Butler Parker Box 11 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Box 11 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740957872

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      *

      Die Zeitbombe, die Mike Rander bei Portcliff gelegt hatte, platzte schneller, als er erwarten konnte. Als er die Firma verlassen wollte, stand plötzlich Hal Carter vor ihm, und zwar in der gewohnten Aufmachung. Er trug den gut geschnittenen Anzug und die obligate Sonnenbrille. Er hatte seine rechte Hand in die Tasche seines Jacketts gesteckt, die sich erstaunlich weit ausbeulte.

      „Ich brauche ja wohl nicht viel zu sagen“, meinte Carter trocken, „wenn Sie nicht niedergeschossen werden wollen, brauchen Sie nur mitzukommen!“

      „Die Polizei hat Sie also doch entlassen?“

      „Gegen Stellung einer Kaution!“ Hal Carter lächelte und zwinkerte Rander zu, „hatten Sie damit nicht gerechnet?“

      „Das schon“, räumte Mike Rander bereitwillig ein. „Aber es ging schneller, als ich es berechnet hatte. Was haben Sie jetzt vor, Carter?“

      „Was wohl. Der Chef will Sie sehen.“

      „Dagegen läßt sich wohl nichts machen, wie?“

      „Das schon, aber dazu würde ich Ihnen nicht raten, Rander. Kommen Sie jetzt! Da unten steht mein Wagen!“

      „Wieso? Wir müssen wegfahren? Warum gehen wir nicht zurück zu Portcliff?“

      „Was sollen wir bei Portcliff?“

      „Ist das denn nicht der Mann, der die Organisation leitet?“

      „Was Sie sich da alles zusammenreimen, Rander!“ Hal Carter schüttelte fast vorwurfsvoll den Kopf und grinste ironisch dazu, „lassen Sie sich doch überraschen!“

      Rander sah keine Möglichkeit, Hal Carter außer Gefecht zu setzen. Immerhin hatte er es mit einem ausgekochten Gegner zu tun, der so ziemlich alle Tricks kannte. Und mit einer Kanne Kaffee, brühheiß und frisch serviert, war hier in der Halle leider nicht zu’ rechnen. Also ließ er sich von dem Mann hinunter zum wartenden Wagen bugsieren. Sie stiegen in Carters Wagen ein, während Randers Auto zurückblieb. Über diese Tatsache wunderte sich Rander, ohne sein Erstaunen aber laut werden zu lassen. Sein zurückgebliebener Wagen war doch immerhin ein wichtiger Hinweis dafür, daß er bei Hubert Portcliff gewesen war.

      Wurde der Wagen gleich weggebracht, oder legte man Wert darauf, den Inhaber des Reparatur-Service zu belasten? War Portcliff nun doch nicht der gesuchte Mann?

      Rander steuerte den Wagen Carters, während der Gangster ihn mit gezogener Waffe überwachte. Carter sah wiederholt in den Rückspiegel, den er zu sich herumgedreht hatte, Er wollte wohl sichergehen, daß man ihn nicht verfolgte.

      Rander fand schnell heraus, wohin die Fahrt ging. Erst vor kurzer Zeit war er zusammen mit seinem Butler in jener Villa gewesen, in der Parker den bewußten Swimmingpool wiederentdeckt hatte.

      „Ich verstehe nicht, warum man mich erst noch sprechen will“, sagte Rander, als er den Wagen vor das Haus steuerte, „glaubt Ihr Chef, aus mir irgendwelche Geheimnisse herausholen zu können?“

      „Keine Ahnung, Rander, das ist nicht mein Bier. Warten Sie doch, bis er Sie gefragt hat! So, wir steigen aus. Und dann ’rüber zur Rückseite!“

      „Ja, ich weiß Bescheid“, meinte Rander spontan.

      „Bescheid? Woher?

      „Na hören Sie mal. Mein Butler und ich …“ Rander brach den Satz ab und ärgerte sich, daß ihm diese Worte herausgerutscht waren. Ihm schien, daß er bereits zuviel gesagt hatte. Wußte Carter wirklich nicht, daß er und Parker sich dieses Haus schon einmal angesehen hatten?

