Rocker Geschichten | Erotische Erlebnisse. Simona Wiles
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Название: Rocker Geschichten | Erotische Erlebnisse

Автор: Simona Wiles

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Erotik Geschichten

isbn: 9783964777157

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СКАЧАТЬ Rocker und das Mädchen

      Sommer 1969.

      Die Hippies gingen ihm voll auf den Sack. Ständig liefen sie durch die Straßen und sangen ihr »Hare Krishna«. Als ob sie Inder wären und an diesen Krishna-Gott glauben würden. Alan konnte über soviel Blödsinn nur den Kopf schütteln. Er fuhr mit seinem Bike – ein getuntes Motorrad, leider nicht ganz so cool wie die Harley seines Anführers Ted - an der Küste entlang. So wie jeden Tag, wenn er sich mit seinen Brüdern traf, um abzuhängen, die geilen Mädchen anzustarren und ihnen hinterher zu pfeifen. Um ein paar Bier zu köpfen und so gut wie möglich aufzupassen, dass die andere Gang, die RedSocks, nicht in ihr Territorium eindrangen.

      Okay, sein Chopper war nicht der allerneueste, aber das Gerät fuhr. Hauptsache, es war schneller als erlaubt, um vor den sogenannten Ordnungshütern die Kurve kratzen zu können. Letzte Woche hatte einer von denen sich tatsächlich getraut, ihn, Alan, anzuhalten! Er war jedoch um ihn herumgekurvt und hatte den Uniformierten ausgelacht. Wegen des fehlenden Nummernschildes konnte er außerdem nicht so einfach gefunden werden. Diese ganze gutbürgerliche, heuchlerische Gesellschaft konnte ihn mal. Da waren ihm die Hippies doch lieber.

      Er genoss den Wind, der ihm vom Meer her entgegenschlug und seine Haarmähne wild hinter sich her wirbeln ließ. Die Sonne glitzerte auf den Wellen, der Strand rechts von ihm war menschenleer, die Straße auch – was wollte er mehr? Er drehte auf und spürte wieder diese Freiheit, die es für ihn nur abseits jeder Norm gab. Die Straße verlief schnurgerade an der Küste entlang, links von ihm befanden sich Felder mit braunem Getreide und Mais, die die Sicht auf die wenigen Gehöfte verdeckten. Alan wohnte mit seinen Eltern selbst auf so einem Hof. Sein Vater wollte, dass er mit anpackte und »was arbeitete«. Er warf ihm vor, auf Kosten der Gesellschaft zu leben und es sich nur recht bequem zu machen. Alan konnte es nicht mehr hören und verschwand regelmäßig, um sich mit seinen Jungs zu treffen.

      Irgendwann würde er abbiegen müssen, um zur Stadt zu kommen.

      Ein paar wenige Meilen weiter entdeckte er einen tanzenden Punkt unten am Strand. Für eine Möwe war er zu groß, und überhaupt: Konnten Möwen tanzen? Er glaubte es nicht. Neugierig gab er Gas. Dieser tanzende Punkt hatte etwas Flatterndes um sich, außerdem Arme, die sich hoben und senkten sowie wild wehende Haare oben drauf. Als Alan nah genug war, drosselte er die Geschwindigkeit. Der Punkt entpuppte sich als ein Mädchen, das sich mit geschlossenen Augen um sich selbst drehte, die Arme erhoben, ein verzücktes Lächeln auf dem Gesicht. Ihr bunter Rock wickelte sich um ihre schlanken, gebräunten Beine, ihre weite Bluse ließ trotz des sich bauschenden Stoffes erahnen, dass sie keinen BH trug. Zeitweilig zeichneten sich ihre nackten Brüste ab, wenn der Wind die Bluse eng an sie schmiegte. Als Alan das bemerkte, blieb er vollends stehen, um sie interessiert zu beobachten. Wer war sie? Bestimmt eine von den Hippies, das konnte er an der Art ihrer Kleidung und ihres Tanzes erkennen, außerdem an dem verzückten Lächeln um ihre Lippen.

      Bisher hatte er die Hippies nur in Horden gesehen, hier hatte er tatsächlich mal ein einzelnes Exemplar vor sich. Sie sang nicht, jedenfalls nicht laut, so dass er etwas gehört hätte. Aber zu welcher Musik tanzte sie? War sie in ihrem Kopf? Alan beobachtete, wie das Mädchen ihre Arme über den Kopf hob, noch immer mit geschlossenen Augen, und ihren Körper sanft hin und her wiegte. Durch die weiten Ärmel der Bluse und den freizügigen Ausschnitt konnte er einen Blick auf ihre Brustansätze erhaschen. Außerdem zeichneten sich in diesem Augenblick ihre harten Nippel durch den Stoff ab – Alan war elektrisiert, sein Schwanz zuckte neugierig. Sein Motorrad lief noch, aber jetzt stellte er es ab – um das fremde Mädchen nicht zu stören, sagte er sich, aber er wusste sehr gut, dass er gar nicht mehr weg konnte, jedenfalls nicht jetzt. Seine Brüder würden zwar auf ihn warten und sich fragen, wo er blieb. Letzten Endes würden sie sich aber mit den ersten Flaschen Bier vergnügen.

