Die HexenLust Trilogie | Band 2 | Erotischer Roman. Sharon York
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die HexenLust Trilogie | Band 2 | Erotischer Roman - Sharon York страница 7

Название: Die HexenLust Trilogie | Band 2 | Erotischer Roman

Автор: Sharon York

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: HexenLust Trilogie

isbn: 9783862776047

isbn:

СКАЧАТЬ lächelte matt. »Darum werden wir uns kümmern. Fahr in den Urlaub und sieh es einfach als einen Befehl an.«

      Ich erhob mich und ging zur Tür, als noch einmal ihre helle Stimme meinen Schritt innehalten ließ. »Und Isabelle?«

      »Ja?«

      »Viel Spaß.«

      ***

      Mein Gemüt hatte sich langsam beruhigt, als ich in den Fahrstuhl stieg und auf Tiefgarage drückte. Maries Worte waren wie Balsam für meine Seele gewesen. In diesem Moment empfand ich unendliche Dankbarkeit für alles, was sie für mich getan hatte.

      Und trotzdem wühlte in mir ein Gefühl der Unzufriedenheit. Die Augen der Vilja, dieser stechende Blick und das wissende Lächeln in ihren letzten Sekunden gingen mir nicht mehr aus dem Kopf.

      Als die Tür sich zur Seite schob und den Blick in die Tiefgarage freigab, erhob sich meine Hand beinahe automatisch. Ich wählte das vierte Untergeschoss. Das Archiv.

      Ich musste mehrmals blinzeln, als sich die Tür öffnete. Hier roch es muffig, als würde man über die Seiten eines antiquarischen Buches streichen und den Geruch einatmen, der sich dutzende Jahre dort festgesetzt hatte.

      Mit Magie ließ ich die Neonröhren aufblitzen. Vor mir präsentierten sich unzählige breite Aktenschränke. Kleine Gassen ließen mich weit blicken – es mussten Millionen von Dokumenten sein, die hier lagerten. Viele aus unserer Zeit, aber auch etliche, die hunderte von Jahren überdauert hatten. Die Chroniken des Zirkels, zusammengefügt in einem stickigen, stillen Raum.

      Unbehagen kroch in mir hoch, als ich zu den Computern schritt, die ihr flimmerndes Licht in den Raum warfen. Damit die Stille mich nicht verschlang, pfiff ich ein Lied, während ich das interne Suchsystem öffnete.

      Das Suchwort »Umwälzung« ergab eine überschaubare Anzahl von lächerlichen dreißig Millionen Treffern. Aus purem Interesse klickte ich die ersten Protokolle an und – tatsächlich – so ziemlich jeder Provinzvampir schrie diese Worte kurz bevor er zu Staub wurde. Und das auf jedem Kontinent. So kam ich nicht weiter. Also ergänzte ich den Begriff »Hexenjagd« und beschränkte mich dabei auf die Neuzeit. Nur noch Dreitausend Treffer. Die meisten erst in den letzten Monaten archiviert. Jeder Zirkel auf der ganzen Welt meldete das gezielte Töten von Hexen. Frankreich, Russland, Deutschland ... überall schienen meine Schwestern in letzter Zeit Opfer von Überfällen zu sein. Irgendwas stimmte hier nicht.

      Geprägt vom letzten Jahr und der Auseinandersetzung mit Nikolai, nahm ich die Zeitbeschränkung aus meiner Suche und ergänzte weitere Begriffe: »Sohn des Teufels«.

      Jackpot! Nur ein Treffer. Diesmal ein altes Dokument – ein sehr altes. »Nicht online verfügbar«, konnte ich auf dem Bildschirm lesen.

      Sollte es in den Archiven unserer europäischen oder russischen Schwestern liegen, würde es Wochen dauern, darin Einblick zu erhalten. Kurz davor auf die Tastatur zu schlagen, erkannte ich den Standort dieses Dokuments. Es war hier hinterlegt, in diesem Archiv, über Umwege nach New York gekommen. Sofort merkte ich mir die Nummer des Schranks und schritt durch die unzähligen Gänge. Nach wenigen Minuten in diesem Irrgarten zog ich mir die Schuhe aus und schlich über den weißen Teppich. Endlich erreichte ich den Schrank. Das Quietschen durchzog die Stille, als ich ein paar vergilbte Seiten, geschützt in Folie, aus der Ordnerkladde zog. Vorsichtig befreite ich das antike Pergament. Ich hatte erhebliche Mühe, das Geschriebene zu entziffern, die Tinte war kaum mehr zu lesen und bei jeder Bewegung hatte ich Angst, dass das Papier in meiner Hand zerbröseln könnte.

