Название: Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen
Автор: Pete Hackett
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745212372
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„Das soll ich Ihnen glauben?“
„Mir ist es egal, was Sie von meinen Worten halten. Jedenfalls steht fest, dass ich nicht die geringste Ahnung habe, was aus Nicks Geld geworden ist.“
„Finden Sie es nicht merkwürdig, dass Ronny Tackers das Opfer einer Cyanidvergiftung wurde, genau wie Oliver Carr?“, fragte Bount.
„Was ist daran so merkwürdig? Ich habe gelesen, dass es sich bei dem Zeug um ein wirkungsvolles und nicht ungebräuchliches Gift handelt“
„Sie kannten Oliver. Er forderte und erwartete von Ihnen, dass Sie Dissinger abservieren. Ich vermute, dass Carr Ihnen bei dieser Gelegenheit die Zusammensetzung des Giftes erläuterte, dass Sie durch ihn wussten, wie es zu beschaffen ist. Diese Umstände kamen Ihnen entgegen, als Sie sich entschlossen, Ronny Tackers aus dem Wege zu räumen.“
„Jetzt versuchen Sie einmal klar und logisch zu denken“, erregte sich Jill Lark. „Setzen wir einmal den Fall, ich hätte gewusst, wie viel Geld Nick gehörte. Wäre es da für mich nicht am einfachsten gewesen, den Geldkoffer zu schnappen und mich damit aus dem Staube zu machen? Ich habe keine festen Bindungen in New York, und mit sieben Millionen lässt sich in jeder Stadt der Erde ein neues Leben beginnen.“
„Das klingt einleuchtend und wirft die Frage auf, weshalb Sie nicht diesen Weg gegangen sind“, meinte Bount. „Ich weiß darauf nur eine Antwort. Sie hatten Angst, von Tackers gejagt zu werden. Wenn Sie mit dem Geld verschwunden wären, hätte der Diebstahl in Mafiakreisen schnell die Runde gemacht. Es wäre bekannt geworden, wer mit dem Geld getürmt ist. Sie vergifteten Ronny Tackers in dem guten Glauben, dass niemand dahinter kommen würde, wer den Mord begangen und das Geld gestohlen hatte.“
„Das sind doch nur Hypothesen“, sagte Jill Lark ärgerlich und stand auf. „Ich habe Ihnen zehn Minuten gegeben. Die sind längst um. Hauen Sie ab, los, ich kann Ihre Visage nicht mehr ertragen.“
Bount erhob sich, „Wir sprechen uns noch“, sagte er. „Guten Tag.“
17
Lester McPartland stieg aus dem Taxi und zündete sich eine Zigarette an. „Fünf Dollar, Mister“, sagte der Fahrer ungeduldig. McPartland drückte dem Fahrer den geforderten Betrag in die Hand, ohne den Kopf zu wenden. Er blickte an der Hausfassade empor und fühlte, wie ihn ein gutes Gefühl erwärmte. Es war lange her, dass er es empfunden hatte. Es stellte sich jedes mal dann ein, wenn er auf dem besten Wege war, zu viel Geld zu kommen.
Minuten später klingelte er an Jill Larks Tür. Das Mädchen blinzelte verblüfft, als sie ihn sah. „Hallo, Jill“, sagte er. „Darf ich nähertreten?“
„Wer sind Sie? Ich kenne Sie nicht!“
„Oh doch, Mädchen“, sagte er grinsend. „Du kennst mich. Ich bin Lester McPartland.“
Jill Lark warf einen ängstlichen Blick über McPartlands Schulter, dann trat sie zur Seite und ließ den Besucher eintreten. Sie ging ins Wohnzimmer voran, warf den Staublappen aus der Hand und fauchte: „Sie hätten nicht herkommen dürfen. Ich habe Sie am Telefon ausdrücklich um Diskretion gebeten!“ McPartland lachte. „Nur keine Aufregung, Mädchen“, meinte er. „Niemand hat mich gesehen, oder wirst du beobachtet?“
„Vor ein paar Minuten war Reiniger bei mir, ein Privatdetektiv“, sagte sie. „Er weiß so ziemlich alles. Ich glaube, ich muss ihn mir vom Halse schaffen.“
McPartland ließ sich in einen Sessel fallen. Er war ein knapp dreißigjähriger Mann in einem sehr auffälligen, gestreiften Anzug, dessen modischer Höhepunkt gut drei Jahre zurücklag. Das Gesicht des Besuchers war schmal und hatte regelmäßige Züge, aber wer genau hinblickte, entdeckte ein paar Punkte, die einer Sympathiewerbung im Wege standen. McPartlands dunkle Augen waren stechend, und sein schmallippiger, nahezu farbloser Mund hatte die Angewohnheit, nervös zu zucken.
