Der exzellente Butler Parker 32 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Der exzellente Butler Parker 32 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der exzellente Butler Parker

isbn: 9783740966126

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СКАЧАТЬ der Butler sich auf dem Absatz um und hielt sein altväterlich gebundenes Regendach dem Angreifer entgegen.

      Der temperamentvoll nahende »Stier« schien das Hindernis überhaupt nicht zu bemerken. Das änderte sich abrupt, als die bleigefüllte Spitze neugierig seinen Solarplexus betastete.

      Unter Geräuschen, die an eine altersschwache Dampflok erinnerten, gab der Mann schlagartig die Atemluft von sich. Röchelnd knickte er in der Hüfte ein und legte ein paar Sambaschritte aufs Pflaster.

      Dabei kam der ungeübte Tänzer jedoch seinem Kollegen ins Gehege, der auf diese Einlage in keiner Weise vorbereitet war und nun Schwierigkeiten mit dem Bremsweg hatte. Der Laut, den der zweite »Stier« beim Aufprall auf den ersten produzierte, hatte nur noch entfernte Ähnlichkeit mit einer menschlichen Äußerung.

      Da in diesem Moment fast gleichzeitig drei Türen aufflogen, aus denen die »Schwarzen Stiere« nur so herausquollen, zog Parker es vor, sich ans Lenkrad zu begeben und den Motor zu starten.

      Gelassen legte er den ersten Gang ein und ließ das ehemalige Taxi anrollen, da waren die spurtstärksten »Stiere« schon heran. Im Laufen versuchten sie, auf die hintere Stoßstange zu springen, doch dabei zeigte sich, daß der schwarze Kasten nicht annähernd so bieder war, wie er für Uneingeweihte wirkte.

      Kenner nannten das Fahrzeug ohnehin ein »Trickkiste auf Rädern« und spielten damit auf die zahllosen Überraschungen an, die das hochbeinige Monstrum bereithielt.

      Seit Parker das schwerfällig wirkende Vehikel erstanden und nach seinen Vorstellungen umgebaut hatte, verfügte es zum Beispiel über ein Zusatztriebwerk unter der eckigen Haube, über schußsichere Panzerung und über eine Reihe von Vorrichtungen, die der Abwehr von Verfolgern dienten.

      Ein Auge nach vorn, das andere auf den Rückspiegel gerichtet, legte der Butler einen der vielen Kipphebel am Armaturenbrett um, deren Funktion nur ihm selbst bekannt war. Postwendend hüllte eine fettige, pechschwarze Rußwolke das Heck seines Privatwagens ein.

      Der Angriffswille der wütenden »Stiere« erhielt durch die undurchsichtige Überraschung einen merklichen Dämpfer. Taumelnd rieben sie sich die rußverschmierten Augen und wurden zusätzlich von krampfartigen Hustenanfällen geschüttelt.

      Fluchend ließen Millstones Männer von der Verfolgung ab. Ein paar Geistesgegenwärtige schrien dem Brückenwärter noch zu, er solle gefälligst »dichtmachen«. Doch dafür war es schon zu spät.

      Mit einem Hechtsprung brachte sich der Brückenwärter in Sicherheit, als das schwarze Gefährt durch den Torbogen schoß. Als der Mann endlich den schweren Elektromotor in Gang setzte, donnerte der altertümliche Kasten schon über die Bohlen der Zugbrücke.

      Die Winde arbeitete schnell, aber nicht schnell genug.

      »Hoppla!« entfuhr es Mylady, als der Wagen auf dem Festland aufsetzte.

      *

      »Was halte ich von diesen ›Schwarzen Ochsen‹, Mister Parker?« erkundigte sich die ältere Dame, als Oakhill Manor hinter einer Straßenbiegung verschwunden war.

      »Darf man vermuten, daß Mylady die ›Schwarzen Stiere‹ zu meinen belieben?« vergewisserte sich der Butler.

      »Seien Sie doch nicht immer so kleinlich, Mister Parker«, beschwerte sich die ältere Dame. »Wo liegt denn da der Unterschied?«

      Sie gab Parker jedoch keine Gelegenheit, den kleinen Unterschied zu erläutern, sondern redete ungebremst weiter, wobei sie den verbliebenen Inhalt des Picknickkorbes einer eingehenden Inspektion unterzog.

