Primärziel: Der Werdegang von Luke Stone—Buch #1. Джек Марс
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Читать онлайн книгу Primärziel: Der Werdegang von Luke Stone—Buch #1 - Джек Марс страница 12

СКАЧАТЬ sich nicht dazu bringen, sie anzusehen.

      Auf dem Tisch in der Nähe seiner rechten Hand lag eine matt-schwarze Glock Neun-Millimeter. Sie war geladen.

      „Luke, alles in Ordnung?”

      Er nickte. „Ja, mir geht’s gut.” Er nippte an seinem Bier.

      „Warum liegt deine Waffe auf dem Tisch?”

      Schließlich blickte er zu ihr hinauf. Sie war schön, und er liebte sie. Sie war mit seinem Kind schwanger und sie trug eine geblümte Mutterschaftsbluse. Er hätte fast wegen ihrer Schönheit und der Macht seiner Liebe für sie weinen können. Er spürte sie intensiv, wie eine Welle, die gegen die Felsen krachte.

      „Äh, die liegt nur hier, falls ich sie brauche, Liebling.”

      „Warum würdest du sie brauchen? Wir essen doch nur zu Abend. Wir sind auf dem Stützpunkt. Wir sind hier in Sicherheit. Niemand kann…”

      „Stört sie dich?” fragte er.

      Sie zuckte mit den Schultern. Sie schob eine kleine Gabel voll Hühnchen in ihren Mund. Becca aß langsam und sorgfältig. Sie nahm kleine Bissen und sie brauchte oft lange, um ihr Abendessen zu beenden. Sie schlang ihr Essen nicht herunter, so wie manche Leute. Luke liebte das an ihr. Es war einer der Unterschiede zwischen ihnen. Er neigte dazu, sein Essen einzuatmen.

      Er beobachtete sie dabei, wie sie in Zeitlupe ihr Essen kaute. Ihre Zähne waren groß. Sie hatte Hasenzähne. Es war niedlich. Es war reizend.

      „Ja, ein wenig”, antwortete sie. „Du hast das noch nie zuvor getan. Hast du Angst, dass…”

      Luke schüttelte seinen Kopf. „Ich habe vor nichts Angst. Unser Baby ist auf dem Weg, OK? Es ist wichtig, dass wir unser Kind vor Schaden schützen. Das ist unsere Verantwortung. Die Welt ist gefährlich, Becca, falls du das noch nicht gewusst hast.”

      Luke nickte über die Wahrheit, die er da von sich gab. Er begann die Gefahren um sie herum immer mehr zu bemerken. In der Küchenschublade waren scharfe Messer. In dem Holzblock auf der Arbeitsplatte steckten große Tranchiermesser und ein riesiges Hackbeil. Im Schränkchen hinter dem Badezimmerspiegel befand sich eine Schere.

      Das Auto hatte Bremsen und jemand konnte die Bremskabel ganz einfach durchschneiden. Wenn Luke wusste, wie das ging, so wussten das eine Menge anderer ebenfalls. Und es gab eine Menge Leute, die möglicherweise Luke Stone etwas zurückzahlen wollten.

      Es schien fast wie…

      Becca weinte. Sie drückte ihren Stuhl weg vom Tisch und stand auf. Ihr Gesicht war in den letzten zehn Sekunden hochrot angelaufen.

      „Liebling? Was ist denn los?”

      „Du”, erwiderte sie, während die Tränen ihr das Gesicht hinunterlaufen. „Irgendwas stimmt nicht mit dir. Du bist noch nie so heim gekommen. Du hast mich kaum begrüßt. Du hast mich überhaupt nicht berührt. Ich fühle mich unsichtbar. Du bleibst die ganze Nacht wach. Es scheint, als ob du gar nicht geschlafen hast, seit du angekommen bist. Jetzt legst du eine Waffe auf den Esstisch. Ich habe ein wenig Angst, Luke. Ich habe Angst, dass da etwas ganz und gar nicht stimmt.”

      Er stand auf und sie tat einen Schritt zurück. Ihre Augen öffneten sich weit.

      Dieser Blick. Es war der Blick einer Frau, die vor einem Mann Angst hatte. Und er war der Mann. Es erschreckte ihn. Es war als wäre er plötzlich aufgewacht. Er hatte sich niemals vorgestellt, dass sie ihn jemals so anblicken würde. Er wollte, dass sie nie wieder weder ihn noch jemand anderen so anblickte, aus überhaupt einem Grund.

