Название: WinterLust | Erotische Geschichten
Автор: Amy Walker
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Erotik Geschichten
isbn: 9783862776795
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So, da haben sie es. Jetzt wissen sie, wie ich bin und vielleicht auch immer sein werde. Im Grunde genommen will ich mich ja auch gar nicht ändern – zumindest jetzt noch nicht. Betroffen senke ich den Blick auf meine Hände, um ihre Reaktion auf meine neueste Grenzüberschreitung nicht sehen zu müssen. »Ich kann verstehen, wenn ihr jetzt nichts mehr mit mir zu tun haben wollt!«
»Was? Ich verstehe nicht ...« Addison lacht, schüttelt gleichzeitig den Kopf und zieht verständnislos ihre Augenbrauen zusammen. Moira wirft aufgebracht die Hände in die Luft. »Sie hatte einen heißen Dreier!« Kopfschüttelnd wendet sie sich mir zu und grinst anzüglich. »Erzähl uns mehr davon, dann begreift sie es vielleicht auch.«
Unwillkürlich muss ich lachen, dabei ist meine Situation alles andere als komisch. »Ihr werdet bald verheiratet sein und Kinder kriegen. Ich hingegen ...« Ich wische mir schniefend die Tränen aus den Augen und seufze leise. »Ich hatte wirklich vor, es auch damit zu versuchen, aber ich bin einfach noch nicht so weit. Ihr werdet euch zu Spielnachmittagen und Mamikaffeekränzchen treffen, da passe ich einfach nicht mehr dazu. Ich meine, soll ich euch etwa davon erzählen, wie geil der Typ von neulich auf meine Brüste war, wenn du, Addison, darüber klagst, dass deine Nippel vom Stillen schon ganz wund sind?«
»Jap«, antwortet Moira trocken. Addison presst die Hand an den Mund und prustet los. Ich schenke ihr einen bösen Blick. »Das ist nicht witzig!«
»Nein ist es nicht. Aber die Vorstellung, dass Darren unter dem Vorwand, dass ich klein Timmy stillen muss, lüstern um uns herumschleicht, um ja kein Wort von deinen heißen Schilderungen zu verpassen ...«, entgegnet Addison, verkneift sich ein weiteres Lachen und greift über den Tisch nach meiner Hand. »Er wird nämlich auf unser Kind aufpassen, wenn wir uns treffen ... Ich behaupte nicht, dass sich nichts verändern wird, das bedeutet aber noch lange nicht, dass wir etwas an unserer Freundschaft ändern müssen. Selbst wenn wir während der ersten Monate, in denen das Baby ständig nach meinem Busen verlangt, dann alkoholfreie Cocktails am Samstagnachmittag bei mir zu Hause schlürfen anstatt Freitagnacht in einer Disco – an unserer Freundschaft wird sich nichts ändern.«
Ich nicke und in meiner Brust steigt ein warmes Gefühl auf. »Versprecht ihr mir das?« Ich lege meine freie Hand auf die von Addison und schaue Moira an. »Versprochen!«, grinst sie. »Vorausgesetzt, du versprichst uns, uns auch weiterhin an deinem Sexleben teilhaben zu lassen. Ich werde nämlich kaum noch Sex haben, wenn Owen und ich erst Kinder haben. Er ist unausstehlich, wenn er nicht mindestens acht Stunden am Stück schläft. Ich werde ihn eher verprügeln als vögeln wollen und letztendlich von deinem Sexleben leben müssen ...«
»Versprochen«, grinse ich zurück, und Moira legt feierlich ihre Hand zu Addisons und meiner. »Komme, was wolle. Ich schwöre auf ausschweifenden Sex, wunde Nippel, Wochenbettblues, gefährdete Ehemänner und Kinderkriegen ab vierzig: Wir werden immer zusammen sein!«
»Na, das ist doch mal eine Ansage! Aber erst einmal feiern wir deinen dreißigsten, ehe wir uns um die große Vier am Anfang Gedanken machen, Olivia Reed alias Samantha Fox!« Mit einem Augenzwinkern schiebt Addison den Schokoladenkuchen zu mir zurück. Ich stupfe meinen kleinen Finger in den weichen Guss und lecke ihn übertrieben lasziv ab. »Mit einer Rolle wie in Sex and the City kann ich gut leben, vor allem mit der der heißen, männerverschlingenden MILF. Gern erzähle ich euch mehr über Sex mit jungen Kerlen – bei einem ausgedehnten Shoppingtag?«
Moiras und Addisons heiteres Gelächter ist wie Musik in meinen Ohren. Glücklich puste ich die Kerzen aus und wünsche mir den nächsten heißen, gern auch deutlich jüngeren Lover. Kaum zu glauben, was ich Craig zu verdanken habe. Die Entwirrung meiner verworrenen Gefühle und Motivationen und die Entdeckung, dass es gar nicht so schlimm ist, dass die Auswahl an guten Männern mit zunehmendem Lebensalter immer weiter abnimmt. Nachschub an potenten jungen Kerlen, denen ein bisschen gute Erziehung nicht schadet, wird es schließlich immer geben.
