10xDNA – Das Mindset der Zukunft. Frank Thelen
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СКАЧАТЬ geht die Automatisierung. Die Software übernimmt repetitive Aufgaben, steuert Fertigungsanlagen und gibt Bescheid, wenn Abweichungen auftreten. Die Kosten sinken, wenn Prozesse zunehmend digitalisiert und automatisiert werden, und die Effizienz eines Unternehmens kann maßgeblich gesteigert werden.

      Über das Internet of Things (IoT) werden immer mehr »Dinge« digitalisiert und können in ein Netzwerk integriert werden. Dies gilt für den privaten Bereich (den Kühlschrank) ebenso wie für den gewerblichen (zum Beispiel in der Produktion). Indem unsere Geräte immer smarter werden und dank IoT die Möglichkeit bekommen, untereinander zu kommunizieren, können sie mehr und mehr eigenständig agieren.

      Damit sparen wir wertvolle Zeit. Zeit ist die einzige Währung, die sich nicht vermehren lässt. Egal, wie reich wir sind und wie viele Daten und Informationen uns zur Verfügung stehen – der Tag hat für jeden von uns nur 24 Stunden.

      Exponentielle Entwicklung

      Alles, was digitalisiert ist, kann über steigende Rechenleistung, schnellere Netzwerke und Algorithmen optimiert werden. Der Beginn des Informationszeitalters wurde geprägt durch Moore’s Law: die exponentielle Entwicklung der Rechenleistung von Mikroprozessoren. In der Informatik gibt es das Mantra »Wenn fehlende Rechenleistung das einzige ist, was zur Lösung deines Problems fehlt, dann wird Moore’s Law es bald lösen«. Uns stehen mittlerweile Prozessoren zur Verfügung, die für spezielle Anwendungen entwickelt wurden und als sich ständig verbessernde Werkzeuge im Sinne des Gesetzes der sich exponentiell beschleunigenden Resultate dienen.

      So fand man zum Beispiel heraus, dass die Prozessoren von Grafikkarten (GPUs) viel besser für das Training von künstlicher Intelligenz geeignet sind als herkömmliche CPUs. Auf der Basis dieser Erkenntnis entwickelte Google Prozessoren (Tensor Processing Units oder TPUs), die speziell für das KI-Training optimiert sind. Neue Unternehmen wie Nvidia entwickeln Chips, die auf selbstfahrende Autos spezialisiert sind, Blockchain-Operationen und vieles mehr. FPGAs erlauben es sogar, Chips dynamisch für spezielle Anforderungen zu optimieren. Dank FPGAs und Cloud Computing laufen schon heute einzelne Algorithmen bis zu 1.000 mal schneller und energieeffizienter.

      Field Programmable Gate Arrays (FPGAs) sind integrierte Schaltkreise, bei denen Logikgatter auch nachträglich noch mit Funktionen ausgestattet und kombiniert werden können.

      Dort, wo klassische Prozessoren an ihre Grenzen stoßen, werden Quantencomputer übernehmen. Schon heute sind sie besser für einzelne Teilbereiche der Forschung geeignet, beispielsweise bei der Simulation von Proteinen und Molekülen oder der Berechnung von Optimierungsproblemen. Quantencomputer sind heute in einem sehr frühen Entwicklungsstadium, mit wenigen Qubits (Speichereinheiten), die Softwareentwicklung ist mühsam. Aber dies wird sich wie bei den Mikroprozessoren exponentiell entwickeln und jedes Jahr werden sich mehr und mehr Möglichkeiten eröffnen.

      Die Ausgangsthese »Alles, was digitalisiert ist, kann über steigende Rechenleistung und mit Algorithmen optimiert werden« wird durch spezialisierte Prozessoren für Anwendungen in den Bereichen KI und Quantencomputer also um ein Vielfaches verstärkt.

      Alles ist vernetzt

      Die Digitalisierung ermöglichte Datenübertragungsstandards und somit den Austausch von Daten über Computernetzwerke. Zunächst geschah dies ausschließlich in internen Firmennetzen, später in semi-öffentlichen Universitätsnetzen. Mit der Entwicklung des Internets brach das große Informationszeitalter an.

      Seit diesem Zeitpunkt greifen Digitalisierung und Vernetzung ineinander und sorgen für einen noch nie dagewesenen Innovationsschub. Digitale Daten können über das Internet verteilt und an jeden angeschlossenen Rechner zugestellt werden. In den Datenpaketen können E-Mails, Webseiten, Musik oder Filme stecken.

