Strand Krimi Paket: Auch Mörder unter den Freunden - Thriller Sommer 2020. A. F. Morland
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Читать онлайн книгу Strand Krimi Paket: Auch Mörder unter den Freunden - Thriller Sommer 2020 - A. F. Morland страница 43

СКАЧАТЬ der Kripo in Shamokin gehörte. Ich fuhr zu jenem Wald, von dem mir Tom erzählt hatte. Wenn die Gangster nämlich — so sagte ich mir — uns an dem Besuch dort hindern wollten, war es für mich der richtige Augenblick, mal nachzusehen.

      Larry Blackwell konnte indessen den jungen Mann verhören, der sich übrigens Mark Marek nannte, wie es auch im Polizeiregister stand. Wie mir Larry über Funk erzählte, sollte Marek schon mehrfach als Mitglied von Banden geschnappt worden sein. Aber ein Star war er wohl nicht. Einer der dritten Kategorie.

      Er machte es im Augenblick noch spannend und kam sich heldenhaft vor, weil er sich weigerte, etwas auszusagen. Das gab sich meistens.

      Als ich an der Baustelle vorbeifuhr, wo man dabei war, den neuen Brückenpfeiler zu setzen, kam ein Anruf von Larry durch das Funksprechgerät.

      „Rex“, sagte er, und ich hörte, dass er aufgeregt zu sein schien, „Rex, er hat gestanden!“

      So schnell hatte ich das, weiß Gott, nicht erwartet. „Dieser Marek?“, fragte ich zweifelnd.

      „Genau! Und er hat erklärt, dass sie zu dritt gearbeitet hätten mit — jetzt halte dich fest, Rex! — mit dem Ingenieur Sievers.“

      „Ach! Und warum der Überfall auf Higgins und mich?“

      Auch da hatte Larry eine Antwort parat. „Sie glaubten, ihr wäret ihnen auf die Spur gekommen.“

      „Reizend, Larry, aber ich rate dir, setz dein Verhör noch ein wenig fort! Das, was du gehört hast, würde sogar meine Urgroßtante zum Weinen bringen. Wie steht es mit der Untersuchung des Wagens?“

      „Weiß noch nicht, gebe ich dir gleich durch.“

      Ich fuhr nach diesem Gespräch unbeirrt weiter. Als ich zu der Stelle gelangte, von der mir Higgins erzählt hatte, hielt ich an, sah nochmals meine Automatic nach und stieg aus.

      Vor mir lag ein Waldweg, sehr zerfahren und höchstens mit Traktor oder Geländewagen zu passieren. Ein Schild wies darauf hin, dass man den Wald auf eigene Gefahr betrete.

      Ich ging den Weg entlang und bog nach etwa hundert Schritt in einen Trampelpfad ab, der halbrechts in den Hochwald hineinführte.

      Eine halbe Stunde lang marschierte ich durch das Gehölz, das überhaupt kein Ende zu nehmen schien. Der Wald wurde dichter, das Unterholz ebenfalls. Und weil es meist aus Farnen und Brombeeren bestand, der Pfad fast zugewachsen war, kam ich mir wie im Urwald vor.

      Unvermittelt erreichte ich eine winzige Lichtung. Tom hatte mir davon erzählt.

      Ich blieb stehen und wartete, denn am anderen Ende der Lichtung stand die Hütte. Sie war halb in die Erde gebaut wie ein Unterstand. Nur das Dach und einige Handbreit Seitenwand schauten heraus. Aus dem steinernen Kamin des Blockhauses kräuselte Rauch.

      Der Rauch wehte auf mich zu, und es roch nach Holzfeuer. Ein Geruch, den ich schon immer gerne gemocht habe. Er erinnerte mich an die Lagerfeuer, die wir als Jungen angezündet hatten, um Pudding in Aluminiumtöpfen darauf zu kochen. Pudding, der jedes Mal anbrannte, nichts desto trotz aber immer besser schmeckte als zu Hause.

      Auch hier roch es angebrannt. Jedoch eher nach Fleisch und nicht nach Pudding.

      Ich hielt die Automatic in der Hand und näherte mich dem Gebäude. Plötzlich begann ein Hund zu bellen, dem Ton nach kein kleiner Pinscher. Es klang mir eher nach einer Dogge oder etwas ähnlichem.

