Lash (Gefallener Engel 1). L. G. Castillo
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Название: Lash (Gefallener Engel 1)

Автор: L. G. Castillo

Издательство: Tektime S.r.l.s.

Жанр: Современная зарубежная литература

Серия:

isbn: 9788893986458

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СКАЧАТЬ safter Regen fiel, als sie in ihrem silbernen Jaguar XF – einem Geschenk von Luke, als sie vor langer Zeit ihr Studium der Rechtswissenschaften abgeschlossen hatte – durch die Außenbezirke Houstons in die Vororte nachhause fuhr. Weil ihr ein wenig schwindelig war, drehte sie die Klimaanlage auf und richtete die kühle Luft auf ihr Gesicht. Sie ergriff ihr Smartphone, presste einen Knopf und wartete auf den vertrauten Piepton.

      »Spiel Mozart«, wies sie an.

      »Eine kleine Nachtmusik« ertönte aus den Lautsprechern, während sie eine kurvenreiche Straße entlangfuhr. Das Scheinwerferlicht des Autos wurde von der Glasfassade eines Bürogebäudes reflektiert, an dem sie vorbeifuhr. Als sie, darum kämpfend, wachzubleiben, auf den Highway vor sich starrte, sah sie, wie in einiger Entfernung eine Straßenlaterne flackerte. Als sie daran vorbeifuhr, wurde das Licht stärker und normalisierte sich dann. Dann beobachtete sie dasselbe an einer anderen Laterne, als sie daran vorbeifuhr– sie flackerte, wurde heller und leuchtete dann normal.

      Ich muss mehr getrunken haben, als ich dachte. Sie schlug sich leicht auf die Wangen.

      Das Handy klingelte und sie fuhr erschrocken zusammen. Als sie einen Blick nach unten warf, erkannte sie den Namen »Luke Prescott« auf dem Bildschirm.

      Es schien alles gleichzeitig zu geschehen. Ein gewaltiger Druck lag schwer auf ihrer Brust und eine Sekunde lan glaubte sie, sie hätte einen Herzinfarkt. Der Druck breitete sich aus, als ob er ihren ganzen Körper mit einem Kokon umgäbe, der sie schützte. Es war das gleiche Gefühl, dass sie vor fünfunddreißig Jahren gehabt hatte, kurz bevor das Flugzeug abgestürzt war. Da war das Quietschen von Reifen und ein Adrenalinrausch durchfuhr sie. Das Letzte, was sie sah, bevor sie ohnmächtig wurde, war ein galloppierendes Pferd, das auf sie zuraste.

      4

      Lash beobachtete die hochgewachsene Rothaarige, während sie den verräucherten Raum absuchte. Die einzige Beleuchtung kam von einer Reihe Lichter, die die Bühne säumten, wo zwei ihrer Kolleginnen an der Stange tanzten. Es war später Nachmittag und das Geschäft ging schleppend, abgesehen von der Gruppe Männer im Ruhestand, die Stammgäste der Bar waren. Als die Augen der Frau zur hinteren Ecke des Raums wanderten und seinem Blick begegneten, lächelte er spöttisch über das Begehren, das ihr ins Gesicht geschrieben stand, als sie das schwarze T-Shirt musterte, das wie angegossen um seinen gutgebauten Oberkörper lag, die ausgeblichenen, zerrissenen Jeans, die ihm auf den Hüften saßen und das wilde dunkle Haar.

      Lash lächelte ihr entgegen, als sie auf ihn zu schlenderte. Seine Augen wanderten über ihren Körper und verschlangen die langen Kurven ihrer Beine, die mit Leoparden-Nippelpflastern überklebten Brüste und den dollargesäumten Tanga, der ihre Taille umrahmte und wenig der Phantasie überließ. Er stand auf, um sie zu begrüßen, als ihm eine Hand auf die Schulter schlug und ihn auf seinen Platz zurückstieß.

      »Gabrielle«, knurrte er. »Wie hast du mich gefunden?«

      »Hau ab, Schwester.«, sagte die Rothaarige und beäugte Gabrielle misstrauisch. »Der hier gehört mir.«

      Gabrielle sah die Rothaarige an und runzelte die Stirn. Sie schüttelte den Kopf, zog ihre Lederjacke aus und warf sie dem Mädchen zu. »Verlass diesen Ort und komm nicht wieder.«

      Die Rothaarige blinzelte verwirrt.

      Gabrielle lehnte sich zu ihr vor und flüsterte: »Du wirst morgen einen besseren Job finden. Das verspreche ich.«

      Verblüfft nickte die Rothaarige nur, zog Gabrielles Jacke an und ging zur Tür hinaus.

