. Dennoch stehen diese Woche bereits ein paar Dinge auf dem Programm.
Stundenplan
Themen rund um die erste Woche
An den Namen gewöhnen Stubenrein werden
An die Hundebox gewöhnen Bindung aufbauen
Übungen | Wie oft? |
Kommen auf Ruf/Pfiff | bei jeder Mahlzeit |
Erstes »Sitz« | 5–10-mal täglich |
»Schau« | 5–10-mal täglich |
Die ersten Tage
Zunächst geben Sie dem Welpen Zeit, sich in seinem neuen Zuhause umzusehen. In dieser Woche genügen Haus und Garten, Ausflüge oder Spaziergänge stehen noch nicht auf dem Programm. Sicher brennen Ihre Freunde und die Ihrer Kinder schon darauf, das neue Familienmitglied zu knuddeln. Vertrösten Sie sie auf später. In der ersten Woche in seinem neuen Heim lernt der Welpe zunächst in Ruhe seine neuen Bezugspersonen kennen. Er soll ja schließlich wissen, zu wem er gehört.
An den Namen gewöhnen
Sicher haben Sie schon einen Namen für den Kleinen ausgesucht. Damit ihn der Welpe bald kennt, nennen Sie seinen Namen immer dann, wenn Sie sich auf positive Art mit ihm beschäftigen. Legen Sie sich zu ihm auf den Boden, wenn er müde ist, und kuscheln Sie mit ihm. Während Sie ihn streicheln und der Welpe das genießt, nennen Sie einige Male seinen Namen. Ist er aktiv und interessiert, nehmen Sie ein Spielzeug und animieren ihn zum Mitspielen. Beginnt er mitzumachen, sagen Sie wiederum seinen Namen.
Nennen Sie in diesen Tagen auch dann seinen Namen, wenn Sie ihm ein Häppchen geben. So wird er bald aufmerksam zu Ihnen schauen, wenn er seinen Namen hört. Probieren Sie das nach ein paar Tagen aus.
Gezielt ansprechen
Der Namen wird für Ihr Hundekind nur dann eine Bedeutung haben, wenn es damit etwas Positives verknüpft. Sprechen Sie den Kleinen deshalb nur gezielt an. Erklären Sie das auch Ihren Kindern. Denn wenn der Welpe dauernd seinen Namen hört, ohne СКАЧАТЬ