Das geheime Wissen - Das wichtigste Buch für die Menschheit!. Johannes Greber
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СКАЧАТЬ Wortes eine sinnentstellende Fälschung vorgenommen wurde?“

      23„Es ist zwar nicht der geeignete Zeitpunkt“, - erwiderte er, - „wo ich auf diese Fälschungen im einzelnen eingehen möchte. Ich werde es später tun, wenn ich euch die Bibel im Zusammenhang erkläre. Dennoch will ich deine Bitte erfüllen und dir zwei Stellen angeben: eine Stelle, an der ein Wort durch ein anderes ersetzt wurde, und eine Stelle, an der ein Wort weggelassen wurde.

      24Du kennst den Ausruf des Apostels Thomas nach dem Wortlaut eurer heutigen Bibel: „Mein Herr und mein Gott!“ (Joh.20,28). - In Wirklichkeit hat er jedoch den Ausdruck gebraucht, den die Apostel Christus gegenüber stets anwandten: „Mein Herr und Meister!“ Das Wort „Meister“ hat man später in das Wort „Gott“ umgefälscht. Zu welchem Zwecke das geschah, werde ich euch bei einer anderen Gelegenheit erklären.

      25Eine Stelle, an der ein Wort ausgelassen und dadurch der ganze Sinn geändert wurde, wird dich ganz besonders interessieren. Du bist katholischer Priester. Du meinst die Gewalt zu haben, Sünden zu vergeben. Welche Stelle des Neuen Testamentes nimmst du als Beweis dafür, daß den Priestern eine solche Gewalt übertragen worden ist?“

      26Ich führte die Stelle an: „Welchen ihr die Sünden nachlasset, denen sind sie nachgelassen“ (Joh.20,23). Er verbesserte mich, indem er die Stelle wörtlich wiedergab: „Wenn ihr die Sünden anderer vergebt, werden sie ihnen vergeben“ und fuhr fort: „Das Wort, das ihr mit „ihnen“ übersetzt, heißt im Griechischen auch „selbst“. Nun stand vor diesem Wort „selbst“ im Urtext noch das Wort „euch“. Das, was ihr also heute mit „ihnen“ übersetzt, hieß in Wirklichkeit „euch selbst“.“

      27„Die Stelle lautete also im Urtext wörtlich: „Wenn ihr die Sünden anderer vergebet, werden sie

      euch selbst vergeben.“ Du siehst wohl ein, welche Entstellung des Sinnes durch Weglassen des Wortes „euch“ entstanden ist. Christus sagt an dieser Stelle nichts anderes, als was er an vielen Stellen ausgesprochen hat, nämlich: Ihr sollt euren Mitmenschen die Fehler und Sünden, die sie gegen euch begangen haben, von Herzen vergeben, damit ihr von Gott für eure eigenen Sünden Verzeihung erlangt. „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“ (Matth.6,12)

      28„Das Vergeben ist das Schwerste in eurem Leben. Darum empfanget ihr dazu eine besondere Hilfe Gottes. Christus sagt ja auch an derselben Stelle: „Empfanget einen heiligen Geist!“ Wenn ihr anderen die Sünden vergebet, werden sie euch selbst vergeben. Wenn ihr sie aber festhaltet, nämlich in eurem Herzen, dann werden auch die eurigen festgehalten werden, nämlich von Gott. - Hast du das verstanden?“

      29Ich antwortete sehr niedergedrückt und nachdenklich mit einem leisen „Ja“ und fügte sofort hinzu: „Dann hat es also nach deiner Ansicht keinen Wert, daß ich als Priester das Sündenbekenntnis anderer entgegennehme, wenn ich keine Lossprechung erteilen kann? Ich müßte demnach die ganze Sache dran geben.“

      30„Das brauchst du nicht“, erwiderte er. „Da die deiner Kirche angehörenden Christen der Meinung sind, sie müßten zur Erlangung der Sündenvergebung ihre Sünden dem Priester beichten, so nimm ruhig das Bekenntnis entgegen, wie dein Amt es dir vorschreibt. Denn es ist ja nichts Böses oder von Gott Verbotenes, einem Menschen seine Sünden zu offenbaren. Aber du sollst nicht glauben, daß du die Sünden der Beichtkinder an Gottes Stelle vergeben kannst. Deine Aufgabe kann es nur sein, durch Belehrung, Ermahnung, Zuspruch und innere Aufrichtung die sündige Gesinnung aus dem Herzen des Beichtenden zu entfernen, so daß er innerlich umgewandelt nach Hause geht und in seinem Tun sich als ein anderer Mensch erweist. Ein gewohnheitsmäßiges Beichten und Lossprechen ist nicht bloß zwecklos, sondern eine Entweihung des Gedankens der Versöhnung mit Gott.“