      Die Kombination dieser beiden Schlüsseltechnologien ermöglichte komplett neue 10xGeschäftsmodelle. Die Unternehmen, die bei ihrer Digitalisierung konsequent auf diese 10xDNA setzten, profitierten am stärksten vom Internetboom. Unternehmen hingegen, die lediglich ihre analogen Geschäftsprozesse digital übertrugen, hatten oft das Nachsehen.

      10x Geschäftsmodelle am Beispiel Netflix

      Der Anfang vom Ende der Videotheken war nicht die Digitalisierung von VHS zu DVD. Es war die konsequente Umsetzung eines neuen 10xGeschäftsmodells.

      Netflix startete als Versand-Videothek und kämpfte am Markt gegen den Giganten der physischen Videotheken, Blockbuster. Blockbuster Video verfügte über Tausende Filialen, Millionen Kunden, effiziente Logistikketten und Deals mit allen großen Studios.

      Doch das Netflix Management hatte das 10xMindset und erkannte früh die Chancen eines immer schneller werdenden Internets. Dank schneller Bandbreiten konnten Filme plötzlich digital an die Kunden geliefert werden. In einer digitalen Lieferkette entfielen allerdings die Überziehungsgebühren, das damals einträglichste Geschäft von Blockbuster. Vom Rest der Industrie belächelt, setzte Netflix dennoch konsequent auf seine Digitalstrategie. Das Unternehmen kaufte Streamingrechte, führte ein Abo-Modell ein und investierte in eine erstklassige IT-Infrastruktur für Video-Streaming.

      Den Rest der Geschichte kennen wir. Am Ende war der Gewinn an Bequemlichkeit für die Nutzer so groß, dass Videotheken nicht mehr mithalten konnten. Blockbuster ging im Jahr 2010 in die Insolvenz.

      Die nächste Stufe der Vernetzung – das mobile Internet – sorgte für die Vernetzung von Menschen und Orten. Ständig einen mit dem Internet verbundenen Computer in der Tasche zu haben, ermöglichte vollkommen neue Anwendungen und brachte mit der nächsten Welle von disruptiven Geschäftsmodellen ganze Branchen durcheinander – Uber (Taxis), WhatsApp (SMS), Spotify (Musik). Die nächsten zehn Jahre werden mit IoT und 5G weitere Stufen der Vernetzung bringen und damit die Chancen für herausragende Gründer oder mutige Unternehmen, ganze Industrien auf den Kopf zu stellen.

      Das virtuelle und unendliche Rechenzentrum

      Cloud Computing – der Zugriff auf IT-Infrastruktur wie Rechenleistung, Datenbanken oder Speicherplatz über das Internet – startete als kommerzielles Modell Mitte der 2000er Jahre. Vor allem Amazon baute aus dieser Idee ein heute milliardenschweres Geschäft auf. Für das Weihnachtsgeschäft wurden große Rechenkapazitäten benötigt, denn zu dieser Zeit wuchs der Traffic auf den Amazon-Shopseiten um das Zehnfache an. Außerhalb der Weihnachtszeit lagen diese Kapazitäten brach. Da Amazon schon früh intern auf eine modulare, servicezentrierte IT-Infrastruktur gesetzt hatte, konnten die überschüssigen Kapazitäten an andere Unternehmen vermietet werden.

      Cloud Computing hatte in der Boomphase der Startups viele Vorteile: Gründer hatten sofort Zugriff auf eine voll skalierbare, moderne IT-Infrastruktur, ohne sich selbst teure Hardware kaufen zu müssen. Ideen konnten schnell programmiert, auf die Cloud-Server geladen und direkt online getestet werden. Das Management der eigenen Server entfiel komplett.

      Ein weiterer Vorteil der neuen Cloud-Welt ist die Möglichkeit, komplette Softwaremodule zu mieten und damit sehr schnell ein komplettes Online-Business mit CRM-Lösung und Kundensupport aus der Cloud aufzubauen. Mit Anbietern wie Shopify, Mailchimp und Zendesk lassen sich diese zügig und ohne große Vorkenntnisse einfach zusammenbauen. Dank der Cloud-Lösungen von Microsoft oder Google können beliebig große Teams von überall in Echtzeit zusammenarbeiten.

      Heute gibt es alles as-a-service aus der Cloud. Amazon bietet mittlerweile Dienste aus 23 Kategorien an. Von Machine-Learning-Lösungen (wie dem automatischen Erkennen von Bildern, Texten oder Sprache) über Robotersteuerung bis zu einer kompletten Satelliten-Bodenstation as-a-service, die gegen eine monatliche Gebühr die СКАЧАТЬ