Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung. Alfred Bekker
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Читать онлайн книгу Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung - Alfred Bekker страница 56

СКАЧАТЬ Zieh Leine, ich will schlafen.«

      »Du hast wohl bei deinen Pferdchen abkassiert, wie?«

      Hanko starrte ihn an. Der Ton gefiel ihm nicht.

      »Geh heim und schlafe dich aus, Benedikt, ich bin müde.«

      Unbeirrt blieb er stehen. In seinen Augen stand ein seltsamer Glanz.

      »Du hast mich belogen, Hanko.«

      Der Lude hatte seltsamerweise ein unbestimmtes Angstgefühl. Das war ihm noch nie passiert.

      »Inwiefern soll ich dich belogen haben?«

      »Karla ist tot«, sagte Benedikt leise.

      »Karla? Aber wieso denn?«

      »Ich habe sie getötet, auch die anderen käuflichen Mädchen, Hanko.«

      Der Lude prallte zurück.

      »Du bist also der Hurenmörder!«

      »Ja, der bin ich, und jetzt werde ich noch einen Menschen töten. Den Schlimmsten, den ich kenne. Dann erst wird alles gut.«

      »He, was soll das?«

      »Ich bin gekommen, um dich zu töten, Hanko.«

      Sprachlos starrte er den unterwürfigen Freund an. In diesem Augenblick begriff er alles. Er hatte sich verrechnet. Auch einer, der immer getreten wird, kann sich erheben.

      »Du hast mich und Karla zerstört. Sie hat mir die Wahrheit gesagt. Jetzt ist alles vorbei. Ich war zu verblendet, ich habe dir geglaubt, ich sah in dir einen Freund.«

      Hanko lächelte böse.

      »Du kleiner Straßenköter, willst du mir vielleicht Angst einjagen? Du kannst das nicht. Du bist eine Memme. Ich glaube dir nicht. Geh heim, schlaf dich aus, und lebe so weiter wie bisher, du armseliger Wicht.«

      Benedikt schüttelte den Kopf.

      »Nein, ich muss dich töten, Hanko, denn du bist ein böser Mensch. Und damit du nicht noch andere in den Sumpf ziehst, muss ich dich ausschalten. Du musst sterben, weil du Karla getötet hast.«

      »Ich habe Karla nicht getötet, verflucht noch mal.«

      »Nein, du nicht, aber ich musste es tun, weil sie jetzt das Leben einer Dirne führt. Sie weiß die Wahrheit, darum musste ich es tun. Aber du bist der Schuldige.«

      Hanko ging langsam zurück.

      Das gefährliche Flackern in den Augen des Mannes gefiel ihm gar nicht.

      Luden sind immer feige, wenn sie keine Schläger um sich haben oder unbewaffnet sind. Nie suchen sie dann den Kampf. So war es jetzt auch. Seine Waffe lag im Schreibtisch. Er musste sie haben. In dem Moment war er gerettet.

      Doch Benedikt ließ ihn nicht aus den Augen.

      »Du verstehst, warum ich es tue, nicht wahr?«

      Ich muss ihn aufhalten, dachte der Lude verzweifelt, er darf mir nicht zu nahekommen. Plötzlich überkam ihn die Angst. Verrückte können Bärenkräfte entwickeln, das hatte er mal gelesen. Er durfte sich auf keinen Kampf einlassen, dann war es um ihn geschehen.

      Benedikt war wie eine Ramme. Es störte ihn nicht, dass sich sein Opfer fortbewegte. Sie liefen immer fort, aber er war schneller. Immer war er das gewesen. Die Angst ließ seine Opfer meistens stolpern. Dann war alles ganz einfach. Sie haben nie leiden müssen, dachte er bei sich. Hanko ist ein Schwein, eigentlich müsste er noch ein wenig zappeln. Ich sehe die Angst in seinen Augen. Zum ersten Male in seinem Leben fürchtet er sich vor mir. All die Jahre empfand ich außer Freundschaft auch Furcht vor ihm. Wie kommt es, dass ich ihn nie durchschaut habe?

      Hanko stand jetzt mit dem Rücken zum Schreibtisch.

      »Möchtest du noch beten?«

      »Du blöder Hund, verschwinde sofort, oder ich mache dich kalt!«

      »Du kannst mir keine Angst einjagen, Hanko. Jetzt nicht mehr, das ist endgültig vorbei.«

      »Ich kann eine ganze Menge«, lachte Hanko gehässig auf. »Das wirst du gleich erleben.«

      Er war so angespannt, dass er nicht mal die Geräusche von der Straße hörte. Verden hatte lange gewartet, dann war ihm die Idee gekommen, zu Hanko zu fahren. Von Karla wusste er die ganze Geschichte. Hanko war ja auch der Freund ihres Bruders gewesen.

      Vielleicht konnte dieser ihm sagen, wo sich der Mörder versteckt hielt.

      Als sie das Haus erreichten, wunderten sie sich, weil die Tür aufstand. Um diese Zeit? Könnte das sein?

      Dann hörten sie die Stimmen.

      »Er ist oben.«

      »Was sollen wir machen?«

      »Wir sind dazu verpflichtet, Leben zu retten«, sagte der Beamte.

      »Verdammt, da oben ist ein Mörder und ein gemeiner Lude.«

      »Und doch müssen wir es versuchen. Jetzt weiß ich auch, warum er hier ist.«

      Lautlos schlichen sie die Treppe hoch. Die Wohnungstür war nur angelehnt. Sie hörten den Luden reden.

      Er hatte die Waffe aus der Lade geangelt, bevor Benedikt etwas bemerkte. Jetzt zielt er damit auf den Mörder.

      »Nun, du kleiner Hurenhund, damit hast du wohl nicht gerechnet, wie?« Er lachte schallend. »Hast du im Ernst angenommen, du dämlicher Waschlappen könntest mich töten? Benedikt, du blöder Hund, hast du das wirklich auch nur eine Sekunde lang geglaubt?«

      Wieder lachte er hässlich auf.

      Benedikt blieb mitten im Zimmer stehen und sah auf die Waffe. Leise sagte er: »Es ist besser für dich, wenn du sie fortlegst, Hanko.«

      »Den Teufel werde ich tun, und jetzt sage ich dir, was dir gar nicht gefallen wird. Ich werde dich erschießen, du dreckige Laus. Ja, das tue ich. Den Bullen werde ich weismachen, dass ich es in Notwehr tun musste. Jawohl, so einfach ist das, du dämlicher Kerl.«

      Verden warf sich gegen die Wohnzimmertür. In diesem Augenblick hörten sie den Schuss. Verden ließ sich abrollen und landete in einer Ecke.

      Es blieb totenstill.

      Im Hintergrund wuchteten sich die Beamten hoch. Sie sahen Benedikt am Boden in einer Blutlache. Er war tot.

      Der Zuhälter glotzte die Beamten entgeistert an und ließ den Telefonhörer sinken.

      »Ich wollte euch gerade anrufen. Das ist der Hurenmörder; er wollte mich auch umbringen. In Notwehr musste ich ihn erschießen.«

      Verden fühlte sich müde und ausgelaugt. Er gab seinen Beamten einen Wink.

      »Legt ihm die Handschellen an.«

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