Western Action Großband Februar 2019 - 1000 Seiten Spannung. Pete Hackett
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Название: Western Action Großband Februar 2019 - 1000 Seiten Spannung

Автор: Pete Hackett

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745208139

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СКАЧАТЬ Lane hatte den Kopf gehoben und witterte wie ein Wolf in südöstliche Richtung. Denn in die Geräusche der stehenden Herde hinein erklang trappelnder Huf­schlag. Dave richtete sich auf. Von der Herde kam Tex Dudley, der ein­zige Cowboy der Bar-T Ranch. Er zügelte beim Wasserloch sein Pferd und sprang aus dem Sattel. »Hört ihr auch, was ich höre, Leute?«, krächzte er mit staubheiserer Stimme.

      »Yeah«, erwiderte Charles Turpin rau und kratzend. »Und ich kann mir schon denken, wer da ankommt.« Er rannte zu seinem Pferd und zog entschlossen die Winchester aus dem Scabbard. Mit einem kurzen, harten Knacken hebelte er eine Patrone in den Lauf.

      Auch Tex Dudley griff nach seinem Gewehr. Lane rückte den Revolver­gurt zurecht. Dave stapfte langsam zu seinem Braunen und holte sich eben­falls die Winchester. Und Cole lüftete seinen Colt im Halfter. Verschwom­men wehte der Hufschlag heran, wurde aber schnell deutlicher. In den sonnengebräunten und von Wind und Regen gegerbten Gesichtern arbeitete es.

      Und dann trieben die Reiter ihre Pferde über den Hügelkamm, an des­sen Fuß die Bar-T Herde stand. Es wa­ren sieben. Ohne anzuhalten ritten sie schräg den Abhang herunter. Unruhi­ges Gewoge ging durch die Herde. Horn klapperte, buschige Schwanz­enden peitschten erregt. Das Muhen der Kühe verstärkte sich.

      »Die Sattelstrolche von der Great Sand Ranch!«, knirschte Charles zwi­schen den Zähnen. »Ich wusste es.« Fester umklammerten seine Fäuste das Gewehr.

      »Yeah, und allen anderen voran Bill Forsyth, der verschlagene Able­ger Big Jims«, sagte Lane und spuckte aus.

      Schließlich waren die Reiter heran. Sie zogen sich zu einer Linie ausein­ander, stützten sich lässig auf die Sat­telknöpfe und lehnten sich vor. Das eine oder andere Pferd tänzelte, wurde aber hart an die Kandare ge­nommen. Herausfordernde Augen fi­xierten die Bar-T Männer — und so herausfordernd wie ihre Blicke war die ganze Haltung der Leute von der Great Sand Ranch. Mit einem Schen­keldruck trieb Bill Forsyth seinen Schecken nach vorn. Sein Blick sprang von einem zum anderen und blieb schließlich an Charles Turpin hängen, der ihn gelassen erwiderte. »Das Land, auf dem ihr euch befindet, gehört meinem Vater!«, stieß Bill For­syth hervor. »Wie kommt ihr dazu, hier euer Round up durchzuführen?«

      Charles reckte die mächtigen Schultern und röhrte wütend: »Das ist freie Weide, Forsyth - Regierungsland. Hier dürfen die Rinder ei­nes jeden grasen. Wenn dein Vater Anspruch auf dieses Land erheben will, dann muss er es kaufen. Und erst dann, wenn er mir eine Kaufurkunde vorweisen kann, ziehe ich meine Herde ab. Andernfalls stehen meine Rinder hier bis zum Jüngsten Tag.«

      Bill Forsyth lachte scheppernd. Seine Stimme klirrte: »Du täuschst dich, Turpin. Deine Kuhschwänze werden schon in einer halben Stunde nicht mehr die Great Sand Weide zer­treten und kahl fressen. Wir jagen sie nämlich auf dein Land zurück. Du hast es dir selbst zuzuschreiben. Gewarnt haben wir dich oft genug.«

      Charles atmete tief durch. Mit ei­nem schnellen Blick streifte er seine Söhne. Sie standen angespannt, wie sprungbereit da, heißen Zorn in den Augen, bereit zu kämpfen. Grimmig, bemüht, die hochkochende Wut zu unterdrücken, rief Charles: »Denk nur nicht, dass wir tatenlos zusehen, wenn ihr euch über unsere Rinder hermacht. Du musst damit rechnen, Bill Forsyth, dass du mit der Nase in den Dreck fliegst.«

      Das Gesicht Bill Forsyths verzerrte sich, wurde zu einer boshaften, gehäs­sigen Fratze. »Ihr Turpins seid uns schon lange ein Dorn im Auge!«, fauchte er und beugte sich weit im Sattel nach vorn. »Mein Vater bedau­ert es seit fünfzehn Jahren, dass er euch nicht in der ersten Minute, als ihr hier ankamt, zum Teufel jagte. Nun, was Big Jim versäumte, werde ich nachholen.« Seine Stimme triefte vor selbstsicherer Überheblichkeit.

