Название: Stille mein Begehren | Erotischer Roman
Автор: Litha Bernee
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Historische Erotik Romane
isbn: 9783862776177
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»Nicht nötig«, erklang eine tiefe Stimme hinter ihr. Thoran!
Ihr wurde schwindelig und sie presste eine Hand auf ihr hart klopfendes Herz.
»Bitte folgt mir, ich werde Euch sogleich entlohnen.«
»Zu freundlich. Ich möchte Eure Zeit nicht über Gebühr beanspruchen. Euer Schreiber kann mich bezahlen.« Sie rieb die feuchten Handflächen aneinander. »Wenn Ihr mir bitte drei Taler geben würdet, Heribert.«
»Wir müssen reden.« Thoran griff nach ihrem Arm und umklammerte ihn, ohne ihr wehzutun.
»Du aufgeblasener Frosch. Nimm deine Griffel von mir oder du wirst es bereuen.«
Heribert grinste und Thorans Miene verhärtete sich.
»Wie du willst.«
Bevor Birgany begriff, was er vorhatte, schwang er sie sich wie einen Sack Getreide über die Schulter.
»Du elender, stinkender Molch, lass mich sofort runter!« Sie biss ihm in die Seite, die einzige Stelle, die sie erreichte.
»Beiß mich noch mal und ich versohle dir den Hintern.«
Zu klug, um seine Drohung nicht ernst zu nehmen, fügte sich Birgany für den Moment.
»Warte nur, bis ich auf meinen eigenen Beinen stehe. Du weißt nicht, mit wem du dich anlegst.«
»Was ist hier los?«
Birgany konnte nichts sehen, erkannte aber Nikolais Stimme.
Einer allein war schon brandgefährlich. Nun musste sie es mit zwei Männern aufnehmen. Sie griff nach ihrer Wut und schob die Angst beiseite. »Dein missratener Zwilling belästigt mich.«
»Gut.«
Kaum stand sie auf ihren Füßen, wich sie zwei Schritte zurück. Nikolai stand vor der verschlossenen Tür.
Sie blickte zum Fenster. Zur Not würde sie springen.
»Versuchs ruhig. Ehe du den Flügel geöffnet hast, liegst du über meinen Knien.«
»Was willst du von mir, Thoran?«
»Antworten«, erklärte er ruhig.
Sie schnaubte und stemmte die Hände in die Hüften. »Du bist weder mein Vormund noch mein Vater und sicher nicht mein Gatte. Dir steht es nicht zu, etwas von mir zu fordern.«
»Kleine Feuerfee, ich gebe dir recht. Ich bin weder mit dir verwandt noch habe ich Interesse, dein Gatte zu sein. Der Umstand deiner Entjungferung verschafft mir allerdings gewisse Rechte.«
»Rechte? Du erbärmliche aufgeblasene Schweineblase!« Sie verpasste ihm einen Schlag auf den Brustkorb. Thoran starrte sie verdattert an und Birgany genoss diesen kleinen Sieg. Es hatte ihm die Sprache verschlagen. Der mächtige Thoran Strogow kuschte vor ihr.
Sie stürmte auf Nikolai zu. »Geh mir aus dem Weg.« Nikolai rührte sich nicht vom Fleck. Stattdessen fing er an zu lachen. »Willst du mich beißen?« Schnell trat sie an ihn heran, packte seine Hand und bog ihm den kleinen Finger nach hinten. Nikolai jaulte auf und krümmte sich.
»Mein Großvater war im Krieg und er hat mir eine Menge beigebracht, wie eine Frau sich wehren kann.« Sie ließ seine Hand los und trat einen Schritt zurück.
Sogleich richtete Nikolai sich auf und rieb über seinen Finger. »Wir wollen uns nur bei dir entschuldigen.«
»Abgelehnt, und nun mach den Weg frei.«
»Nein. Die Entschuldigung gilt unserem Benehmen danach. Dir obliegt es, deine Lüge und dein falsches Spiel zu erklären. Vorher kommst du hier nicht raus.«
»Geh mir aus dem Weg oder ich ramme dir dein Gemächt bis in den Hals.«
Reflexartig bedeckte Nikolai seinen Schritt mit den Händen, versperrte ihr aber stoisch den Weg.
Nein, sie würde nicht klein beigeben. »Habt ihr mich nicht genug gedemütigt? Wollt ihr auf meinen Gefühlen herumtrampeln? Weitere schlüpfrige Details wissen, um sie dann mit euren Kumpanen bei einem Humpen Bier zu teilen?«
Den Blick voller Bedauern, schüttelte Nikolai den Kopf.
»Bitte, rede mit uns. Lass es uns verstehen. Deine Worte tun uns Unrecht. Wir sind nicht so, wie die Leute uns darstellen.« Die Wärme und Zuneigung in Thorans Stimme zogen ihrer Wut den Stachel.
»Ich weiß.« Birganys Angriffslust verkroch sich in den hintersten Winkel ihres Seins.
»Es muss einen Grund geben, warum du unberührt warst. Weshalb du es uns verschwiegen hast.«
Wie sollte sie es in Worte fassen? Ihre Schmach aussprechen? Sie wollte nie mehr solchen Selbstekel verspüren. Zu lange hatte sie daran gearbeitet, diese schlechten Gefühle zu verdrängen. Stück für Stück war sie aus dem Sumpf gekrochen und hatte begonnen, ihr Leben zu genießen. Vor allem ihre Arbeit erfüllte Birgany und gab ihr ein Gefühl der Unabhängigkeit und der Freiheit.
»War dein Mann unfähig, die Ehe zu vollziehen? Lag es daran?« Thoran trat hinter sie und zog sie sacht an seinen harten Körper.
Lieber Gott, ich danke dir, betete sie inbrünstig.
»Genau so war es.« Sie löste sich von Thoran und drehte sich um.
»Ich kann kaum in Worte fassen, wie es für mich war, von einem Mann einfach nur liebevoll berührt zu werden. Mir war nicht bewusst, wie sehr ich mich nach zärtlichen Berührungen sehnte.«
»Birgany, warum hast du es nicht einfach gesagt? Wir wären viel vorsichtiger mit dir umgegangen.«
»Weil ich mich schämte, Thoran.« Sie knetete ihre Finger ineinander und wagte es nicht, ihm in die Augen zu sehen.
»Hat er es dir vorher nicht gesagt?«, wollte Nikolai wissen.
»Nein. Hätte ich es gewusst, wäre es nie zu einer Vermählung gekommen.«
Birgany schloss die Augen und hörte die Stimme ihres Großvaters, der sie Ehrlichkeit und Selbstachtung gelehrt hatte.
Sie konnte ihnen unmöglich die Wahrheit sagen. Nicht die Abscheu in ihrem Blick ertragen. Lieber landete sie in der Hölle für diese Lüge.
Sie taumelte und sah dreckig grüne Schleimklumpen vor ihrem Gesicht wabern. Thoran drückte sie auf einen Stuhl. »Kopf nach unten, dann wird es besser«, befahl er und sie gehorchte.
»Atme. Langsam. Ein und wieder aus.« Thorans ruhige Stimme half ihr. Sie folgte der Aufforderung, konzentrierte sich einzig darauf zu atmen. Ein. Aus. Ein. Aus.
»Weiter, nicht aufhören. Schön brav atmen.«
Nach mehreren Atemzügen war ihr Blick klar.
»Danke, es geht wieder.« Sofort verschwand die Hand von ihrem Rücken und Birgany richtete sich auf.
»Besser?« СКАЧАТЬ