Der exzellente Butler Parker 30 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Der exzellente Butler Parker 30 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der exzellente Butler Parker

isbn: 9783740965136

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СКАЧАТЬ du bist... äh, ich meine, Sie sind ’ne echte Lady?« staunte der Buntgekleidete und musterte die resolute Dame von oben bis unten.

      »Sie haben die Ehre und den Vorzug, Lady Agatha Simpson einlassen zu dürfen«, stellte der Butler gemessen fest.

      »Und äh ... Sie wollen wirklich hier rein?« vergewisserte sich der verdutzte Mann und sah sie verständnislos an.

      »Und ob, junger Mann, und wenn Sie mich nicht gleich einlassen, werden Sie Ihr blaues Wunder erleben«, kündigte Mylady ihm an und ließ ihre Rechte durch die Luft sausen. Der Türsteher wurde dabei versehentlich und nur sehr oberflächlich an der Wange gestreift und erlitt prompt einen kleinen Schwächeanfall. Er ließ sich gegen die Tür fallen, schnappte laut und vernehmlich nach Luft und litt sichtlich unter gewissen Konditionsmängeln.

      »Mit der heutigen Jugend ist wirklich kein Staat mehr zu machen«, stellte die ältere Dame fest. »Früher war das doch anders, Mister Parker, aber daran können Sie sich wohl nicht mehr erinnern.«

      Sie drückte, bevor Parker ihr behilflich sein konnte, energisch die Tür auf und schob sich in die entgegenschlagende Dunstwolke.

      Parker ging diskret an seiner Herrin vorbei und bahnte ihr einen Weg durch den nahezu undurchdringlich scheinenden Nebel aus Qualm, Küchendünsten und Parfümwolken.

      »Hier riecht es aber penetrant, Mister Parker«, stellte die Detektivin fest und rümpfte die Nase. »Man sollte vielleicht mal lüften und eventuell ein paar Stücke Seife verteilen.«

      »He, meint die komische Tante etwa uns?« erkundigte sich ein stiernackiger Mann an der Theke, an der sich Lady Agatha und Josuah Parker vorbeischoben, bei seinem Begleiter.

      »Ich glaub‘, die sucht Streit«, stellte der sofort fest und rutschte vom Hocker. »Wie ist die überhaupt reingekommen?«

      »Keine Ahnung, aber das war bestimmt ’n Versehen«, vermutete der Stiernackige. »Das werden wir jetzt schleunigst korrigieren.«

      »Du hast dich verlaufen, Tante«, teilte er Agatha Simpson mit und baute sich breitbeinig vor ihr auf. »Du wolltest bestimmt woanders hin, stimmt’s?«

      »Hier bin ich genau richtig«, erwiderte Mylady und musterte den Stiernackigen, der an einen Preisboxer erinnerte.

      »Ich bin nur Ihretwegen gekommen, um Ihnen Manieren beizubringen, Sie Lümmel!«

      »He, Mann, die hat aber Haare auf den Zähnen«, stellte der Preisboxer fest und grinste. »Da macht’s Spaß, mal wieder richtig zuzulangen.«

      »Sie wollen sich an einer Dame vergreifen, Sir?« mischte sich Parker ein, der sich neben seiner Herrin aufgebaut hatte und den Mann mit unbewegtem Gesicht musterte.

      »Guck dir doch nur mal den an, der kommt ja direkt aus dem Museum«, freute sich der Stiernackige und wandte sich feixend an seinen Begleiter. »So was ist doch eigentlich schon seit Jahren ausgestorben, hab’ ich gedacht, und jetzt taucht leibhaftig die Mumie hier auf.«

      »Ich werd’ mich mal um ihn kümmern«, kündigte der Begleiter an und schob sich vom Hocker. »Ich wußte doch, daß das noch ’n ganz unterhaltsamer Abend wird.«

      *

      »Was sind Sie von Beruf, junger Mann?« erkundigte sich Lady Agatha bei dem Mann, der sich vor ihr aufgebaut hatte.

      »Eisenbieger im Zirkus«, gab der verblüfft zurück und schüttelte verwundert den Kopf.

