Der Malaiische Archipel. Alfred Russel Wallace
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Название: Der Malaiische Archipel

Автор: Alfred Russel Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Путеводители

Серия: Edition Erdmann

isbn: 9783843804233

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СКАЧАТЬ Einzelheiten durch meine Beobachtungen über die Naturgeschichte der verschiedensten Teile des Archipels darzutun; und da ich bei der Beschreibung meiner Reisen und meines Aufenthalts auf den verschiedenen Inseln mich beständig auf diesen Gesichtspunkt beziehe und Tatsachen zu seiner Stütze beibringe, so halte ich es für ratsam, mit einer allgemeinen Skizze derjenigen der wichtigsten Charaktere der malaiischen Region zu beginnen, welche die später darzulegenden Tatsachen interessanter erscheinen lassen und ihre Tragweite für die allgemeine Frage leichter verständlich machen. Ich beginne daher damit, die Grenzen und die Ausdehnung des Archipels zu skizzieren und die wesentlicheren Charaktere seiner Geologie, physischen Geographie, Vegetation und seines animalischen Lebens zu bezeichnen.

      Die absolute Ausdehnung des Landes im Archipel ist nicht größer als die, welche in Westeuropa eine Strecke von Ungarn bis Spanien umfasst; aber gemäß der Art, nach welcher das Land unterbrochen und zerteilt ist, verhält sich die Verschiedenartigkeit seiner Produkte mehr in Proportion zu der bedeutenden Oberfläche, über welche die Inseln ausgebreitet liegen, als zu der Masse von Land, welche sie darbieten.

      In der ganzen von dieser weit ausgedehnten Linie von Vulkanen besetzten Gegend und innerhalb einer beträchtlichen Breite an jeder Seite derselben kehren Erdbeben beständig wieder; leichte Erschütterungen werden in Zwischenräumen von wenigen Wochen oder Monaten gespürt, während stärkere, welche ganze Dörfer verwüsten und mehr oder weniger Lebens- und Eigentumsbeschädigungen verursachen, sicherlich fast jedes Jahr in einem oder dem anderen Teil dieses Distriktes vorkommen. Auf vielen der Inseln bilden die Jahre der großen Erdbeben die chronologischen Zeiträume der Eingeborenen, nach denen sie das Alter ihrer Kinder dem Gedächtnis einprägen und die Daten vieler wichtiger Ereignisse bezeichnen.

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       Die Britischen Inseln und Borneo nach dem gleichen Maßstab

      Ich kann nur kurz einiger furchtbarer Eruptionen, welche in dieser Gegend statthatten, Erwähnung tun. Was die Höhe der Verluste an Leben und Eigentum und die Bedeutung ihrer Wirkungen betrifft, so sind sie von keinen geschichtlich aufgezeichneten übertroffen worden. Vierzig Dörfer wurden durch den Ausbruch des Papandayan auf Java im Jahre 1772 zerstört; der ganze Berg wurde gesprengt, und ein großer See trat an seine Stelle. Durch den großen Ausbruch des Tambora auf Sumbawa im Jahre 1815 wurden zwölftausend Menschen getötet, die Asche verdunkelte den Himmel und fiel dick nieder auf Erde und See im Umkreis von dreihundert Meilen. Selbst ganz kürzlich, seitdem ich das Land verlassen habe, geriet ein Berg, der mehr als zweihundert Jahre ruhig gewesen, wieder in Tätigkeit. Die Insel Makian, eine der Molukken, wurde im Jahre 1646 durch eine heftige Eruption aufgerissen, welche auf der einen Seite des Berges eine ungeheure sich bis in sein Herz hinein erstreckende Kluft hinterließ. Er war, als ich ihn zuletzt besuchte, im Jahre 1860, bis zum Gipfel mit Vegetation bekleidet und mit zwölf bevölkerten malaiischen Dörfern bebaut. Am 29. Dezember 1862, nach 215 Jahren vollständiger Ruhe, brach er plötzlich wieder auf, er zerriss, und das Ansehen des Berges veränderte sich vollständig; der größere Teil der Einwohner kam um, und solche Massen von Asche wurden ausgeworfen, dass der Himmel über Ternate, vierzig Meilen von da, sich verdunkelte und die Ernte auf dieser und auf den umliegenden Inseln fast gänzlich zerstört wurde.

      Die Insel Java besitzt mehr Vulkane, tätige und erloschene, als irgendein anderer bekannter Distrikt von gleicher Größe. Es sind an fünfundvierzig, und viele derselben geben sehr schöne Beispiele vulkanischer Kegel im Großen, einzelner oder doppelter, mit vollständigen oder abgestumpften Gipfeln von durchschnittlich zehntausend Fuß Höhe.

      Es ist jetzt festgestellt, dass fast alle Vulkane sich langsam aufgetürmt haben durch die Anhäufung der von ihnen selbst ausgeworfenen Massen – Schlamm, Asche und Lava. Die Öffnungen oder Krater aber verändern oft ihre Lage, sodass ein Land von einer mehr oder weniger unregelmäßigen Reihe von Hügeln in Ketten und Massen, die nur hier und da bis zu stattlichen Kuppen aufsteigen, bedeckt und doch das Ganze durch wirkliche vulkanische Tätigkeit hervorgerufen sein kann. Auf diese Weise entstand der größte Teil Javas. Wohl fanden dort einige Erhebungen statt, hauptsächlich an der Südküste, wo ausgedehnte Klippen von korallenartigem Kalkstein gefunden werden; auch mag dort eine Unterlage von geschichteten Felsen vorkommen; aber dennoch ist Java im Wesentlichen vulkanischen Ursprunges und diese herrliche und fruchtbare Insel – dieser Garten des Ostens und vielleicht im Großen und Ganzen die reichste, die bestkultivierte und bestregierte tropische Insel der Erde – verdankt ihre eigentliche Existenz jener selben furchtbaren vulkanischen Tätigkeit, welche noch jetzt dann und wann ihre Oberfläche verwüstet.

      Die große Insel Sumatra zeigt im Verhältnis zu ihrer Ausdehnung eine viel kleinere Anzahl von Vulkanen, und ein beträchtlicher Teil derselben hat wahrscheinlich einen nicht vulkanischen Ursprung.

      Die lange Reihe von Inseln östlich von Java, die nordwärts von Timor nach Banda hin streift, ist wahrscheinlich durchaus vulkanischer Tätigkeit entsprossen. Timor selbst besteht aus alten geschichteten Felsen, aber man erzählt von einem Vulkan nahe der Mitte der Insel.

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