„Dann tu’s doch“, sagte er.
Jill Lark setzte sich. Sie blickte ihrem Besucher in die Augen, „Wir haben am Telefon klare Absprachen getroffen“, sagte sie. „Warum halten Sie sich nicht daran?“
McPartland grinste. „Du hast mich gebeten, deinen Chef umzupusten. Du hast mir dafür Zehntausend versprochen. Du hast gesagt, ich würde sie durch die Post zugestellt bekommen. Ich hatte da plötzlich meine Zweifel. Es könnte ja sein, dass es dich gar nicht gibt, oder dass du versuchen würdest, zu türmen, noch ehe ich die Bucks habe. Wie gesagt, ich hielt es für besser, selber nach dem Rechten zu sehen. Hier bin ich, Mädchen. Ich erspare dir den Gang zum Postschalter, das ist alles.“
„Ich habe nicht geglaubt, dass Sie’s tun würden, das Sie ihn umlegen würden, meine ich“, murmelte Jill Lark.
„Wieso hast du’s nicht geglaubt?“
„Mord auf Bestellung, ohne Vorauszahlung, ohne Sicherheiten“, murmelte Jill. „Das ist schon stark.“
„Du hast mich aus dem Krankenhaus angerufen. Du hast mir gesagt, wer du bist. Natürlich habe ich mich erkundigt. Als ich erfuhr, dass es dich gibt und dass du tatsächlich im Krankenhaus liegst, habe ich prompt gehandelt. Ich habe einen Riecher für Leute, bei denen was zu verdienen ist. Nur eines musst du mir noch sagen: Wer hat dir meine Adresse vermittelt? Wer hat dir gesagt, dass der gute Lester die Fähigkeit hat, den Killer zu spielen?“
„Ich hab’s von einem Bekannten erfahren.“
„Wer ist das?“
„Spielt doch keine Rolle!“
„Für mich schon. Ich muss wissen, wer mit meinem Namen hausieren geht.“ Er grinste. „Wer weiß, vielleicht zahle ich dem Mann eine Vermittlerprovision?“
„Ich hab’s von meinem Chef gehört. Von Dissinger.“
„Was denn“, staunte McPartland, „von dem Kerl, den ich abserviert habe?“
„So ist es. Er hatte vor, Sie schon früher einzuschalten. Er wollte Sie darum bitten, seinen Nebenbuhler aus dem Wege zu räumen, aber dann hat er den Job selbst erledigt.“
„Okay, lassen wir’s dabei bewenden. Wo sind die Mäuse?“
„Ich habe sie nicht hier“, sagte Jill Lark. „Ich muss zur Bank gehen.“
„Einverstanden“, meinte McPartland. „Ich begleite dich.“
„Hören Sie endlich auf, mich zu duzen“, sagte Jill Lark nervös. „Wir sind Geschäftspartner, nicht mehr und nicht weniger.“
„Du hast Angst vor mir, nicht wahr?“
„Ich fürchte mich vor keinem“, behauptete Jill Lark. Sie entspannte sich plötzlich. „Es ist sinnlos, wenn wir miteinander streiten“, erkannte sie. „Wir sitzen in einem Boot. Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?“
„Einverstanden, aber wenn ich schon bleiben darf, würde ich’s ganz gern sehen, wenn du das blöde Kopftuch und die Kittelschürze ablegst.
Du bist ’n hübsches Mädchen, das ist zu sehen. Warum gibst du dir soviel Mühe, das zu verbergen?“
Jill СКАЧАТЬ