      31„Durch deine Zwischenfragen bin ich von meinem Thema abgeschweift. Ich will nun damit fortfahren.“

      32„Wenn auch manches von der Lehre Christi in den auf euch gekommenen Abschriften der alten Urkunden absichtlich weggelassen, anderes durch Fälschungen geändert worden ist, so bleibt doch noch so vieles Richtige übrig, daß die Menschen durch Befolgung dieses Richtigen ihrem Gott näher kommen könnten. Doch leider vermögen sie das Richtige vom Falschen nicht zu unterscheiden.“

      33Die Grundlage der Lehre Christi ist nach seinen eigenen Worten: „Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst!“ Wer das befolgt, hat das ganze christliche Gesetz erfüllt. Alle anderen Wahrheiten sind bloß Ergänzungen zu dieser Grundwahrheit und helfende Richtlinien zu ihrer Ausführung im Leben des einzelnen.“

      34„Und nun komme ich zum letzten, nicht minder wichtigen Grunde, weshalb das Christentum auf die heutige Menschheit keinen Einfluß mehr auszuüben scheint.“

      35„Das Volk sieht bei seinen geistlichen Führern nicht die praktische Befolgung dessen, was das Christentum lehrt, und was sie selbst predigen. Das gilt von den Geistlichen aller christlichen Religionen. Es gibt Ausnahmen. Aber sie sind verhältnismäßig selten. Wo sind die Geistlichen, die ihr neben Christus stellen könntet, ohne daß sie zu erröten brauchten? Wieviele sind es, die Leid, Armut und Not mit ihren Brüdern und Schwestern tragen? Ihre Gemeindemitglieder sind doch ihre Brüder und Schwestern. Dienen sie diesen, wie es die Weisung Christi ist, oder ist es nicht vielmehr ein Herrschen und Ausnutzen? Tun sie etwas umsonst? Lassen manche sich nicht sogar das Beten bezahlen?“

      36„Und ihr sonstiger Lebenswandel! Doch darüber will ich jetzt nichts sagen. Über diesen Punkt möchte ich mit dir einmal allein sprechen.“

      37Bei diesen Worten wandte er sich zu mir und fuhr fort: „Du willst morgen zu deinen Angehörigen reisen. Diese Reise ist nicht eilig. Bleibe morgen noch hier und komme morgen Abend um 19.30 Uhr wieder hierher. Alsdann reden wir beide allein miteinander. Sage also diesem Jungen, aus dem ich spreche, sobald er zu sich kommt, er möge morgen Abend um 19.30 Uhr hier sein.“

      38Dann machte er Schluß, indem er in einer fremden Sprache betete und die Hände zum Segen erhob mit den Worten: „Seid gesegnet im Namen Gottes! - Grüß Gott!“

      39Nach diesem Gruß fiel der Junge vornüber wie am Anfang der Sitzung, öffnete seine Augen und sah sich verwundert um. Es war ihm unverständlich, daß es schon so spät sei. Von dem Vorgefallenen wußte er nichts. Er sagte, es sei ihm so, als habe er lange und gut geschlafen. Er fühlte sich sehr frisch und wohl.

      40Als ich ihm sagte, er möge am anderen Abend um 19.30 Uhr wieder hier sein, erklärte er mir, daß sei ihm nicht möglich. Sie hätten morgen eine dringende Arbeit fertigzustellen, und es werde sicher 21 Uhr werden, bis er zu Hause sein könne. Das sei gestern bereits von seinem Lehrherrn so angeordnet worden.

      41Trotzdem nahm ich mir vor, meine Reise zu verschieben und am kommenden Abend zu der mir angegebenen Zeit wieder hinzugehen.

      42Als ich nach Schluß der Sitzung zu meiner Wohnung ging, war es mir, als erwachte ich aus einem schweren Traum. Der Mond ergoß seinen Silberschein über die Dächer und die Sterne schauten so ruhig in die klare Nacht. In mir aber schlugen die Flammen meiner Gedanken bergeshoch empor. Ich fühlte, daß dieses Feuer schon die Balken umzüngelte, auf denen mein bisheriges Glaubensgebäude ruhte.

      43Wer sprach die Wahrheit? Die Religion, deren Priester ich war, oder die Stimme aus diesem Jungen? Oder war es vielleicht der Junge selbst, der sich das alles zusammenreimte und vor uns eine Komödie aufführte?“

      44Der СКАЧАТЬ