      Lane Turpin trat einen Schritt vor. »Du fühlst dich auch nur stark und un­bezwingbar, wenn du die abgebrühte­sten Sattelwölfe deines Vaters hinter dir weißt, Bill. Als wir uns das letzte Mal in Alamosa begegnet sind und du alleine warst, konntest du mir nicht mal gerade in die Augen sehen. Steig ab und kämpf mit mir. Beweise den Männern deines Vaters, dass du tat­sächlich der hart gesottene Bursche bist, für den du dich gerne ausgibst.«

      Die wilde Leidenschaft in seiner Stimme erschreckte Charles Turpin. Er kannte den Jähzorn Lanes, trat schnell neben ihn und legte ihm beru­higend die Hand auf die Schulter. Aber Lanes Blick ließ Bill Forsyth nicht mehr los und übte einen dumpfen Druck auf den Ranchersohn aus.

      »Ich mache mir an einem wie dir die Hände nicht schmutzig!«, giftete Forsyth. »Du bist für mich nämlich Dreck, Lane Turpin. Und dich jage ich persönlich mit der Peitsche aus dem Alamosa County.«

      Der Gesichtsausdruck Lane Tur­pins verriet, dass er kurz vor der Ex­plosion stand. Der Griff seines Vaters wurde härter. Lanes Kiefer mahlten.

      »Du bist ein Feigling, Bill Forsyth. Ein windiger, aufgeblasener Bastard, der nicht einmal Cody Renslaw das Wasser reichen kann!«

      Cody Renslaw war der verkom­menste Säufer in Alamosa. Für einen Brandy holte er Fünfcentstücke aus den Spucknäpfen in den Saloons. Ein Wrack, das sein Leben im Delirium fristete.

      Lanes provozierende Worte hingen unheilvoll zwischen ihnen. Und jeder spürte, wie sich jäh eisige Kälte aus­breitete.

      *

      Bill Forsyth war zusammengezuckt wie unter einem Peitschenhieb. Er wusste, dass er sein Gesicht verlor, wenn er diese Herausforderung nicht annahm.

      John Landers, der Vormann der Great Sand Ranch, rief rau vor un­terdrückter Erregung: »Darauf gibt es nur eine einzige Antwort, Lane. Du weißt das.«

      »Natürlich«, versetzte Lane gelas­sen und unbeeindruckt.

      Bill Forsyth fühlte die ersten Anzei­chen tiefer Unsicherheit und Angst. Aber wenn er jetzt kniff, würden ihn die Cowboys verachten. Und da schnitten auch schon John Landers' Worte tief in sein Bewusstsein: »Du wirst ihm die entsprechende Antwort nicht schuldig bleiben können, Bill. Oder willst du die Beleidigung auf dir sitzen lassen?«

      Bill Forsyth erschauderte. Mit be­legter Stimme, in der all seine inneren Nöte mitschwangen, gab er zu verste­hen: »Wie du willst, Lane. Ich nehme deine Herausforderung an. Hoffent­lich bist du dir darüber im Klaren, dass ich mit dem Colt besser bin als du. Ich habe es nämlich nicht nötig, lasso­schwingend hinter sturen Rindern herzujagen. Ich hatte Zeit, zu üben.«

      »Hör auf!«, mahnte Charles Turpin beschwörend und gerade so laut, dass Lane es verstehen konnte. »Wenn hier Blut fließt, dann wird es einen Krieg geben.«

      Lane trat von seinem Vater weg. Dessen Hand rutschte von seiner Schulter und fiel nach unten. »Du re­dest zuviel, Bill!«, peitschte Lanes Stimme. »Also steig ab, damit wir es austragen können. Ich denke, diese Sache zwischen uns beiden ist längst fällig.«

      Aller Augen ruhten auf Bill For­syth. Er spürte die Blicke nahezu kör­perlich und kam sich vor wie ein in die Enge gedrängtes Tier. Fast zögernd hob er sein linkes Bein über den Sat­telknauf. Er ließ sich aus dem Sattel gleiten und machte zwei kurze, linki­sche Schritte. Seine Hand hing neben dem Revolverkolben, öffnete und schloss sich und war feucht vom Schweiß. »Es ist wegen Lisa, nicht wahr?«, zwang er sich, mit einigerma­ßen gefestigter Stimme zu sagen.

      »Ich weiß, dass du ihr nachstellst, und zwar gegen den ausdrücklichen Wunsch deines Vaters. Als die Toch­ter eines Coyotenjägers steht sie un­ter seiner Würde. Du bist Lisa ein Gräuel. Sie hat es mir selbst gesagt. Und weil sie dir die kalte Schulter zeigt, brauche ich dich ihretwegen auch nicht auf deine richtige Größe zurechtstutzen.«

      Bill Forsyths Blick wurde unstet. СКАЧАТЬ