Welpen-Erziehung. Katharina Schlegl-Kofler
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Название: Welpen-Erziehung

Автор: Katharina Schlegl-Kofler

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Биология

Серия:

isbn: 9783833831386

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      Solch eine Box ist für viele Situationen nützlich. Richtig daran gewöhnt, lieben Hunde ihre »Höhle«.

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      Tabubereiche wie etwa Treppen werden zur Sicherheit des Welpen am besten unzugänglich gemacht.

      Die Welpengruppe

      Besonders für Ersthunde- bzw. Erstwelpenbesitzer ist der Besuch einer gut geführten Welpengruppe empfehlenswert. Schauen Sie sich in Ihrer Umgebung nach Hundeschulen oder Vereinen um und besuchen Sie am besten schon die eine oder andere Welpengruppe als Zuschauer. Wichtig ist, dass in einer Gruppe nicht mehr als vier bis fünf Welpen im Alter bis 16 Wochen sind. Der Trainer achtet darauf, dass kein Welpe von einem anderen untergebuttert wird, und greift bei Bedarf ein. Junghunde haben in einer Welpengruppe nichts verloren, sie sind zu stürmisch und zu groß. Das bedeutet Stress für die Welpen, genauso wie zu viele Welpen in einer Gruppe. Es sollte keine reine Spielgruppe sein. Im Vordergrund stehen vielmehr Bindungsübungen und der richtige Umgang mit dem Welpen sowie erste kleine Gehorsamsübungen über positive Motivation. Dadurch lernen auch Sie wichtige Grundlagen über das Lernverhalten, den Einsatz von Stimme und Körpersprache usw. Dazwischen gibt es kleine Spielphasen, in denen die Welpen das Sozialverhalten untereinander üben können. Das Hundekind soll lernen, dass Sie auch dann interessant und sein Mittelpunkt sind, wenn Artgenossen in Sicht sind. Nicht lernen soll es dagegen, dass Artgenossen »Halligalli« bedeuten und Sie dann sozusagen abgemeldet sind. Gute kleine Gruppen haben manchmal Wartelisten.

      Was passiert in der Welpenzeit?

      Wenn ein Welpe in sein neues Zuhause umzieht, ist er meist acht bis neun Wochen alt. Obwohl noch so jung, hat er schon einiges erlebt.

      1 Das Hundeleben beginnt

      Welpen kommen nach ca. 62 Tagen Trächtigkeit zur Welt. Eine instinktsichere Hündin braucht dazu keine Hilfe. Sie befreit den Welpen aus der Fruchthülle, nabelt ihn ab und leckt ihn trocken. Das ist sehr wichtig, denn dadurch kommt der Kreislauf in Schwung, und der Welpe beginnt zu atmen. Welpen sind sogenannte »Nesthocker«. Sie können nichts sehen, nichts hören und sich nur robbend fortbewegen. Sie sind vollkommen von der Brutpflege der Mutter abhängig. Sogar die Verdauung funktioniert am Anfang nur, wenn die Hündin mit ihrer Zunge den kleinen Bauch massiert.

      Aber die Kleinen können auch bereits einiges. Sie haben ein Empfinden für Wärme und Kälte, und auch der Geruchssinn funktioniert schon ein wenig. Dazu sagt ihnen ihr Instinkt sofort nach der Geburt, dass sie so schnell wie möglich die Milchquelle, das Gesäuge der Mutter, finden müssen. Wärmempfinden und Geruchssinn führen den Welpen dorthin. Zielstrebig arbeitet er sich, wenn nötig über die Beine der Mutter und schon geborene Geschwister, vor, bis er eine Zitze ergattert hat, und saugt sich dort fest. Inbrünstig trinkt er, um nach einigen Minuten »abgefüllt« und zufrieden, oft noch an der Zitze hängend, fest einzuschlafen.

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      Ist das Hundekind zu frech geworden, wird es von der Mutterhündin durch einen Schnauzgriff zurechtgewiesen.

      2 Die vegetative Phase

      Sie beginnt mit der Geburt des Welpen und besteht überwiegend aus Trinken, Schlafen, Verdauen und Wachsen. Und doch enthält dieser Lebensabschnitt schon ein paar wichtige Erlebnisse für den Welpen. Bereits das selbstständige Finden des Gesäuges nach der Geburt (und auch danach) ist ein wichtiger Prozess – der Hundezwerg kommt durch eigene Anstrengung zum Erfolg und erlebt ersten Stress. »Hilft« man hier einem gesunden Welpen, schadet ihm das eher.

