Ein Sattel zuviel. Larry Lash
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Ein Sattel zuviel - Larry Lash страница 4

Название: Ein Sattel zuviel

Автор: Larry Lash

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745211443

isbn:

СКАЧАТЬ sein. Rod zuckte zusammen und blickte ängstlich zur Tür.

      Ich kann nicht mehr, sagte er. Ich habe mir zu viel zugemutet. Dieses Leben kann ich nicht weiterführen. Sie wissen es und haben mich auf die Abschussliste gesetzt.

      Er berichtete, wie seine Arbeit aussah. Er konnte die Wahrheit nicht länger verschweigen. Ich sagte ihm, dass sie uns beide töten würden, wenn er nicht bei Topper sein würde.

      Das haben sie dir also angedroht? Es sieht diesen Schuften ähnlich, erwiderte er. Der neue Polizeipräsident hat einige Beamte entlassen, ein frischer Wind weht durch diese Stadt. Novelle musste einige Niederlagen einstecken. Er weiß, dass man alle Hebel in Bewegung setzt, um die

       Bande auffliegen zu lassen. Der Raub der Ölpapiere hat die ganze Stadt in Aufruhr versetzt. Ich war an diesem Raub beteiligt, Schwester. Ich konnte mich nicht widersetzen. Novelle wollte die Pläne haben, auf denen die Gebiete verzeichnet sind, auf denen man Ölvorkommen erschließen will. Er weiß, dass die Originalpapiere nicht vervielfältigt worden sind, dass derjenige, der sie in Besitz hat, ein Riesenvermögen machen kann. Der Polizeipräsident will sich jetzt die Sporen verdienen, indem er die gestohlenen Papiere wieder auftreibt. Aus diesem Grunde kann Novelle keine Rücksicht auf mich nehmen. Ich vermute, dass alle Ärzte in der Stadt Anweisung erhalten haben, auf einen Mann zu achten, der einen Oberschenkelschuss hat. Was hätte es nur gegeben, wenn du mir die Kugel nicht herausgeholt hättest.

      Wie soll es jetzt weitergehen, Rod?, fragte ich ihn.

      Er sah mich mit fieberglänzenden Augen an.

      Nur ich weiß, wo die Papiere sind, gab er zur Antwort. Darum soll ich auch morgen wieder da sein. Wir haben uns auf der Flucht trennen müssen, und ich habe die für Novelle so wichtigen Papiere versteckt.

      Rod brach ab und stöhnte leise. Er verlangte nach Wasser, und ich gab ihm zu trinken. Sein Zustand verschlimmerte sich von diesem Zeitpunkt an immer mehr. Er sprach im Fieber, aber seine Sätze waren zusammenhanglos und nicht zu verstehen. Ich konnte mir kein Bild von dem machen, was er sagte. Aber vier Stunden später war er plötzlich hellwach.

      Du musst fliehen!, sagte er erregt zu mir.

      Ich erwiderte, dass ich das nicht ohne ihn tun würde.

      Ich habe dir nur Kummer bereitet, Schwester, sagte er zu mir und ergriff meine Rechte. Ich bin ein Versager. Ich habe mich in eine Sache eingelassen, die mehr als übel ist. Ich kann daraus nicht entkommen. Es ist wie ein Morast; je mehr man sich müht, desto tiefer zieht er einen hinab.

      Ich sagte ihm, dass er so nicht sprechen solle. Er habe seinen Fehler erkannt, und nur das allein zähle. Mit einem traurigen Lächeln winkte er ab.

       Es ist viel zu spät, Susan. Novelle wird hierherkommen, um nach mir zu sehen. Er darf dich nicht sehen, Schwester. Ich will nicht, dass er dich sieht.

      Ich fragte meinen Bruder, warum er Novelle so sehr fürchte. Er gab zu, dass er Furcht vor ihm habe, beharrte aber darauf, ihn allein zu empfangen. Ich gab zu bedenken, dass die beiden Kerle, die Rod gebracht hatten, Novelle bestimmt von mir erzählt hätten.

      Sie halten dich für meine Geliebte, erwiderte Rod scharf. Ich habe ihnen das erzählt, um dich zu schützen.