      »Das ist gut«, stellte die ältere Dame fest, »dann vertragen Sie ja einiges.«

      Sie nahm kurz Maß. Dann trat sie ihm gegen das Schienbein und beobachtete, wie er erschrocken auf dem unversehrten Bein zu tanzen begann. Aus Gründen der Symmetrie holte sie ein zweites Mal aus und liebkoste auch das andere Bein.

      »Wie kann man nur so wehleidig sein«, herrschte sie den Stiernackigen an, der abwechselnd von einem Fuß auf den anderen trat und spitze Schreie ausstieß. »Ich habe Sie doch kaum berührt.«

      »Sie wollen eine Dame hinterrücks angreifen?« Parker wandte sich an den nicht minder kompakten Kumpan des Mannes, der soeben in die kleine Auseinandersetzung eingreifen wollte. Zu diesem Zweck hatte er sich einen Bierkrug von der Theke geangelt und schwang ihn gerade über dem Kopf der Lady, als Parker ihn ansprach.

      »Sie gestatten, Sir?« Parker nahm dem verdutzten Mann den Krug aus der Hand. Dabei unterlief ihm ein Mißgeschick. Der Krug rutschte ihm aus der Hand, beugte sich den Gesetzen der Schwerkraft und bewegte sich schwungvoll abwärts. Er prallte auf den Schädel des Kompakten und erzeugte dort eine veritable Beule.

      »Sie sehen meine bescheidene Wenigkeit untröstlich«, behauptete Parker ungeniert. »Hoffentlich können Sie einem alten, müden und relativ verbrauchten Mann seine Ungeschicklichkeit noch mal verzeihen.«

      Er reichte dem schwankenden Bierkrugschwinger eine Hand und führte ihn in eine Nische, damit er sich dort erholen konnte.

      »Wenn ich Ihnen ein Riechfläschchen reichen darf, Sir, diese ungemein wirkungsvolle Substanz wird Ihnen helfen«, bot er an und hielt dem Kompakten eine Taschenflasche aus seinem Covercoat unter die Nase.

      Einen Moment später lag der Mann ausgestreckt auf der Bank in der Nische und gab erste diskrete Schnarchtöne von sich.

      »Wo bleiben Sie denn, Mister Parker?« Lady Agatha erwartete ihn ungeduldig an der Theke. »Ich beginne bereits, mich zu langweilen, ich hoffe, Sie unternehmen etwas.«

      »Das war nicht schlecht, muß ich sagen«, bemerkte ein untersetzter Mann, der etwas weiter entfernt an der Theke saß, und nickte Lady Agatha anerkennend zu. »Diese beiden Strolche sind verdammt üble Burschen, denen alle hier im Lokal aus dem Weg gehen.«

      »Sie eingeschlossen, junger Mann?« erkundigte sich Agatha Simpson und musterte ihn prüfend.

      »Bei mir ist es umgekehrt«, lächelte der Untersetzte. »Die Kerle gehen mir aus dem Weg.«

      »So gefährlich sehen Sie ehrlich gesagt gar nicht aus«, stellte Mylady umgehend fest. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Schläger ausgerechnet vor Ihnen Respekt haben sollten.« Sie versetzte ihren Pompadour in leichte Schwingung und ging auf den Mann zu, der ihr nach wie vor lächelnd entgegensah.

      »Überhaupt, junger Mann, was ist das für eine komische Halskrause, die Sie da tragen?« wollte sie wissen und starrte aus zusammengekniffenen Augen auf den Mann.

      »Das ist meine persönliche Note«, spottete der Untersetzte. »So was trage ich immer.«

      »Einfach albern«, stellte sie abfällig fest. »Ein Mann sollte nicht mit so einem bunten Knäuel herumlaufen.«

      »Lassen Sie das meine Sorge sein, es freut mich, wenn er mir gefällt«, stellte der Untersetzte fest. »Ich muß jetzt mal verschwinden. Könnten Sie vielleicht solange auf meinen Schmuck aufpassen?«

      »Wenn es unbedingt sein muß«, stimmte Mylady etwas zerstreut zu.

      »Seien Sie vorsichtig, Madam, um Himmels willen ...«, stammelte der Barkeeper und starrte Agatha Simpson an. »Ich bitte Sie ...«

      »Was soll dieses Gestammel«, grollte die ältere Dame und musterte ihn grimmig. »Was soll überhaupt dieses lächerliche СКАЧАТЬ