      »Mister Killbone sollte seinen Männern eine Mindestmaß an Umgangsformen beibringen, wenn er sie zu anständigen Staatsbürgern erziehen will«, meinte die passionierte Detektivin. »Aber wie soll das klappen, wenn sein eigenes Benehmen zur Mißbilligung Anlaß gibt?«

      »Mylady gehen davon aus, daß Mister Millstone die Absicht hat, aus den Schwarzen Stieren‹ anständige Staatsbürger zu machen, wie Mylady sich auszudrücken geruhten?« wollte der Butler wissen.

      »Eigentlich nicht«, räumte die ältere Dame nachdenklich ein. »Aber warum sonst sollte er diesen ganzen Firlefanz veranstalten?«

      »Meine Wenigkeit bedauert, momentan keine schlüssige Antwort auf Myladys Frage geben zu können«, erwiderte Parker. »Dennoch dürften Mylady zweifellos der Annahme zuneigen, daß Mister Millstone seine ehrenhaften Absichten nur vortäuscht, um andere, möglicherweise weniger ehrenhafte, zu verschleiern.«

      »Natürlich, Mister Parker«, nickte Agatha Simpson. »Solche Zusammenhänge bleiben einer Kriminalistin nie verborgen.«

      »Darf man vermuten, daß Mylady bereits einen konkreten Verdacht hegen?«

      »Verdacht ist stark untertrieben, Mister Parker. Für mich steht unumstößlich fest, daß dieser Billphone ein gerissener Betrüger ist.«

      »Eine Mitteilung, die man nicht ohne Überraschung zur Kenntnis nimmt, Mylady.«

      »Ihnen fehlen Talent und Erfahrung, auf die ich zurückgreifen kann, Mister Parker. Die Sache liegt doch sonnenklar auf der Hand. Pillbone erschwindelt sich Spenden, indem er hilfsbereiten Menschen das Märchen von der Betreuung der Arbeitslosen auftischt.«

      »Eine Möglichkeit, die man keinesfalls von vornherein ausschließen sollte, Mylady. Gegebenenfalls ist jedoch der Hinweis gestattet, daß Delikte der genannten Art nicht unbedingt den Aufbau einer Privatarmee erfordert.«

      »In seinen bescheidenen Grenzen ist der Lümmel eben doch schlau, Mister Parker. Er will was zum Vorzeigen haben, falls ein Spender mißtrauisch wird.«

      »Myladys kühne Theorien erfüllen meine bescheidene Wenigkeit immer wieder mit tiefer Bewunderung.«

      »Ihre Bewunderung spricht für Sie, Mister Parker«, gab die passionierte Detektivin geschmeichelt zurück. »Das zeigt, daß Sie die Kühnheit meiner Gedanken begreifen.«

      »Man ist immer bestrebt, Myladys leuchtendem Vorbild nach Kräften nachzueifern. Darf man in diesem Zusammenhang die Frage anschließen, wie Mylady weiter gegen Mister Millstone und die ›Schwarzen Stiere‹ vorzugehen gedenken?«

      »Das ist kein Fall für mich, Mister Parker. Ich habe Wichtigeres zu tun, als einem kleinen Spendenbetrüger nachzulaufen.«

      »Mylady haben nicht die Absicht, Ermittlungen aufzunehmen?«

      »Um diesen Kleinkram soll sich die Polizei kümmern. Ich werde mich nur größeren Herausforderungen stellen, Mister Parker. Nach dem Denkzettel werden die ›Schwarzen Ochsen‹ mich ohnehin in Ruhe lassen.«

      »Myladys Äußerungen haben ihr Für und Wider. Dennoch sieht man sich bedauerlicherweise genötigt, auf einen kleinen, aber nicht ganz belanglosen Irrtum hinzu weisen.«

      »Unmöglich, Mister Parker!« protestierte die Detektivin. »Oder werde ich etwa verfolgt?«

      »Nichts anderes gedachte meine Wenigkeit anzudeuten, Mylady.«

      »Ich habe die Lümmel natürlich längst bemerkt, Mister Parker«, behauptete die ältere Dame umgehend. »Ich wollte nur prüfen, ob Sie auch wachsam sind.«

      »Mylady wünschen konkrete Anordnungen hinsichtlich der Verfolger zu treffen?«

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