***
»Und ... Was hast du für heute Nacht noch geplant, nachdem du deine Prioritäten wieder geradegerückt hast?« Vielsagend sieht Moira sich in der Bar um. Ich muss schmunzeln. Auch ohne Kind und sexlose Nächte scheint sie schon ganz versessen darauf zu sein, durch mich neue Abenteuer zu erleben. Während ich sie und Addison beim Shoppen über jedes Detail der erotischen Begegnung mit Craig und Estelle aufgeklärt habe, hing sie jedenfalls regelrecht an meinen Lippen.
»Ich weiß nicht«, antworte ich ihr vage und folge ihrem Blick durch die Bar. »Lust hätte ich schon.« Versonnen mustere ich einen attraktiven Mittvierziger mit sexy grauen Schläfen. Die neuesten Erkenntnisse über unsere Freundschaft und jüngere Liebhaber haben meinen Appetit sogar eher noch gesteigert, doch leider muss ich feststellen, dass der Kerl vergeben ist. Strahlend nimmt er eine in etwa gleichaltrige Blondine in den Arm und führt sie zu einem freien Tisch.
»Ich glaube nicht, dass hier was zu holen ist«, meint Addison und verzieht ihr Gesicht, als hätte sie in eine Zitrone gebissen. »Sollen wir doch noch in eine Disco gehen?« Nach dem anstrengenden Einkaufstag haben wir beschlossen, den Tag ruhig ausklingen zu lassen. Jetzt scheint Addison aber Sorge zu haben, dass ich damit nicht auf meine Kosten komme. Der Gedanke an einen Orgasmus zum Geburtstag ist zwar durchaus verlockend, aber ich bin auch so durchaus zufrieden mit dem Verlauf des Tages. Zufrieden greife ich nach meinem Martini und winke Addison locker ab. »Trinken wir lieber hier noch was. Ich muss ja nicht unbedingt ...« – in der Nacht meines dreißigsten Geburtstages Sex haben, wollte ich sagen. Aber als mein Blick an dem großen Kerl am Eingang der Hotelbar hängen bleibt, der sich etwas ratlos umsieht, verstumme ich.
»Sexy ...«, murmelt Moira und rempelt mich von der Seite an. »Was ist mit dem da? Sieht nicht so aus, als hätte er schon eine Begleitung, sondern vielmehr, als wäre er auf der Suche nach einer – wenn du weißt, was ich meine.« Ich muss grinsen. Genau genommen weiß ich sogar ziemlich genau, wonach er sucht. »Den da ...« – ich nicke in Craigs Richtung und wackle vielsagend mit den Augenbrauen – »... hatte ich schon gestern Nacht.«
»Das ist Craig?« Hektisch fächert sich Addison mit der Cocktailkarte Luft zu. »Ich an deiner Stelle würde über eine Wiederholung nachdenken.«
Wo Addison recht hat, hat sie recht. Ein erwartungsvolles Kribbeln breitet sich in mir aus, während ich Schluck um Schluck meinen Martini leere. Genau in dem Moment fällt Craigs Blick auf mich. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Vielleicht liegt es an dem schummrigen Gefühl, das der Alkohol in meinem Kopf verursacht, vielleicht aber auch daran, wie Craigs etwas unsichere Haltung sich verändert. Jedenfalls kommt es mir so vor, als verdichtete sich die Atmosphäre um mich herum.
»Sieht so aus, als dächte er auch an eine Wiederholung«, murmelt Moira belegt. Craigs Mundwinkel zucken, ein hartes, sexy Lächeln umspielt seinen einladenden Mund. Automatisch stehe ich auf, als er sich in Bewegung setzt. Heiße Erregung sickert in meinen Schoß. Mit den eleganten Bewegungen einer Raubkatze auf der Jagd kommt er auf mich zu. »Wenn er nicht bereits darüber nachdenkt, dann werde ich ihn davon überzeugen«, antworte ich Moira und mache einen Schritt nach vorne. »Ihr entschuldigt mich ...«
Ich fühle mich herrlich sinnlich, als ich auf Craig zugehe und er anerkennend seinen Blick über meinen Körper schweifen lässt. Mit dreißig den Abend ruhig ausklingen lassen? Ich muss grinsen. Darüber kann ich mit vierzig, fünfzig oder sechzig nachdenken, denn ich habe das Gefühl, jetzt erst so richtig loszulegen. Alles in mir zieht sich vor erregter Vorfreude zusammen, als ich Craig gegenüberstehe und er mir tief in die Augen schaut. »Olivia ...« Galant greift er nach meiner Hand und hebt sie an seine Lippen. Mmh ...
»Was machst du hier?«, frage ich rau. Kleine Blitze jagen ausgehend von der Berührung seiner weichen Lippen auf meinem Handrücken durch meinen Körper. Automatisch richten sich meine Brustwarzen auf und zwischen meinen Schamlippen sammelt sich Feuchtigkeit.
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