      Er schaute auf den Tisch. Er hatte dort eine geladene Waffe während des Abendessens hingelegt. Warum täte er so was? Plötzlich schämte er sich für die Waffe. Sie war breit, kantig und hässlich. Er wollte sie mit einer Serviette bedecken, doch es war zu spät. Sie hatte sie schon gesehen.

      Er blickte sie wieder an.

      Sie stand ihm gegenüber, erniedrigt, wie ein Kind, ihre Schultern nach vorn gebeugt, ihr Gesicht verweint, die Tränen flossen ihr die Wangen hinunter.

      „Ich liebe dich”, sagte sie. „Aber ich mache mir gerade solche Sorgen.”

      Luke nickte. Das Nächste, was er sagte, überraschte ihn.

      „Ich glaube, ich muss vielleicht eine kleine Weile fort.”

      KAPITEL FÜNF

      14. April

      9:45 Uhr USA Eastern Daylight Zeit

      Fayetteville Abteilung für Veteranen-Angelegenheiten (VA)

      Gesundheitszentrum

      Fayetteville, North Carolina

      „Warum sind Sie hier, Stone?”

      Die Stimme riss Luke aus seinen Tagträumen, in denen er sich verloren hatte. Er schwelgte dieser Tage oft allein in seinen Gedanken und Erinnerungen und konnte sich anschließend nicht daran erinnern, worüber er nachgedacht hatte.

      Er blickte auf.

      Er saß auf einem Klappstuhl in einer Gruppe aus acht Männern. Die meisten der Männer saßen auf Klappstühlen. Zwei waren in Rollstühlen. Die Gruppe füllte eine Ecke des großen, doch trostlosen, offenen Raumes aus. Die Fenster auf der entgegengesetzten Seite zeigten, dass es ein sonniger Frühlingstag war. Doch irgendwie schien es als ob das Licht von draußen nicht bis in den Raum gelangte.

      Die Gruppe saß in einem Halbkreis und blickte einen bärtigen Mann mittleren Alters mit einem dicken Bauch an. Der Mann trug Kordhosen und ein rotes Flanellhemd. Der Bauch stand fast wie ein Wasserball hervor, den er unter seinem Hemd versteckte, nur dass er vorne flach war, als ob die Luft herausströmte. Luke vermutete, dass dieser Bauch so hart wie eine gusseiserne Pfanne war, sollte er darauf schlagen. Der Mann war groß und er war ganz zurückgelehnt auf seinem Stuhl. Seine dünnen Beine lagen in einer geraden Linie direkt vor ihm.

      „Entschuldigung?” sagte Luke.

      Der Mann lächelte, doch es lag kein Humor darin.

      „Warum… sind… Sie… hier?” fragte er erneut. Dieses Mal sagte er es langsam, als ob er mit einem kleinen Kind oder einem Idioten spräche.

      Luke blickte um sich auf die Männer. Dies war eine Gruppentherapie für Kriegsveteranen.

      Es war eine gute Frage. Luke gehörte nicht hierher. Diese Typen waren zerstört. Körperlich behindert. Traumatisiert.

      Einige von ihnen sahen nicht so aus als kämen sie jemals zurück. Der Typ namens Chambers war möglicherweise am schlimmsten dran. Er hatte einen Arm und beide Beine verloren. Sein Gesicht war entstellt. Die linke Hälfte war mit Binden verdeckt, eine große Metallplatte lugte daraus hervor, welche die Reste seiner Gesichtsknochen auf dieser Seite zusammenhielt. Er hatte sein linkes Auge verloren und sie hatten es noch nicht ersetzt. Nachdem sie seine Augenhöhle wiederhergestellt hätten, würden sie ihm ein hübsches, neues, falsches Auge geben.

      Chambers war in einem Humvee über eine USBV gefahren. Das Gerät war eine überraschende Innovation - eine geformte Sprengkapsel, welche direkt in das Fahrwerk des Fahrzeugs eindrang und dann direkt durch Chambers drang und ihn von unten nach oben durchtrennte. Das Militär stattete СКАЧАТЬ