      Die Hüttentür wurde geöffnet, und heraus trat ein geradezu romantisch gekleideter Mann. Er trug einen moosfarbenen Stetson, einen Poncho wie ein Vaquero, und grobe Lederhosen, denen man ansah, dass sie „hausgemacht“ waren.

      Er trug einen Bart, dieser merkwürdige Mann, und so wirkte er wie ein Greis, aber sicher war er das nicht. Ich sah auch das Gewehr, das er hinter dem Rücken verbarg. Der Kolben ragte seitlich ein wenig hervor, das genügte für mich.

      Dann tauchte der Hund auf, ein Neufundländer. Ein Kalb von Hund. Er schob nur den Kopf zwischen seinen Herrn und den Türpfosten, aber er bellte nicht. Er knurrte und bleckte die Zähne. Dieser vierbeinige Fleischwolf wirkte recht imposant. Aber so gefährlich er sein mochte, ich nahm ihn scheinbar gar nicht zur Kenntnis.

      „Kommen Sie mal heraus! Polizei!“, rief ich dem Manne zu. „Und lassen Sie besser das Gewehr fallen.“

      „Scheren Sie sich weg, ich habe nichts verbrochen!“, krächzte er, und nun glaubte ich doch, einen alten Mann vor mir zu haben.

      „FBI! Nun kommen Sie schon, sonst muss ich nachhelfen!“, sagte ich scharf.

      Wider Erwarten kam er, stellte das Gewehr sorgsam an die äußere Wand, und befahl dem Hund, sitzenzubleiben. Der Neufundländer gehorchte, sah mich aber noch immer an, als warte er nur darauf, mich zum Nachtisch zu verzehren.

      Das Gewehr war übrigens eine Springfield-Army-Büchse. Es ist nicht frei zu kaufen und wird nur für die US-Truppen geliefert. Die Tatsache, dass er es besaß, würde mir einen weiteren Grund zum Fragen geben.

      Als er etwa drei Schritt vor mir stehenblieb, fiel mir die Blässe seines Gesichts auf, obgleich dieser Mann doch in der frischesten Luft lebte, die man haben konnte. Auch die Augen verrieten, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Er musste krank sein. Ich bemerkte, dass seine Finger zitterten. Er versuchte, das zu vertuschen, als er sah wie ich seine Hände beobachtete.

      „Sind Sie krank?“, fragte ich.

      Das Zittern wurde stärker, aber er antwortete: „Es geht Sie einen Dreck an, ob ich krank bin oder nicht. Ich ...“ Er schwankte etwas, und der Hund an der Tür stand auf und knurrte gefährlich.

      „Sie brauchen einen Arzt, Mann! Wer sind Sie überhaupt? Was machen Sie hier?“

      Er drehte sich plötzlich um und wankte zu seiner Hütte. Vor diesem primitiven Anwesen stand so etwas, das man mit Phantasie als Bank bezeichnen konnte. Hier ließ er sich niedersinken. Dann zog er etwas aus der Tasche seiner schmuddeligen Lederhose und hielt es mir entgegen.

      Ich trat näher, nahm den zerknickten und beschmutzten Wisch ab und las. Es war ein Entlassungsschein aus dem Gefängnis von Sing Sing, drei Jahre alt, ausgestellt auf den Namen Michael Stellcass. Als Wohnort war nichts angegeben. Statt dessen fand ich nur einen Tintenstrich.

      Ich trat einen Schritt zurück und nahm das Handbuch aus der Jackentasche, das außer mir einige tausend andere G-men und Polizisten mit sich herumschleppen. Ich schlug die Fahndungsliste auf. Dann hatte ich den Namen.

      Stellcass, Michael, 62 Jahre, Geldfälscher, flüchtig seit 12. Januar aus dem Arbeitslager Duffenbrook, Gefängnis Hackensack. Verletzt durch Gewehrschuss am Rücken.

      „Sie sind also seit sieben Monaten ausgebrochen. Haben Sie noch unter der Verletzung zu leiden?“, fragte ich, und das schien ihn so zu verblüffen, dass er mich konsterniert ansah und zunächst keinen Ton herausbrachte. Wer weiß, welche Fragen er von mir erwartet hatte.

      „Ich ... ich ... es sind furchtbare Schmerzen … aber ich will nicht wieder hinein. Ich will nicht!“ Die letzten Worte kreischte er fast.

      Der Hund saß ganz still und hielt den Kopf schief, als ahne er, dass ich nicht unbedingt ein Menschenfresser war.

      „Ich bringe СКАЧАТЬ