      »Niederschrift des Tagebuchs von Jasmin, Dienerin der Walpurga.«

      Ich traute meinen Augen nicht. Die Walpurga? Die einzige bekannte Hexe sechsten Grades, die vor 1.500 Jahren den Grundstein für den Zirkel legte? Ein Kloß verfestigte sich in meinem Hals. Ich musste mich schütteln, versuchte Märchen von Realität zu trennen. Zuviel war verwoben in der Welt der Magie.

      Noch heute feierten wir Hexen die Walpurgisnacht am ersten Mai. Natürlich nicht mehr auf irgendwelchen Bergen mit Feuer, sondern in schicken Bars mit Cocktails. Trotzdem thronte die Statue der Walpurga in jeder Eingangshalle eines jeden Zirkels weltweit.Dies war also die Übersetzung des Tagebuchs ihrer Dienerin. Es umfasste nur einen Tag, der Rest musste zerstört worden sein. Nur diese wenigen, vergilbten Seiten waren übrig. Die Last dieser Schrift schien nun Tonnen zu wiegen. Meine Beine gaben unter dem Gewicht nach und ich setzte mich mitten in den Gang, den Rücken an den Aktenordner gelehnt. Dann begann ich zu lesen ...

      30. April 770

      Die Nacht ist hereingebrochen.

      Angst macht sich breit. Die Bewohner des Dorfes haben bereits früh die Fensterläden geschlossen und kauern zusammen vor winzigen Feuern. Nebelschwaden schließen das Dorf in einer weißen Umarmung ein, als würden sie das drohende Unheil ankündigen wollen.

      In vielen Nächten ist der Nebel nun gekommen. Immer nahm er eine arme Seele mit. Meist junge Mädchen, denen außergewöhnliche Kräfte nachgesagt werden. Ihre Schreie sind erst hell, werden dann vom Wald in die Gemeinde getragen und verlieren sich schließlich.

      Doch nicht nur Nebel wütet Nacht für Nacht im Land, auch Krankheiten raffen die Seelen nieder. Es scheint, als würde die Hölle sich langsam ausbreiten, als würde die Unterwelt bald auch hier auf Erden regieren. Die Menschen dahingerafft, die Hölle auf Erden – eine Umwälzung. Der kalte Hauch ist überall zu spüren.

      Auch hier bei der Abtei ist das Licht gedämmt. Walpurga sitzt am Feuer und starrt hinaus in die Finsternis. Ihren Stab hat sie fest umklammert, ihr Blick ist ungebrochen, als ob sie dem Nebel trotzen möchte.

      »Hab keine Angst, mein Kind«, sagt sie zu mir, streicht eine Strähne aus meinem Gesicht und richtet den Blick erneut gegen die weiße Wand. »Es endet. Heute Nacht.«

      So steht sie vor dem Fenster der Abtei. Wartend, lauernd. Als ob sie das Schicksal herausfordern möchte. Die Stunden vergehen, als in der Mitte der Nacht die Hunde zu bellen beginnen. Erst vereinzelt, dann jaulen sie schließlich alle auf. Ohrenbetäubend ist ihr helles Lied, bis einer nach dem anderen in dieser Wand aus Nebel erst ängstlich schreit und schließlich verstummt.

      Mein Atem scheint zu gefrieren, meine Hände sind eiskalt. Doch Walpurga mahnt mich erneut zur Ruhe.

      Ein Schrei entfährt mir, als es an der Tür zur Abtei klopft. Walpurgas Blick geht in den Innenhof. Sie dreht ihr Handgelenk und das Tor öffnet sich quietschend. »Tritt ein, Sohn des Teufels.«

      Der Nebel wabert nun auch vor den Toren der Abtei. Heraus sticht eine Gestalt, sein Gesicht ist vom langen Umhang bedeckt. Mein Herz scheint auszusetzen, als er mit großen Schritten auf unseren Turm zugeht. Er ist da.

      Tränen verlassen meine Augen und laufen warm über meine Wangen. Ich höre seine Schritte auf der Treppe lauter werden, bis er an unserer Tür steht. Für einen kurzen Moment ist es still, dann bricht die Tür und vom weißen Nebel umhüllt schreitet ein Mann in den Raum. Er stoppt erst wenige Fuß vor mir, als Walpurgas Stimme ertönt.

      »Vielen meiner Schwestern hast du das Leben entrissen. Unheil und Tod über das Land gebracht.« Ihre Stimme ist ruhig, erst langsam wendet sie sich ihm zu. »Die Zeit der Dunkelheit ist nun vorbei. Keiner Hexe wirst du mehr habhaft werden. Bartolomé, der Dieb.«

      Ein Lachen durchzieht den Raum. Dunkel, furchteinflößend, wissend. In einer Bewegung legt der Mann seinen Umhang ab. Ich bereite mich darauf vor, dass nun meine letzte Stunde anbricht. Doch was ich sehe, lässt mein Blut СКАЧАТЬ