      Ich bat Rod, mir das Versteck der Papiere zu verraten, aber er lehnte das ab. Es sei besser für mich, wenn ich nichts wüsste. Die Männer würden auch vor mir nicht haltmachen. Es sei besser für mich, sofort zu packen und zu verschwinden. Aber daran dachte ich nicht. Ich konnte Rod in dieser Lage nicht allein lassen.“

      Susan schwieg und schaute ihren Mann und ihren Schwiegervater an.

      „Das war recht von dir gehandelt“, sagte Sam. „Du konntest deinen Bruder nicht im Stich lassen. Erzähl weiter, rede dir alles vom Herzen, das wird dich erleichtern.“

      „Ja, das tut es“, erwiderte Susan mit zuckenden Lippen.

      Nach einer Weile fuhr sie fort: „Mein Bruder verfiel in einen Zustand, der sich schwer beschreiben lässt. Einige Male glaubte ich, er sei tot. Er schien es aufgegeben zu haben, mich weiter zur Flucht zu bewegen. Ich zweifelte schließlich daran, ob ich es nicht falsch gemacht hatte, indem ich ihm die Kugel aus dem Oberschenkel holte. Ich machte mir solche Vorwürfe, dass ich einem Zusammenbruch nahe war. Jedes noch so kleine Geräusch ließ mich zusammenfahren und steigerte meine Nervosität ins Unerträgliche. Ich versuchte, mich zu beruhigen, und trank einige Whiskys, was ich sonst nie tat. Ich hatte das Gefühl, dass sich mein Zustand besserte, und wusste nicht, dass der Alkohol eine gewisse Gleichgültigkeit in mir erzeugte. Als Rod wieder nach mir rief, drehte sich das Zimmer um mich, und ich fiel zu Boden. Als ich mich wieder erheben konnte, hörte ich ein dröhnendes Lachen, und jemand sagte mit dunkler Stimme: Freund, du solltest deinen Whisky besser einschließen. – Wer ist das Mädchen?

      Ich erkannte Lester Novelle. Die Beschreibung, die mein Bruder von ihm gegeben hatte, traf auf ihn zu. Er hockte auf dem Bett meines Bruders und starrte ihn an wie eine Schlange, die ihr Opfer belauert.

      Sie ist verlässlich, Boss, erwiderte Rod. Sie ist meine Schwester.

      Es ist gut, dass du die Wahrheit sagst, erwiderte Novelle. Ich habe mir doch gleich gedacht, dass sie deine Schwester ist. Wenn sie es nicht wäre, müsste sie die lange Reise noch heute antreten. Ich dulde keine Mitwisser!

       Sie weiß gar nichts, Boss.

      Wirklich nicht?, höhnte Novelle. Ich halte nicht viel von der Mitarbeit von Frauen. Frauen sind dazu da, Männern angenehme Stunden zu schaffen und sich schön zu machen.

      Ich schloss die Augen, als Lester Novelle mich scharf ansah.

      Du hältst dich sehr gerade, hörte ich Novelle zu meinem Bruder sagen. Er machte sich an dem

      Krankenlager zu schaffen. Hat sie die Kugel herausgeholt?

      Ja, Boss, gab Rod zu.

       Gute Arbeit! Ich kann das beurteilen. Ein Doc hätte es nicht besser machen können. Deine Schwester kann unserem Verein noch eine wertvolle Hilfe werden. Wenn es ihr Spaß macht, kann sie noch öfter einige Unzen Blei herausschneiden.

      Mir wurde fast übel, als ich Novelle so sprechen hörte. Mir kam der Gedanke, mich schlafend und betrunken zu stellen.

      Was ist mit meiner Schwester?, fragte Rod.

      Sie ist betrunken wie ein Hafenarbeiter, erwiderte Novelle lachend. Sie hat wohl noch nie getrunken?

       Sie wollte sich nach der Operation stärken, Boss.

      Nun, das ist ihre Sache. Ich mag keine betrunkenen Frauen, sagte er abfällig, auch dann nicht, wenn sie so hübsch sind wie deine Schwester. By Gosh, bei ihr könnte ich fast eine Ausnahme machen.

      In Novelles Stimme klang jetzt etwas mit, was mir Sorgen bereitete. Auch mein Bruder schien das herausgehört zu haben, denn er lenkte ab:

      Du wolltest doch das Versteck wissen, Boss. Er beschrieb genau die Gasse und den Riss in der Wand, in den er die Papiere gesteckt hatte.

      Ich kann jetzt niemanden hinschicken, um sie zu holen, sagte Novelle. Die ganze СКАЧАТЬ