      Robbt er versehentlich zu weit weg von seinen Geschwistern, wird es ihm kühl, und er findet mithilfe seines Wärmeempfindens und seines Geruchssinns wieder zu seinen Geschwistern zurück. Dort erlebt er durch den engen Körperkontakt Geborgenheit. Der Geruchssinn meldet dem Welpen auch, wenn die Mutter wieder in der Wurfkiste ist. Selbst wenn alle Welpen gerade schlafen – kommt die Mutter, werden sie schlagartig munter und suchen sofort »maunzend« die Milchbar. Frustration steht ebenfalls schon auf dem Stundenplan, etwa wenn Bruder oder Schwester den Welpen von der gerade gefundenen Zitze wegdrängt. All diese Erfahrungen stärken das Hundekind für sein späteres Leben. Die vegetative Phase endet Anfang bis Mitte der dritten Lebenswoche, wenn die Welpen beginnen, die Augen zu öffnen.

      Genügend positiver Menschenkontakt ab der dritten Woche ist die Voraussetzung für das wichtige Urvertrauen zum Zweibeiner.

      3 Die Sozialisierungsphase

      Wenn der Welpe die Augen nach und nach öffnet – das dauert ein bis zwei Tage –, beginnt diese neue, wichtige Entwicklungsphase. Sie dauert bis etwa Ende der 16./18. Lebenswoche. Das Gehirn des Welpen ist in diesen Wochen ganz darauf ausgerichtet, neue Eindrücke und Erfahrungen zu verarbeiten und nachhaltig zu speichern. In der Natur dient diese Zeit dazu, dass der Welpe sich ein Bild von seinem Lebensraum macht. Er lernt, was Artgenossen sind und wie sie aussehen, riechen usw. Er lernt, welche Gefahren es gibt, was man fressen kann und was nicht und welche Regeln im Zusammenleben mit den Rudelgenossen gelten. Dies alles lernt er prägungsähnlich. Denn er muss es sein Leben lang wissen. Da dieses prägungsähnliche Lernen zeitlich begrenzt ist, lässt sich Versäumtes später nicht immer nachholen, und auch Negatives bleibt nachhaltig im Gehirn verankert. Diese Aspekte sind für die Erziehung und Ausbildung besonders wichtig und sehr nützlich, wie Sie noch sehen werden.

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      Auch Regeln und Grenzen sind schon im Welpenalter wichtig für das Zusammenleben und den Bindungsaufbau.

      Die Umwelt entdecken

      Sobald sich die Augen geöffnet haben, fängt der Welpe an, seine Umwelt bewusst wahrzunehmen. Auch die anderen Sinne nehmen nach und nach ihre Arbeit auf. Das Hundekind beginnt zu hören und kann mehr und mehr Gerüche wahrnehmen. Die körperliche Entwicklung geht Hand in Hand mit der des Gehirns. Je mobiler der Welpe wird, umso größer wird sein Interesse an der Umwelt. Seine Beinchen tragen ihn allmählich immer besser, wenngleich seine ersten Gehversuche noch so aussehen, als hätte er zu tief ins Glas geschaut. War bisher die Wurfkiste ihre Welt, merkt die Welpenschar allmählich, dass es auch außerhalb noch etwas gibt. Langsam tasten sich die Hundekinder zum Ausgang der Wurfkiste vor. Nicht jeder ist gleich mutig, aber irgendwann überwiegt die Neugierde, und der Mutigste traut sich in die »weite Welt« hinaus. Bald folgen die anderen. Nach kurzer Zeit herrscht ein reges Kommen und Gehen, und die ersten beginnen, die Wurfkiste gezielt zu verlassen, wenn sie mal »müssen«. Schnell erweitern sie nun ihren Radius und nehmen den gesamten Welpenauslauf in Beschlag. Ist dieser mit wechselnden Spiel- und Erkundungsmöglichkeiten, etwa einem Wackelbrett, einem Tunnel, Spielzeugen, die verschiedene Geräusche machen, ausgestattet, können die Welpen ihrem Erkundungsdrang frönen und dabei ihr Selbstvertrauen sowie Motorik und Koordination trainieren.

      Innerartliches Sozialverhalten

      Die Welpen beginnen jetzt auch, sich mit den Geschwistern zu beschäftigen, und spielen bereits miteinander, anfangs noch auf wackeligen Beinchen. Aber sie werden von Tag zu Tag sicherer, und bald sind wilde Balgereien im Gang. Dabei üben die Welpen ihr innerartliches Sozialverhalten. Ein Teil ist angeboren, manches muss aus Erfahrungen gelernt werden. СКАЧАТЬ