      »Michael mag es nicht, wenn du deine Jedi-Tricks bei Menschen einsetzt.« Lash drohte mit dem Finger.

      Gabrielle zerrte einen Stuhl hervor und wischte ihn mit einer Serviette ab, bevor sie sich setzte. »Fünfunddreißig Jahre auf der Erde und alles, was du dir angeeignet hast, ist umfasssendes Wissen über George-Lucas-Filme. Hervorragend.«

      »Lass es uns als anthropologische Studien der menschlichen Natur bezeichnen.« Lash grinste und hob sein Glas.

      Gabrielle runzelte die Stirn. »Du besudelst deinen Körper genauso wie deinen Verstand.«

      »Ich hätte gedacht, du fändest das amüsant.«

      »Ich habe wichtigere Dinge zu tun, als zuzusehen, wie du in deinem selbstgeschaffenen Elend schwelgst.«

      »Was? Es ist dir egal, ob ich der dunklen Seite verfalle?« Lash täuschte großäugige Unschuld vor. »Das tut weh.«

      »Ich weiß nicht, was Raphael in dir sieht. Ich verschwende hier meine Zeit.«

      »Wenn du nicht vorhast, diese Klamotten da auszuziehen und um diese Stange da drüben herumzutanzen, dann würde ich sagen, ja, das tust du allerdings.«

      Ihr Blick wurde kalt. »Primitivling.«

      »Manchen Frauen gefällt das.« Er grinste unverschämt.

      »Puh, lass uns das hinter uns bringen. Ich habe eine Aufgabe für dich.«

      »Ich bin raus aus dem Familiengeschäft, weißt du noch?« Lash lehnte sich auf seinem Sitz zurück. »Soweit ich mich erinnere, warst du dabei, als ich ohne viel Aufhebens zur Tür rausgeworfen wurde.«

      »Das war das Highlight meines Jahrhunderts.«

      »Da bin ich sicher.« Lash blickte in ihre katzenartigen Augen und wünschte, er könnte ihr die Selbstgefälligkeit aus dem Gesicht wischen. »Egal, was du für mich hast, ich bin nicht interessiert.«

      Gabrielle zog eine Augenbraue hoch. »Bist du sicher?« Sie zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier aus der Hintertasche ihrer Jeans und wedelte damit vor seinem Gesicht herum. »Bist du nicht ein kleines bisschen neugierig, weshalb Michael dir nach all diesen Jahren eine Aufgabe geben würde?«

      Er war neugierig, aber er wollte auf gar keinen Fall, dass Gabrielle das mitbekam. Er kippte auf dem Sitz nach hinten, balancierte auf dessen Hinterbeinen und legte die Füße auf den Tisch. »Es ist mir völlig egal.«

      »Ich habe Raphael gesagt, er soll seine Zeit nicht verschwenden.«

      Sein Stuhl schwankte und er drohte die Balance zu verlieren. Schnell korrigierte er seine Haltung. Ohne die Augen von ihr abzuwenden, sagte er: »Da sind wir tatsächlich mal einer Meinung.«

      Gabrielle warf das Papier in die Mitte des Tischs. »Ob es dir egal ist oder nicht, geht mich nichts an. Was du damit machst, ist deine Entscheidung.«

      Lash warf aus dem Augenwinkel einen Blick auf das Papier. Er wusste, dass sie ihn weiterhin beobachten würde, nachdem sie gegangen wäre, um zu sehen, ob er doch einen Blick darauf warf. »Du gehst schon?« Er ließ die Vorderbeine des Stuhls auf dem Boden aufsetzen, als sie aufstand.

      »Ich habe Wichtigeres zu tun, als dir beim Verschwenden deiner Gaben zuzusehen. Michael hätte sie dir alle wegnehmen sollen, als er dich rausgeworfen hat.«

      »Gaben? Ich bitte dich. Mach keine Witze. Was ich in meiner menschlichen Form tun kann, ist begrenzt, das weißt du.« Seine Fähigkeit zu sehen und zu hören war immer noch besser als die der Menschen und er war um einiges stärker als sie, aber die Entfernung, die er fliegen konnte, war stark eingeschränkt. Er hasste das.

      »Ach, du Ärmster«, sagte sie, bevor sie sich abwandte und zur Tür ging. »Ich bin hier fertig.«

      »Warte!«, rief Lash hinter ihr her. »Warum hat Michael СКАЧАТЬ