      „Was war mit Ihrem Butler und mit Ihnen?“ drängte Carter, während er den Anwalt zu dem Anbau dirigierte, „’raus mit der Sprache, Rander. Waren Sie schon mal hier?“

      „Fragen Sie doch Ihren Chef“, wich Mike Rander aus. „Sie dürfen nicht vergessen, daß die Polizei Sie für eine gewisse Zeit aus dem Verkehr gezogen hat. Da sind Sie bestimmt nicht mehr auf dem laufenden. Sie werden Nachhilfestunden nehmen müssen!“

      Carter ließ sich abspeisen. Mike Rander aber zerbrach sich den Kopf über eine junge Dame namens May Clark. Hatte sie sich für ein Doppelspiel entschieden?

      *

      Die Nixe – sie trug knappe, gut gefüllte Shorts und eine ärmellose Bluse, die unter der Brust hochgebunden und verknotet war – kam zu sich und fuhr sich stöhnend über die rechte Kopfseite.

      „Falls Sie Hilfe brauchen, Madam, lassen Sie es mich, bitte, wissen.“ Parker nickte der jungen Dame freundlich, aber dennoch reserviert zu und deutete auf eine kojenähnliche Liege. „Vielleicht empfiehlt es sich, ein wenig der Ruhe Zu pflegen. Ihr Sturz hinunter in die Kabine ist keineswegs als eine Harmlosigkeit zu bezeichnen.“

      Sie stand vorsichtig und langsam auf, rieb sich die schmerzende Kopfseite und schielte dabei bereits nach dem Kappmesser, das noch auf dem Boden lag.

      „Ich fürchte, Sie werden für eine gewisse Zeit zusammen mit meiner bescheidenen Wenigkeit in der Kabine bleiben müssen. Dort oben an Deck scheint man mir nicht sonderlich hold zu sein.“

      „Glauben Sie, das hier lange durchhalten zu können?“ fragte sie und setzte sich auf den Rand der Koje. Sie tat so, als interessiere sie sich nicht mehr für das Kappmesser.

      „Ich glaube nicht, daß man meine bescheidene Person so ohne weiteres zurück an Deck holen kann, Madam!“ Während Parker sprach, blickte er kurz auf die Maschinenpistole, die sich in seinen Händen befand.

      „Wollen Sie mich etwa als Druckmittel einsetzen?“ Sie lachte leise auf.

      „Dies würde ich mir niemals erlauben, Madam.“

      „Warum vergleichen Sie sich nicht mit meinen Freunden?“

      „Dieser Vergleich würde wohl sehr einseitig ausfallen, fürchte ich.“

      „Er ist und bleibt Ihre einzige Chance. Sie sah plötzlich ungemein schnell zur Seite und wollte den Butler ablenken. Dann warf sie sich gekonnt auf den Boden und langte nach dem Kappmesser. Sie erwies sich als sehnig und sportgestählt.

      Ihre Hände griffen ins Leere!

      Parker hatte das begehrte Kappmesser mit der Schuhspitze in die Tiefe der Kabine gekickt. Es landete unter einem Klapptisch und war für die Nixe vorerst unerreichbar.

      Sie steckte nicht auf!

      Sie schnellte sich hoch und wollte dem Butler das Gesicht zerkratzen.

      „Ich fürchte, ich werde Sie etwas zur Vernunft bringen müssen“, sagte Parker und drückte sie vorsichtig von sich. Doch die temperamentvolle Nixe steckte nicht auf. Sie warf sich erneut vor und versuchte es mit einem weiteren Angriff.

      Parker trat geschickt wie ein Torero zur Seite. Die Nixe schoß an ihm vorbei und landete mit dem Kopf zuerst in der kleinen Kombüse. Sie rammte den Kühlschrank, seufzte fast wohlig auf und rutschte zu Boden.

      „Ich muß feststellen, daß Ihre Erziehung nicht als abgerundet und perfekt bezeichnet werden kann“, tadelte der Butler. Dann legte er die junge Dame, die im Moment geistig abwesend war, auf die Koje und wurde СКАЧАТЬ