Название: Butler Parker 118 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker
isbn: 9783740920388
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Hale befaßte sich gerade mit einem dritten und einem vierten Schneemann, als die Halbwüchsigen zur Attacke übergingen. Sie hatten sich einen ansehnlichen Vorrat an Schneebällen zugelegt. Sie pirschten sich im Schutze der Schneeflocken und Schneemänner an die beiden Mordschützen heran und eröffneten dann ein durchaus gekonntes Störfeuer.
Hale kassierte den ersten Volltreffer. Ein Schneeball zerplatzte auf seiner Nase. Da die Halbwüchsigen ihre Wurfgeschosse ausgiebig zusammengeknetet hatten, war der Schneeball wirklich hart. Hales Nase legte sich ein wenig schief. Hale stöhnte auf und ließ den Skistock fallen. Er griff nach seiner sofort blutenden Nase und beugte sich unwillkürlich vor.
Dadurch ließ er einem anderen Schneeball freie Fahrt. Das Geschoß zischte knapp über ihn hinweg und klatschte auf das rechte Auge von Pete, das sich sofort schloß. Pete gluckste, wischte sich den wäßrigen Schnee aus dem Gesicht und zuckte erneut zusammen, als ihn ein weiterer Schneeball traf.
Diesmal wurde sein linkes Auge geschlossen.
Hale hatte sich aufgerichtet, doch das hätte er besser nicht getan: Zwei, drei Schneebälle trafen in kurzen Abständen hintereinander auf seinem Gesicht ein. Die Nase legte sich in die andere Richtung und schmerzte noch mehr. Bevor Hale sich die weiße Pracht vom Gesicht fegen konnte, wurde er von einer Vielzahl von Schneebällen erwischt.
Die Halbwüchsigen hatten sich eingeworfen und eröffneten nun das volle Bombardement. Hale und Pete fuchtelten mit ihren Armen in der Luft herum, verloren jede Orientierung und ergriffen jetzt sicherheitshalber die Flucht.
Ihnen war allerdings entgangen, daß die Halbwüchsigen nach einer genau festgelegten Taktik vorgingen. Sie hatten die beiden Schneemannschänder eingekesselt und ließen sie im Kreis herumlaufen.
Der rundliche Pete stieß wilde Verwünschungen aus, wollte den Sperrkreis durchbrechen und rutschte dabei auf dem glatten Boden aus. Im Fallen umarmte er einen Schneemann, der seinem Gewicht nicht gewachsen war. Zusammen mit dem auseinanderbrechenden Schneegebilde krachte der Rundliche zu Boden und wurde von Schneemassen begraben. Als er sich wieder hocharbeitete, standen drei Halbwüchsige knapp neben ihm und drückten ihn wieder zurück in den Schnee.
Pete fluchte und schimpfte. Er schlug um sich und machte dabei alles nur noch schlimmer. Die Erwachsenen, die bisher in der Nähe der Blaskapelle gewesen waren, hörten natürlich den Lärm und hatten den Eindruck, daß ihren Kindern übel mitgespielt wurde. Zusammen mit den Mitgliedern der Kapelle eilten sie herbei, um eine weitere Lagebereinigung vorzunehmen.
Hale war von den drei anderen Halbwüchsigen aufs Korn genommen worden. Sie beschäftigten sich fast »liebevoll« mit ihm. Sie hatten ihm bereits ein Bein gestellt und rücklings in den Schnee fallen lassen. Sie schmetterten ihre Schneegeschosse auf ihn hinunter und deckten ihn damit völlig ein. Hale hatte schützend die Arme hochgenommen und schirmte sein Gesicht ab.
Dann aber schnellte er hoch. Er war ja schließlich ein sportlich durchtrainierter Mann. Er beging dabei den Kardinalfehler, nach einem der Halbwüchsigen zu schlagen. Er erwischte den Jungen an der Schulter, der darauf in hohem Bogen zurückgeworfen wurde.
Das mißfiel einem der Blasmusiker, der eben noch Posaune geblasen hatte. Der Mann, ein stämmiger Einheimischer, langte mit seinem Musikinstrument zu und traf die Magenpartie des Mordschützen.
Hale vermißte dadurch die so notwendige Luft zum Atmen, er kickste und fiel dann auf die Knie. Ein Klarinettist beendete das Werk und langte mit seinem Holzinstrument zu. Er traf das Genick des Gangsters, der daraufhin flach und regungslos im Schnee liegenblieb.
Pete war inzwischen in Wut geraten. Er befand sich in dem Zustand, einen Mord zu begehen. Er schlug wie wild um sich und übersah den Tubabläser, der sich listig von hinten an ihn heranpirschte. Als Pete das Feixen seiner halbwüchsigen Gegner sah, witterte er Unheil, drehte sich um und sah sich dem weit geöffneten Trichter der Tuba gegenüber.
Zu einer Abwehrreaktion war es jedoch zu spät. Der Musiker stülpte den weiten Schalltrichter nachdrücklich und vehement über Petes Kopf. Um Pete wurde es sehr dunkel. Sein Kopf dröhnte wie eine Pauke. Er setzte sich zurück in den Schnee und griff nach dem Rand des Schalltrichters. Er wollte sich das lästige Instrument vom Kopf zerren, doch das gelang ihm nicht recht. Seine Ohren bildeten eine Sperre, die nicht so leicht zu überwinden war.
Inzwischen hatten sich auch die aufgebrachten Eltern eingeschaltet. Sie waren übereinstimmend der Ansicht, daß diesen beiden erwachsenen Wüstlingen eine derbe Lektion erteilt werden mußte. Wie konnten sie sich nur erfrechen, die Schneemänner anzubohren und sogar umzuwerfen? Die Eltern solidarisierten sich also mit ihrem Nachwuchs und langten nun auch herzhaft zu.
Nachdem die beiden Mordschützen nach allen Regeln der Kunst mit Schnee abgewaschen worden waren, nachdem man ihre Anzüge mit der weißen Pracht gefüllt hatte, verwendete man Pete und Hale als überdimensional große Eisstöcke.
Derb an Händen und Füßen ergriffen, wurden sie durch Schwenken in die erforderliche Grundgeschwindigkeit gebracht und dann hinaus auf das Eis des Waldsees befördert.
Dicht hintereinander trudelten sie über das blitzblanke Eis. Zuerst schien Hale das Rennen zu machen, denn er hatte einen kleinen Vorsprung. Doch dann wurde er von dem rundlichen Pete überholt, der durch die Schneefüllung eines Skidresses wie eine große Kugel aussah. Pete zischte also an seinem Partner vorüber und übernahm die Spitze.
Dazu spielte die Blasmusik muntere Weisen. Hier draußen im Ferienparadies Aviemore wußte man wirklich noch Feste zu feiern.
*
»Ich möchte auf keinen Fall aufdringlich erscheinen, Mylady«, sagte Josuah Parker würdevoll, »doch ich möchte nicht verhehlen, daß mit gewissen Schwierigkeiten zu rechnen ist.«
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