      Alan bockte die Maschine auf und wandte sich wieder dem Strand zu. Lässig zog er seine Kippen aus der Tasche seiner Lederweste, schnippste das Feuerzeug an und schützte mit der hohlen Hand die Flamme vor dem Wind. Als er aufblickte, sah er gerade noch, wie das Mädchen ihm den Rücken zukehrte, mit einer fließenden Bewegung ihre Bluse über den Kopf streifte – Alan bekam gierige Augen - , den Rock zu Boden gleiten ließ und in die Wellen lief. Ihr langes Haar wehte hinter ihr her. Hatte er jetzt richtig gesehen? Dieses nackte Hippiegirl hatte keine Unterwäsche an? Wie geil war das denn? Seine Augen wurden schmal. Hatte sie ihn überhaupt bemerkt? Offensichtlich nicht, sonst wäre sie wohl nicht so freizügig mit ihren Reizen. Andererseits, wer weiß? Vielleicht hatte sie ihn gesehen, und es machte ihr nichts aus? Oder hatte sie es sogar mit Absicht gemacht? Alan hatte schon öfter gehört, dass Hippies sexuell frei- und großzügig waren, sich nicht banden und immer bereit waren für einen guten Fick. Ob Letzteres stimmte, hatte sich bisher nicht bestätigt, weder durch eigene Erfahrungen noch durch Erzählungen der anderen.

      Das Mädchen schwamm nun mit kräftigen Zügen ins offene Meer hinaus.

      Leila liebte es, mit ihrer Clique abzuhängen. Ihre Mutter war entsetzt gewesen, als sie mitbekommen hatte, wie ihre Tochter lebte. »Mum, das ist modern und wenigstens nicht so spießig, wie ihr es seid«, war Leilas Antwort auf all die Vorwürfe, die auf sie einprasselten. Sie konnte nichts mit Spießbürgertum anfangen, fand die Freiheit, die sie nun als Volljährige hatte, einfach nur geil und nutzte jede Gelegenheit, um von ihrer Mutter wegzukommen. Selbst die Sätze, die mit: »Wenn das dein Vater wüsste, er würde sich im Grab umdrehen!« endeten, konnten Leila nichts mehr anhaben. Sie hatte ihren Vater sehr geliebt, der viel zu früh gestorben war. Ihre Mutter war seitdem verbittert geworden, versuchte, einigermaßen einen Standard aufrecht zu erhalten, konnte aber dieser neuen Revolution, die nach Liebe statt nach Krieg schrie, nichts entgegensetzen.

      Leila dagegen lebte nach der Parole: »Make love, not war!«

      Sie übernachtete bei ihren Freunden, lebte zeitweilig in einer Kommune und teilte alles mit allen – Lebensmittel, Kleidung, Drogen, Sexpartner. Warum auch nicht? Jeder war anders, hatte andere Vorlieben, und selbst wenn ihr ein Typ besonders gut gefiel, war sie trotzdem nicht besitzergreifend oder eifersüchtig, wenn er mit einem anderen Mädchen Liebe machte. Im Gegenteil, manchmal mischte sie sich ein und sie waren zu dritt. An manchen Abenden musizierte Tom und sie ließen einen Joint kreisen; wenn jemand was Härteres hatte, ging auch das rum. Leila probierte alles aus und fand, das Leben konnte so friedvoll und schön sein, wie man es sich machte. Sie fand auch, dass Spießbürger, die wochentags mit ihren Aktentaschen auf die Arbeit gingen, samstags ihren Rasen mähten oder das Auto wuschen und sonntags im Garten saßen, um die Nachbarn auszuspähen, keineswegs glücklich aussahen. Im Gegenteil, ihrer Meinung nach bräuchten gerade sie mehr Sex und vor allem Drogen, dann wären sie um einiges entspannter.

      Das Einzige, was Leila aufregen konnte, war der Anspruch dieser Spießer, dass alle anderen so werden sollten wie sie. Moral nannten sie es, wenn junge Menschen den gleichen Weg einschlugen wie sie: College, Uni, Beruf, einen Partner suchen, heiraten, Kinder bekommen, unglücklich werden. Warum ließ man sie nicht so sein, wie sie war und so leben, wie sie wollte? Frei und ungebunden zu sein war einfach das Beste.

      An diesem sonnigen Tag hatte sie sich von ihren Freunden bis zum Strand fahren lassen, um die Energie der Sonne aufzutanken. Es war warm, nur ein leichter Wind strich ihr durch das lange Haar, als sie zum Sand hinunterlief. Sie wollte tanzen, die Sonne begrüßen und einfach leben. Die anderen würden sie später wieder abholen. Sanft begann sie, sich zu wiegen, die Arme zu recken, mit geschlossenen Augen den warmen, rieselnden Sand unter ihren nackten Füßen wahrzunehmen. Die Melodie, die sie dabei vor sich hin summte, hatte Tom am Abend vorher gespielt. Leila drehte sich im Kreis, hob und senkte ihre Arme. Sie hörte ein leises Summen von der Küstenstraße her, das rasch näher kam. Vorsichtig blinzelte sie und machte einen Punkt aus, der sich als Motorrad entpuppte. Sicher würde er vorbeifahren, überlegte sie kurz, als sie den Punkt mit einer weiteren Drehung wieder aus den Augen verlor.

      Als das laute Summen abrupt erstarb, blinzelte sie erneut. Den Punkt konnte sie nicht mehr entdecken, СКАЧАТЬ